Huawei gibt Tizen OS einen Korb – Windows Phone auch

"Tizen hat keinerlei Chance, erfolgreich zu sein", sagt Huawei-Manager Richard Yu. "Es stimmt uns bedenklich, dass Android die einzige Option ist, aber wir haben keine Wahl." Auch Pläne für weitere Windows-Phones hat das Unternehmen vorerst gestoppt.

Huawei hat Samsungs Betriebssystem Tizen eine klare Absage erteilt. „Tizen hat keinerlei Chance, erfolgreich zu sein“, sagte Richard Yu aus Huaweis Consumer Business Group dem Wall Street Journal. Aber auch mit Microsofts Windows Phone lasse sich bisher kein Geld verdienen.

Das Samsung Z mit Tizen OS 2.2.1 sollte im dritten Quartal in Russland starten (Bild: Samsung).Das Samsung Z mit Tizen OS 2.2.1 sollte im dritten Quartal in Russland starten (Bild: Samsung).

„Es stimmt uns bedenklich, dass Android die einzige Option ist, aber wir haben keine Wahl“, führte er zur Position des chinesischen Herstellers aus. „Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit Google.“

Der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung hat das quelloffene Tizen (in Gemeinschaft mit Intel) nicht nur für Smartphones und Tablets, sondern auch für Fernseher und tragbare Technik entwickelt. In einigen Samsung-Smartwatches kommt es zumindest schon zum Einsatz. Der Start des Tizen-Smartphones Samsung Z in Russland jedoch wurde mehrfach verschoben. Auch Samsung scheint nicht überzeugt von der Möglichkeit, das mit über 80 Prozent Verbreitung dominierende Smartphone-OS Android herauszufordern.

Huawei

Auch für das aktuell drittgrößte Smartphone-OS Windows Phone hat Yu wenig Hoffnung. Huawei habe damit Geld verloren und die Entwicklung weiterer Geräte mit dem Betriebssystem vorerst auf Eis gelegt. „Selbst für Windows Phone ist es schwierig, erfolgreich zu sein. Wir haben es ausprobiert, aber es ist schwierig, die Verbraucher zum Kauf eines Windows-Phones zu bewegen.“

Huawei wird dem Manager zufolge auch nicht selbst eine Android-Alternative schaffen. „Wir haben keine Pläne, ein eigenes OS zu entwickeln. Es ist einfach, eines zu entwerfen, aber das Problem ist der Aufbau eines Ökosystems darum herum.“

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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Themenseiten: Android, Betriebssystem, Huawei, Microsoft, Samsung, Smartphone, Tizen

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7 Kommentare zu Huawei gibt Tizen OS einen Korb – Windows Phone auch

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  • Am 26. August 2014 um 13:50 von Judas Ischias

    Was bis jetzt bei Samsung mit Tizen abgelaufen ist, gibt nicht gerade einen Anreiz, dass ein anderer Hersteller mal ein Gerät damit bestückt. Die haben sich schon mit Bada äußerst unvorteilhaft präsentiert, obwohl das Betriebssystem nicht schlecht war.
    Wenn Samsung es nicht aus eigener Kraft schafft Tizen populär zu machen, dann werden es die anderen Hersteller bestimmt erst recht nicht schaffen.
    Und ich bezweifle ganz stark, dass eine Uhr mit dem Betriebssystem der richtige Weg ist. Weil die meisten Leute keine Verwendung für so ein unausgereiftes Teil haben, dies betrifft ja nicht nur die Uhr von Samsung, wogegen ich mir gut vorstellen könnte, dass bei einem schicken Handy, das Alpha ist schon ein guter Ansatz, Tizen den Käufern eher schmackhaft gemacht werden kann.
    Wenn Huawei ein anderes Betriebssystem auf ihre Geräte packen wird, dann wird es wohl das von den Chinesen in Eigenregie entwickelte sein. Da wird der Staat bei Startschwierigkeiten garantiert unter die Arme greifen, bis es erfolgreich ist.
    Wenn man der Nachricht von gestern glauben kann, dann wird das chinesische Betriebssystem noch dieses Jahr unter das Volk gebracht.

    • Am 26. August 2014 um 16:54 von Peter

      Samsung hat es sowieso nicht so mit guter Software, da sollten die einfach die Finger von lassen! Ihre Geräte am besten mit Stock Android vertreiben und dazu 4 Jahre Softwaresupport garantieren, damit würden sie jegliche Konkurrenz wegfegen!

