Sony will Sammelkläger wegen PSN-Hack mit Freebies abfinden

Der Gesamtwert der gebotenen Entschädigungen beträgt 15 Millionen Dollar. Ein Richter muss noch zustimmen. Die Klage folgte auf einen Sicherheitsvorfall im Jahr 2011, bei dem vertrauliche Daten einschließlich Kreditkartennummer von 77 Millionen Anwendern gestohlen wurden.

Sony hat eine vorläufige Vereinbarung getroffen, um eine Sammelklage wegen eines Hacks des Playstation Network im Jahr 2011 beizulegen. Es bietet den Betroffenen Spiele und Dienste im Wert von 15 Millionen Dollar. Die Kompensationsmöglichkeiten reichen vom Playstation-3-Spiel bis zum Abo des Streamingdiensts Music Unlimited.

Sony (Bild: Sony)

Die beim Bundesbezirksgericht für den Süden Kaliforniens eingereichten Unterlagen hat die Spiele-Nachrichtensite Polygon publiziert. Sie war es auch, die die Einigung zuerst meldete. Allerdings muss noch ein Richter zustimmen. Dessen Entscheidung wird bis 1. Mai 2015 erwartet.

Im April 2011 hatte Sony seinen Online-Spieledienst PlayStation Network (PSN) und verwandte Sites für mehrere Wochen schließen müssen. Persönliche Daten von 77 Millionen registrierten Nutzern einschließlich Kreditkartennummern waren gestohlen wurden.

Der Vorfall erwies sich als PR-Alptraum. Um ihn abzufangen, entschuldigte sich Sony und bot eine kostenlose Kontoüberwachung für Betroffene an, um unberechtigte Abhebungen zu verhindern. Als das Angebot endlich wieder verfügbar wurde, wurden die Nutzer mit „Willkommen zurück“ empfangen und erhielten Gratisspiele. Dennoch kam es zu Prozessen; in der Sammelklage wurden 65 davon zusammengeführt.

Der Einigung zufolge können die Anwender, die sich zuerst bei Sony melden, auch zuerst unter den gebotenen Freebies wählen – allerdings abhängig von den genutzten Services. Wer das „Willkommen zurück“-Paket nie in Anspruch genommen hat, bekommt zudem eine zweite Chance, die enthaltenen Spiele freischalten zu lassen.

In Großbritannien hatte die Datenschutzbehörde ICO aufgrund des Vorfalls zudem dieses Jahr eine Strafe in Höhe von 250.000 Pfund (295.000 Euro) ausgesprochen. Sony habe schwerwiegend gegen den Data Protection Act verstoßen; der Vorfall wäre nach Meinung des ICO leicht zu verhindern gewesen.

Sony

Die Verantwortung für den Datendiebstahl wollte Sony dem Kollektiv Anonymous unterschieben, das aber vehement widersprach. Sony wurde damals auch wegen seiner Informationspolitik kritisiert. Es benachrichtigte die Betroffenen erst einige Tage nach dem Einbruch. Danach waren die Dienste für fast einen Monat offline, während Sony versuchte, das Netzwerk neu aufzubauen, die Sicherheit zu verbessern und die Hintergründe zu untersuchen.

Im März 2012 wurde Sony erneut Ziel eines Hackerangriffs. Zwei Briten drangen in Sonys Server ein und luden von dort unter anderem unveröffentlichte Musik aus dem Erbe von Michael Jackson herunter. Im Januar wurden sie zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Außerdem müssen sie 100 Sozialstunden leisten.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com, und Don Reisinger, News.com]

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