Samsung-Manager verzichten auf knapp 3 Millionen Dollar Bonuszahlungen

Fast 200 Manager der Mobilsparte zahlen ihre Boni für das erste Halbjahr teilweise zurück. Entsprechend südkoreanischen Gepflogenheiten übernehmen sie damit Verantwortung für einen Gewinnrückgang von 24,5 Prozent im zweiten Quartal. Samsung gerät insbesondere im chinesischen Smartphonemarkt immer stärker unter Druck.

Fast 200 Manager von Samsungs Mobilsparte haben auf ein Viertel der Bonuszahlungen verzichtet, die ihnen für das erste Halbjahr 2014 zustanden. Nach einem Bericht von Reuters reagieren sie damit auf Samsungs vorläufige Quartalszahlen für das zweite Fiskalquartal (bis 30. Juni), die weit hinter den Erwartungen der meisten Analysten zurückblieben. Aus ihnen ging ein Gewinnrückgang von 24,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hervor.

(Foto: Josh Miller/CNET.com)(Bild: Josh Miller / CNET.com)

Südkoreanische Medien schätzen die zurückgezahlten Boni auf über 3 Milliarden Won (2,9 Millionen Dollar oder 2,15 Millionen Euro). Dem Informanten von Reuters zufolge ist es im südkoreanischen Geschäftsleben nicht unüblich, auf einen Teil der Bonuszahlungen zu verzichten. Mit einer solchen freiwilligen Geste wollten die Manager demonstrieren, dass sie die Verantwortung für den Gewinnrückgang übernehmen und außerdem bereit sind, sich in Zukunft noch stärker für das Unternehmen einzusetzen.

Samsung macht für die Abwärtsentwicklung vor allem den schwachen Smartphonemarkt sowie den zunehmenden Wettbewerb in China und Europa verantwortlich. Das habe zu höheren Lagerbeständen im mittleren und unteren Preissegment geführt. In China habe sich zudem der Preiskampf bei 3G-Produkten angesichts der zunehmenden Verbreitung von LTE-Smartphones verschärft. Samsung ist zu rund zwei Dritteln von den Smartphone-Umsätzen abhängig und gerät wie Apple immer stärker unter Druck durch chinesische Hersteller.

Samsung berichtete außerdem von schwachen Tablet-Verkäufen, da diese Produktklasse seltener ersetzt werde als Smartphones. Zusätzlich habe sich der gegenüber Dollar und Euro starke Südkoreanische Won negativ auf den Profit ausgewirkt.

Noch im dritten Quartal 2013 hatte der koreanische Elektronikkonzern einen Rekordgewinn von 10,2 Billionen Won (7,3 Milliarden Euro) erzielt – seither aber ist die Entwicklung rückläufig. Samsungs vorläufiger Bericht für das zweite Quartal 2014 enthielt zunächst nur Mittelwerte und konnte noch nicht alle Zahlen der Tocherfirmen berücksichtigen. Die Veröffentlichung der endgültigen Quartalsergebnisse ist am 31. Juli zu erwarten.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Themenseiten: China, Quartalszahlen, Samsung, Smartphone, Tablet

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