      • Am 26. August 2014 um 21:25 von WhoCares

        4 Jahre Support? Das liegt an Google, dass die nach möglichst 1,5 Jahren Updates für Geräte einstellen. Da hat Samsung keine Aktien dran (ausgenommen sind die Nexus-Reihen). Google hat strikte Verträge die nur 18 Monate zulassen.

        • Am 27. August 2014 um 12:13 von Judas Ischias

          Nicht nur Samsung hat da Aktien dran, sondern auch ALLE anderen Hersteller, dass Geräte oft nur 1 oder sogar gar kein Update sehen.
          Und deine erwähnten 18 Monate betrifft auch nur den Zusammenschluß von einigen der seinerzeit großen Hersteller.
          Mittlerweile haben ja ein paar chinesische Hersteller das Ruder übernommen, vielleicht sieht es da in Zukunft besser aus?

          • Am 27. August 2014 um 17:04 von WhoCares

            Ja und Nein – es gibt Klauseln in den Vertrag für Android (Google) und den Herstellern die dies max. anbieten würden/werden (Updates Android für Smartphones) – manche Hersteller machen es dann wiederum nicht, weil gerade z.B. auf den Asgend G700 (Huawei) das 4.2.1 akkutechnisch besser läuft ans neuere Versionen – eines von unzähligen Beispielen und der Akku sogar mehr als 2 Tage hält bei normaler Nutzung (eMail, surfen etc. )

        • Am 27. August 2014 um 16:34 von Strikte Verträge?

          Das mit den strikten Verträgen halte ich für ein Gerücht. Ich mag ja Google überhaupt nicht, aber die Hersteller verpflichten sich freiwillig, ob sie die Google Services mitinstallieren (nur damit Zugang zum Google App Store) oder nicht.

          Die Update Intervalle werden m.E. überhaupt nicht vorgeschrieben, ebensowenig, wie es Einschränkungen gibt, wie die Android Oberfläche auszusehen hat.

          Google selber bietet (glaube sogar mindestens) 18 Monate lang Updates an, ggfs. schieben sie auch Fixes hinterher.

          Tatsächlich liegt dieses Problem bei Samsung und den anderen Herstellern und nur bei denen: die klatschen irgendwelchen Mist an ‚Add-on‘ Software (ich nenne das Crap oder Bloatware) drauf, bremsen damit die eigentlich von den Werten her sehr performante Hardware gnadenlos aus (insbesondere Samsung!) – und dann erzählen sie einem nach einem Jahr, es gäbe kein Update, weil die Hardware zu schwach sei; sehr dreist.

          Cyanogenmod zeigt dann, dass es nix mit der Hardware zu tun hat, sondern reines Marketing ist – der Kunde soll alle 1-2 Jahre neu kaufen.

          Das Problem ist also eine gewisse Unfähigkeit die eigene Bloatware / Oberfläche weiter zu supporten, in Verbindung mit dem Ziel, den Kunden zum Neukauf zu bewegen.

          Offensichtlich sind die Kunden leidensfähig, weil: es funktioniert.

          Nokia hat das ein einziges Mal gemacht (Übergang von Win Phone 7 auf 8), dass ein ‚Update Bruch‘ gewagt wurde – das Urteil war vernichtend. Bei Android kaufen die Kunden einfach ein Android beim Mitbewerber – und stellen dann ein Jahr später fest, dass der sie auch vera….t.

          Vom Verkauf weg ein veraltetes Gerät zu kriegen, ist schon arg mies. Zumal Samsung noch vereinzelt 2.3er Androiden in die Läden schickt. Da hört dann alles auf.

          Wenn Google das nicht restriktiver handhabt, und Update Zyklen und Dauer vorgibt, dann wird das nicht mehr lange funktionieren. (Schein-)Open Source hin oder her, Android würde dann Symbian folgen.

  • Am 7. November 2014 um 4:12 von WP User

    Warum tut Huawei sowas ,beim y300 und g525 sah es schon mies aus und finster und es war nach Android 4.1/4.2 Schluss .

    WP warum nicht immerhin wird hier weiterentwickelt und es folgt bald WP 10 OS,schön dumm was Huawei hier tut und sie lieber Geräte mit veralteten OS rausbringen und sich an ein Konzern wie Google binden.

    Oder sind ihnen die Lizenzen von MS zu teuer ? Fakt ist MS hat starke Konkurrenz im eigenen Haus ,seit der Übernahme von Nokia,klar das sie da jetzt keine oder nur wenig Chancen sehen.

    Aber ganz ehrlich so ein P7, oder P7 mini mit WP OS ,hätte für mich ein Anreiz,den das kann MS nicht bieten,vom Designe her. ;)

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