Apple verbannt zwei schädliche Chemikalien aus iPhone-Endproduktion

Es handelt sich um die Stoffe Benzol und n-Hexan, die als krebserregend und nervenschädigend gelten. In frühen Produktionsphasen sollen sie weiterhin zum Einsatz kommen, aber in geringeren Mengen. Bei eigenen Untersuchungen hat Apple keine davon ausgehende Gefährdung festgestellt.

Apple verzichtet künftig in der Endfertigung seiner Produkte auf den Einsatz von Benzol und n-Hexan, wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet. Die beiden Chemikalien sollen zu Krebserkrankungen und Nervenschäden führen können. Sie wurden bisher in der Produktion von iPhones, iPads, iPods und Mac-Computern eingesetzt.

iPhone 5S (Bild: Apple)

Das Verbot ist angeblich Teil von Apples Bemühungen, die Arbeiter seiner Fertigungsbetriebe zu schützen. Auch wenn die beiden Chemikalien als gesundheitsschädlich gelten, habe Apple bei einer viermonatigen Untersuchung in 22 Werken keine Gefährdung der rund 500.000 Arbeiter in den Betrieben festgestellt, heißt es in dem Bericht. Tatsächlich seien die Chemikalien nur in vier Fabriken verwendet worden und zwar im Rahmen der üblichen Sicherheitsvorschriften. Trotz dieser Untersuchungsergebnisse hat Apple die Stoffe aus der Produktion verbannt.

Die Arbeiter- und Umweltschützer von China Labor Watch und Green America hatten Apple schon vor fünf Monaten aufgefordert, auf den Einsatz von Benzol und n-Hexan zu verzichten. Benzol wurde von der US-Umweltschutzbehörde als gefährliches Karzinogen eingestuft, das Leukämie und andere Blutkrankheiten verursachen kann. n-Hexan wiederum kann zu Nervenschäden führen.

In der früheren Produktionsphase seiner Geräte lässt Apple laut AP die beiden Chemikalien weiterhin zu, verringert aber den Grenzwert. Beide Stoffe sind oft Bestandteil von Lösungsmitteln.

„Damit unternehmen wir alles Denkbare, um die chemische Belastung zu senken und Bedenken auszuräumen“, sagte Lisa Jackson, Vizepräsidentin für Umweltinitiativen bei Apple, gegenüber der Nachrichtenagentur. „Wir glauben, es ist wichtig, dass wir mit gutem Beispiel voran gehen und mit Blick auf die Zukunft grünere Chemie verwenden.“

Schon seit Jahren steht Apple wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern in der Kritik. Reporter und Arbeiterschutzorganisationen haben immer wieder Arbeitsrechtsverstöße bei Auftragsfertigern wie Foxconn festgestellt. Apple reagierte darauf mit eigenen Untersuchungen bei den Herstellern und dem Versprechen, für sichere und faire Arbeitsbedingungen innerhalb seiner Lieferkette zu sorgen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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15 Kommentare zu Apple verbannt zwei schädliche Chemikalien aus iPhone-Endproduktion

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  • Am 14. August 2014 um 16:32 von Ich...

    Ich würde ja lieber als Überschrift so was wie:
    „Erst nach langen Intensionen von Umweltschützern, beugt sich Apple und lässt giftige Chemikalien im Produktionsprozess verbieten“ lesen. Denn das trifft es doch. Ohne Druck würde da gar nix passieren.
    Und bitte jetzt nicht mit dem Argument kommen, dass Apple „nur Auftraggeber, nicht Produzent“ ist, und auch Andere dort Fertigen.
    Sie schießen sich damit ins eigene Knie, denn die Argumentation warum ein iPhone, gebaut auf der gleichen Anlage wie ein Kokurrenzprodukt, trotzdem besser sei, sei daher, dass die „nur nach den Vorgaben von Apple produzieren, und deren Standards seien halt höher“…..
    Aber ich weiß, wie es halt gerade passt.

    • Am 14. August 2014 um 19:21 von Aha?

      Und warum tun ALLE anderen NICHTS? ;-)

      Da diese billig, billig verkaufen, können/wollen sie den Arbeitern nicht mehr zahlen, und können/wollen nichts an den Produktionsbedingungen verbessern.

      Dazu gehören Samsung (verseucht eigene Arbeiter mit Chemikalien), Microsoft/Nokia, Google, Sony …. ALLE anderen halten sich in Arbeitnehmer- und Umweltfragen zurück – aber Apple wird hier an den Pranger gestellt? Mehr Heuchelei geht nicht.

      • Am 17. August 2014 um 9:34 von Ja...

        weil es im Artikel um Apple geht.
        Lustig – geht es in einem Artikel um XY und Apple wird ins Spiel gebracht regt sich die Applefront auf, geht es in einem Artikel um Apple und XY wird nicht ins Spiel gebracht, regt sich die Applefront auf. – Ergo, die Applefront regt sich über alles auf, was dem Apfel nicht huldigt.
        Sorry, aber die einzig heuchlerische Tendenz ist bei Ihnen zu finden.

