Amazons Fire Phone kostet in der Herstellung 205 Dollar

Damit ist es etwas teurer als Apples iPhone 5S, aber noch deutlich günstiger als Samsungs Galaxy S5. Gespart hat Amazon vor allem beim Display, das mit Kosten von 27 Dollar zu Buche schlägt. Apple und Samsung zahlen für die Komponente allein 43 respektive 63 Dollar.

Die Marktforscher von IHS haben die Komponenten- und Fertigungskosten für Amazons Fire Phone geschätzt. Den vorab Recode zur Verfügung gestellten Zahlen zufolge kostet ein Gerät den Online-Händler 205 Dollar. Damit ist es etwas teurer in der Herstellung als Apples iPhone 5S, für das Apple pro Einheit 199 Dollar zahlt, aber günstiger als die 256 Dollar für Samsungs aktuelles Android-Flaggschiff Galaxy S5.

Amazon Fire Phone zerlegt (Bild: iFixit)Amazon Fire Phone zerlegt (Bild: iFixit)

Das Fire Phone ist seit dieser Woche in den USA erhältlich. Mit einem Zweijahresvertrag von AT&T kostet es 199 Dollar. Ohne Vertrag verlangt Amazon für sein erstes Smartphone 650 Dollar.

Größter Unterschied zwischen dem Fire Phone und iPhone 5S sowie Galaxy S5 ist der Bildschirm. Amazon verbaut aus Kostengründen nur eine 720p-Anzeige, die mit 27 Dollar zu Buche schlägt. Die Topmodelle von Apple und Samsung verfügen hingegen über ein 1080p-Display, für das allein 43 respektive 63 Dollar anfallen.

Eine Besonderheit des Fire Phone ist die 3D-Funktion „Dynamic Perspective“, die auf Positionsänderungen des Nutzers reagiert und die Darstellung abhängig vom Blickwinkel ändert. Die vier dafür benötigten Sensoren stammen laut IHS von Omnivision. „Es ist die einzige Besonderheit dieses Smartphones“, kommentiert der zuständige IHS-Analyst Andrew Rassweiler. „Ob es die Nutzer nützlich finden, ist eine andere Frage. Davon abgesehen, handelt es sich aus Hardware-Sicht um ein ziemlich gewöhnliches Mittelklasse-Telefon.“

Darüber hinaus bestätigt die Analyse von IHS, was zuvor schon die Zerlegespezialisten von iFixit herausgefunden haben: Die meisten im Fire Phone eingesetzten Komponenten stammen von Qualcomm und Samsung. Qualcomm stellt unter anderem die Snapdragon-800-CPU samt Adreno-330-GPU sowie die Chips für WLAN, Mobilfunk, Bluetooth, Power Management und Audio. Samsung liefert die 2 GByte LDDR3-RAM und den 32 GByte großen Flashspeicher.

NXP steuert den NFC-Controller bei, der Bezahlen mit dem Smartphone ermöglichen könnte. Die Drehraten- und Beschleunigungssensoren bezieht Amazon von InvenSense. Das 5-GHz-WLAN-Front-End-Modul kommt von Skyworks.

Mit dem Fire Phone startet Amazon zwar spät in den Smartphone-Markt, kann in den USA aber einiges Aufsehen und Unterstützung durch wichtige Software-Anbieter verbuchen. So hat Microsoft gerade Skype fürs Fire Phone angekündigt, und Salesforce lobt das Gerät als Beispiel für eine Plattform, die Ein-Klick-Käufe ermöglicht. Der Kunde könne damit direkt zum Kauf eines Produkts geleitet werden, das er gerade erst kennen gelernt habe. Die Funktion Firefly erkennt etwa Gegenstände sowie Medieninhalte, wovon sich Amazon umgehende Bestellungen erhofft. Genau diese Taktik könnte aber für Amazon zum Problem werden – nämlich dann, wenn Kunden das Gefühl bekommen, einen Premium-Preis für das Privileg zu bezahlen, mehr Geld bei Amazon ausgeben zu dürfen.

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

Themenseiten: Amazon, Apple, IHS, Samsung, Smartphone

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