iWatch-Präsentation: Apple lädt führende Mode-Journalisten ein

Zur Produktpräsentation am 9. September bittet der iPhone-Hersteller Mode-Journalisten und Fashion-Blogger in beispielloser Zahl. In seine Führungsetage holte er bereits Manager aus der Modebranche. Mit Marc Newson tritt ein renommierter australischer Designer in die Dienste Apples.

Apple hat zu seiner Produktvorstellung am 9. September, die es live im Internet überträgt, zahlreiche bekannte Journalisten und Blogger eingeladen, die über Modethemen schreiben. Das hat Reuters aus der Modeszene erfahren und sieht es als weitere Bestätigung dafür, dass der iPhone-Hersteller an diesem Tag seine Smartwatch zeigen wird.

Apple

Mehrere führende Mode-Journalisten erhielten erstmals eine solche Einladung. „Ich nehme an, dass es mit der Enthüllung eines Wearable-Produkts zu tun hat“, sagte die eingeladene Lea Goldman vom Magazin Marie Claire. „Das legt nahe, dass Apple ernsthaft auf die Modewelt zugehen will, die oft nur am Spielfeldrand sitzt.“ Als ein „Signal an die Fashion-Leute“ nahm Kelly Bourdet von der Website Refinerey29 die Einladung auf.

„Es bestätigt, dass sie sich bei Wearables engagieren und die Welt der Mode ansprechen wollen, nicht nur die technikorientierten Käufer“, sagte Lauren Indvik, Chefredakteurin von Fashionista. Eric Wilson von InStyle sieht eine Herausforderung für Technikfirmen darin, etwas zu schaffen, das nicht klobig, sondern „vom Start weg elegant ist“.

Apple hofierte die Modeszene auch schon zuvor, veranstaltete für sie aber einzelne und getrennte Veranstaltungen. So präsentierte es letzten Monat in einem New Yorker Apple Store Magazinredakteuren Apps für Mode und Einzelhandel. Der Hersteller verstärkte diese Bemühungen jedoch auffallend und lud jetzt zur mutmaßlichen Vorstellung von iWatch und neuer iPhone-Generation führende Mode-Journalisten in beispielloser Zahl ein.

Der iPhone-Hersteller hat außerdem in den letzten ein oder zwei Jahren Manager aus der Modebranche in seine Führungsetage geholt. Dazu zählen Ben Shaffer von Nike, die frühere Burberry-Chefin Angela Ahrendts sowie Paul Deneve, der frühere CEO von Yves Saint Laurent. Einen Hinweis auf die geplante iWatch gab zudem die Einstellung eines führenden Managers des Schweizer Uhrenherstellers Tag Heuer – Patrick Pruniaux verantwortete dort als Vizepräsident die Bereiche Vertrieb und Einzelhandel. Apples Chefdesigner Jonathan Ive soll vom iWatch-Erfolg bereits so überzeugt sein, dass er Probleme für die Uhrmacher-Nation Schweiz voraussagt.

Offiziell in die Dienste Apples getreten ist jetzt außerdem der renommierte australische Designer Marc Newson. Er wird für sein futuristisches Design gerühmt, gründete mit Ikepod eine eigene Uhrenfirma und ist zudem schon länger eng mit Ive befreundet. Laut Vanity Fair arbeiteten Ive und Newson schon im letzten Jahr zusammen am Design von Apple-Produkten.

„Marc ist zweifellos einer der einflussreichsten Designer dieser Generation“, erklärte Jonathan Ive in einer Stellungnahme. „Er ist außergewöhnlich begabt. Wir freuen uns ganz besonders, unsere Zusammenarbeit offiziell machen zu können, da wir sie so sehr genießen und sich unsere Partnerschaft als so effektiv erwiesen hat.“

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Themenseiten: Apple, Smartwatch, iWatch

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6 Kommentare zu iWatch-Präsentation: Apple lädt führende Mode-Journalisten ein

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  • Am 8. September 2014 um 11:09 von M@tze

    „Apples Chefdesigner Jonathan Ive soll vom iWatch-Erfolg bereits so überzeugt sein, dass er Probleme für die Uhrmacher-Nation Schweiz voraussagt.“ So ein Quark. Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens… ;) Es sei denn, er meint Smart Watches. Man kann doch ein elektronisches Gadget nicht mit einem schoenen Stueck Uhrmacherkunst vergleichen. So etwas traegt man ja wegen der filigranen Optik und dem Automatikwerk, nicht wegen dem eventuellen Mehrwert eines Pulsmessers oder dergleichen.

    • Am 8. September 2014 um 12:34 von Hi, hi...

      …dem ist nichts hinzuzufügen!

