US-Behörde genehmigt IBM-Lenovo-Deal

Die x86-Server-Sparte kann wie geplant für 2,3 Milliarden Euro den Besitzer wechseln. Chinesische Kartellwächter hatten schon vorigen Monat eingewilligt. Der Einsatz von IBM-Servern im US-Verteidigungsministerium ist offenbar doch kein ausreichender Grund für ein Scheitern.

Das Komitee, das ausländische Investitionen in den USA prüfen muss, hat die Übernahme von IBMs x86-Serversparte durch den chinesischen Konzern Lenovo für 2,3 Milliarden Dollar genehmigt. Der Entscheidung des Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) war im Juli eine Erlaubnis der chinesischen Kartellwächter vorangegangen.

IBM und Lenovo

Die Untersuchung der Transaktion durch das CFIUS war Berichten zufolge von schweren Bedenken geprägt. Das Problem bestand demnach darin, dass IBM-Server in Kommunikationsnetzen und Rechenzentren des US-Verteidigungsministerium zum Einsatz kommen. Das Ministerium fürchtet laut den Quellen des Wall Street Journal das Eindringen „chinesischer Spione“. Server könnten auch im Zug von Wartungsarbeiten kompromittiert werden.

Anfang Juli sagte Lenovo-CEO Yuanqing Yang dennoch, man hoffe, sowohl den Lenovo-Kauf wie auch den von Motorola Mobility „bis Ende des Jahres abzuschließen. Die US-Regierung […] und die US Army zählen zu unseren Kunden. Es gibt kein Problem und wir werden diese Tradition fortsetzen.“

Lenovo hatte im Januar 2,3 Milliarden Dollar für die IBM-Serversparte geboten und dafür den Zuschlag bekommen. Motorola Mobility kaufte es Ende desselben Monats für 2,91 Milliarden Dollar von Google.

Eingeschlossen in den Kauf sind die IBM-Produktreihen System x, BladeCenter und Flex-System-Blade-Server, die x86-basierenden Flex Integrated Systems, NeXtScale und iDataPlex sowie die dazugehörige Software. Auch die für Blade-Chassis konzipierten Netzwerkprodukte sowie die zuständige Wartungsabteilung sollen an Lenovo übergehen.

Zusätzlich wird Lenovo laut der Vereinbarung rund 7500 IBM-Mitarbeiter an den Standorten Raleigh, Schanghai, Shenzhen und Taipeh übernehmen. Die System-z-Mainframes, die Server der Reihe Power Systems, Storage Systems, die auf Power-Prozessoren basierenden Flex-Server sowie die Appliances der Reihen PureApplication and PureData will IBM dagegen behalten.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

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