  • Am 14. August 2014 um 17:00 von Judas Ischias

    Dem kann ich so eigentlich nicht zustimmen. Denn es ist in Wirklichkeit ja noch schlimmer, da in der früheren Produktionsphase das giftige Zeug ja immer noch genommen wird, nur verdünnt.
    Dauert dann eben länger bis die Arbeiter drunter zu leiden haben.
    Der Rest vom Kommentar ist leider die traurige Wahrheit.

    • Am 14. August 2014 um 19:23 von Blabla

      Was ist daran nicht zu verstehen? Diese beiden Substanzen werden nicht mehr für die Produktion von Apple Produkten verwendet. Punkt.

      Wie sieht das bei Samsung, Google, Microsoft etc. aus? Nichts, Schweigen.

  • Am 14. August 2014 um 23:06 von Judas Ischias

    OK Mr. Blabla,
    in dem Artikel steht doch ganz deutlich, „In der früheren Produktionsphase seiner Geräte LÄSST Apple laut AP, DIE BEIDEN CHEMIKALIEN WEITERHIN ZU!!!
    Wenn die Chemikalien nicht mehr benutzt werden, müsste es heißen:“… seiner Geräte LIEß Apple…“
    Für bedeutet dies, irgendwo am Anfang der Produktion arbeitet Apple noch immer mit diesen Chemikalien.
    Entweder es stimmt was in dem Artikel steht, oder der Satz ist einfach sehr schlecht geschrieben?

    • Am 15. August 2014 um 1:13 von Björn Greif

      Der Satz ist genauso gemeint, wie er dort steht. Mit anderen Worten: In frühen Produktionsphasen kommen die beiden Chemikalien AP zufolge weiterhin zum Einsatz. Im englischen Original heißt es: „Apple is still allowing use of the two chemicals during the early production phases of its products.“

  • Am 15. August 2014 um 1:34 von Judas Ischias

    Also hab ich das richtig verstanden und der Namenlose nicht.:-D
    Das giftige Zeug wird weiter genutzt, soviel zum Thema Heuchelei.

  • Am 15. August 2014 um 7:20 von Tja ...

    … wo ihr Recht habt, habt ihr Recht. Das Verbot gilt für die Endproduktion, wo Arbeiter beteiligt sind. Konsequenter wäre ein generelles Verbot.

    • Am 15. August 2014 um 8:36 von punisher

      Gibt es nur in der Endproduktion Arbeiter?

      • Am 15. August 2014 um 9:55 von Judas Ischias

        Vielleicht ist der Namenlose ein Apple – Insider und weiß, dass am Anfang der Produktion nur Roboter eingesetzt werden? -)

  • Am 16. August 2014 um 12:47 von hamster

    also scheinbar versteht nur der noname-apple als einziger hier den artikel nicht. die substanzen werden weiterhin verwendet, wenn auch im geringeren umfang.
    deswegen wieder mal eine apple-loblied-hymne zu starten und ALLE anderen hersteller zu beschimpfen, ist mehr als lächerlich :D
    der noname-apple hat scheinbar sehr spezielle informationen zu allen herstellern und deren produktionsbedingungen.
    ————–
    ist doch eigenartig, dass apple wenn dann erst handelt, wenn es vom gesetz vorgeschrieben wird oder andere organisationen darauf in der öffentlichkeit aufmerksam machen.
    vorbildlich ist apple nur dort, wo apple selbst explizit in großen umfang pr betreibt. ein grüner engel mit dreckigen fingern.

    • Am 16. August 2014 um 15:50 von Und?

      Du vergisst dennoch – die anderen tun – N-I-X, und ändern gar nix an den Prozessen – da sie möglichst billig mit kaum Marge produzieren müssen, bleibt ihnen gar keine Wahl, als zulasten der Arbeiter weiter im gesamten (!) Herstellungsprozess auf giftige Stoffe zu setzen.

      Und Google, Samsung, Microsoft ? Die schweigen, wie immer. Aber das kritisiert ja kein Apple-basher, weil, das nimmt er in Kauf – Hauptsache billig. ;-)

      • Am 18. August 2014 um 21:18 von punisher

        Also, jetzt hätte ich gerne Quellen für
        – Apple hat nur in der Endproduktion Arbeiter
        – Google, Samsung und Microsoft haben die Chemikalien im ganzen (!) Herstellungsprozess in Verwendung.

      • Am 19. August 2014 um 0:26 von Judas Ischias

        Du willst aber nicht sehen, dass Apple auch möglichst billig produzieren lassen will, und trotzdem eine ganz dicke Gewinnmarge einsteckt (einstecken will).
        Am 18. gab es hier einen Artikel wie die Zulieferer von Apple ihre Arbeiter ausbeuten.
        Da erwarte ich immer noch deinen kritischen Kommentar.

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