Adobe kauft Fotobearbeitungsplattform Aviary

Dessen SDK will Adobe zusammen mit seinem eigenen Creative SDK zu einer leistungsfähigeren Lösung kombinieren. Mit dieser können App-Entwickler Bearbeitungsfunktionen in ihre Mobilanwendungen integrieren. Zugleich erhalten sie so Zugriff auf Creative-Cloud-Dienste.

Adobe hat hat mit Aviary den Anbieter einer Plattform für Fotobearbeitung übernommen. Das hat Aviary-CEO Tobias Peggs in einem Blogbeitrag bestätigt. Finanzielle Einzelheiten der Akqusition wurden nicht bekannt. Peggs zufolge soll aber das gesamte Aviary-Team zu Adobe wechseln.

Zwar besitzt Adobe bereits reichlich Expertise in Sachen Fotobearbeitungssoftware und bietet sogar Mobilversionen von Photoshop und Lightroom an, doch Aviary verfügt über eine Technologie, die Programmierer in ihre eigenen Mobilanwendungen oder Web-Apps integrieren können. Bei einigen dieser Aviary-Tools handelt es sich um Online-Dienste, und das ist genau der Bereich in den Adobe investiert. Im Juni kündigte Adobe mit Creative SDK ein Software Development Kit an, mit dem Mobile-App-Entwickler sich in Adobes Server einklinken können, um einige rechenintensive Aufgaben zu erledigen und in einem Creative-Cloud-Abonnement enthaltene Dienste zu verknüpfen.

Nach dem Zukauf will Adobe Aviarys SDK und sein eigenes zu einem leistungsfähigeren Angebot kombinieren, das andere Programmierer nutzen können. Das dürfte ein intelligenter Schritt sein, bedenkt man, dass Fotobearbeitung mittlerweile eine in vielen Apps integrierte Funktion ist, um die sich Entwickler aber nicht zwingend selbst kümmern wollen. Aviary verbessert Adobes Möglichkeiten, eine einfach einzubettende Bearbeitungslösung anzubieten und so sein Geschäft über kreative Profis hinaus auszudehnen, denen es bisher den Großteil seines Umsatzes verdankt.

„Wir werden Aviarys SDK als Teil eines breiteren Creative-SDK-Angebots weiter unterstützen und verbessern“, verspricht Scott Belsky, Vice President des Creative-Cloud-Ökosystems und Leiter des im Dezember 2012 übernommenen Behance. Es werde keine Beeinträchtigung von Aviarys Entwickler-Community oder der Nutzer ihrer Apps geben. Zudem plane man, zusätzliche, sich ergänzende Komponenten und Services für Entwickler hinzuzufügen – etwa die Möglichkeit, Kreationen in Adobes Dateiformaten in der Creative Cloud zu speichern, auf Photoshop-Technik zuzugreifen und mittels des Creative SDK geräteübergreifend zu arbeiten.

Mehr als 7000 Apps verwenden Aviarys Technologie und erreichen damit über 70 Millionen monatliche Nutzer, wie das Unternehmen im Januar mitteilte. Die Anwender hätten damit mehr als 10 Milliarden Bilder bearbeitet.

Adobes Kerngeschäft ist der Verkauf von Software wie Photoshop, InDesign, Illustrator, Premiere Pro und After Effects. In den vergangenen zwei Jahren hat es aber sein Strategie geändert, wie es diese Software an den Mann bringt. So ist es vom herkömmlichen Lizenzmodell der Creative Suite auf das Abomodell der Creative Cloud umgestiegen. Bisher konnte Adobe so 2,8 Millionen zahlende Abonennten gewinnen. Zugleich hat es dadurch einige Anwender abgeschreckt, denen die Idee nicht gefällt, ihre Software nicht weiterverwenden zu können, wenn sie aufhören, dafür zu bezahlen.

Von der Möglichkeit, treibende Kraft hinter anderen Fotobearbeitungsprodukten zu sein, erhofft sich Adobe offensichtlich eine Ausweitung seines Geschäfts. Wie es bereits zuvor ankündigte, wird es auf der im Oktober stattfindenden Konferenz Adobe Max neue Partner für sein Creative SDK vorstellen.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Themenseiten: Adobe, Anwendungsentwicklung, Aviary, Photoshop, Software, Übernahmen

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