    • Am 8. September 2014 um 14:59 von @M@tze

      Sehe ich auch so. Erstaunlich, wir sind uns erneut einig. :-)

      Die Schweizer Uhrenindustrie hat Swatch überlebt (wenngleich es massive Firmenkonsolidierungen gab, und nicht jede Schweizer Uhr ist wirklich ’schön‘), sie wird auch eine iWatch von Apple überleben. Keine Ahnung, was Ive gemeint hat, schon mal daran gedacht, dass er es ironisch gemeint haben könnte? Er ist sich des hervorragenden Designs vieler Uhren sicher bewusst, und zu Ironie ist er sicher ebenfalls in der Lage.

      Die Feinmechanik einer Automatik Uhr wird immer ein erlesenes Stück Technik bleiben.

      Wenn jemand aber sich sorgen muss, dann eher Firmen wie Polar, die eben bisher sehr eng auf Puls und einige wenige andere Körperwerte fokussiert sind – da dürfte deutlich technisch mehr drin sein.

      Ich hab eine Polar, und die ist von den Maßen her sogar größer (Durchmesser und Dicke!) als die schon recht klobige Moto 360 (warum beklagt da eigentlich niemand, dass der Akku fest verbaut ist?), hat aber einen echten (!) Vorteil – sie ist als Uhr UND Pulsmesser mehrere Wochen lang nutzbar ohne Batteriewechsel (der möglich ist!), was keine Smartwatch wohl schaffen wird, auch sicher keine iWatch.

      Vielleicht muss sich Polar doch keine großen Sorgen machen, aber sie müssen selber mehr tun, perspektivisch gesehen.

      (Ich würde mir eine Smartwatch von Apple wünschen, die extrem klassisch aussieht (Zifferblatt, Dimension), und die z.B. auf Farbe etc verzichtet, und ein Display wie das Yotaphone verwendet – nur Grautöne – wenn dadurch der Akku dann drei, vier Tage hält, lese ich gerne Messages monochrom, und verzichte auf 1,5″ Fotos. Steuerung über den Rahmen wie beim Ur-iPod wäre auch schön.

      Im Prinzip würde ich mit einer sehr schön designten Apple Uhr auch zufrieden sein, wenn sie auf ALLE Smart Funktionen verzichtet, und nur Körperfunktionen sammelt und ich diese später auswerten kann. Das Design würde darüber entscheiden, ob ich sie mir kaufe, und ob sie einen Monat ohne Aufladung läuft.

      Dann müssten sich die Schweizer überhaupt nicht fürchten. ;-))

      • Am 8. September 2014 um 17:57 von M@tze

        Ja, so Firmen wie Polar waeren Kandidaten die Probleme bekommen koennten. Aber wie Du schon richtig sagst, haben diese immer noch den grossen Vorteil der langen Akkulaufzeit. So lange Apple nicht etwas total geniales eingefallen ist, wie sie die Laufzeit auf ein annehmbares Mass „strecken“ koennen, kann die iWatch morgen so schoen sein wie sie will. Annehmbar waere bei mir 2-3 Tage bei intensiver Nutzung und ich denke da sind wir noch meilenweit davon entfernt (Aber ich lasse mich morgen gerne eines Besseren belehren… ;)). Ein Smartphone haelt zwar auch nicht so lange durch, aber ein Micro USB Kabel zum Laden finde ich anjeder Ecke, bei einer Uhr will ich das nicht anstecken muessen. Also dann induktives laden und da fehlen mir unterwegs dann aber die Ladestationen. Die Moto360 mit Metallband hat mir auf den ersten Bildern auch sehr gut gefallen – sah mit entsprechendem Zifferblatt schon fast klassisch aus. Die aktuellen Produktfotos und die angegebene Laufzeit von 1 Tag enttaeuschen aber sehr.

        • Am 8. September 2014 um 18:52 von Und ...

          … das Moto 360 ist ziemlich dick … Fast wie meine Polar. Aber die trage ich ja nur beim laufen, einige Stunden.

          Und richtig: um eine Smartwatch mit sehr kurzer Akkulaufzeit zu laden, muss man ein Netz von Ladestationen einrichten – zu Hause, im Auto, am Arbeitsplatz, also mindestens drei Stück.

          Unklar ist aber, ob der Akku irgendwann mal gewechselt werden kann, oder ob das Gerät mit dem Akku zusammen im Mülleimer landet?

          Die sonst sehr lautstarken ‚Austauschbarer Akku‘ Schreier scheinen aber ob des nicht wechselbaren Akkus ihre Stimme verloren zu haben. Wenn der Akku 2x am Tag aufgeladen werden muss, ist der Akku nach zwei Jahren hinüber. Und dann? Gibt es eine Aussage von Motorola?

  • Am 8. September 2014 um 12:36 von Judas Ischias

    Meine Güte, so viel Getue im Vorfeld um die Uhr von Apple.
    Wenn die nicht der absolute Überflieger wird, dann hat sich die Firma aber ganz schön blamiert.
    Die ganzen Experten, die man extra eingestellt hat und der „geniale“ Spruch a la Jobs, von Ive, setzen die Messlatte der Ansprüche und Erwartungen mehr als nur „hoch“.
    Da können die anderen Hersteller ihre Produkte doch gleich nur noch einstampfen. ;)

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