Kindle Unlimited: Amazon testet E-Book-Flatrate für 10 Dollar im Monat

Webseiten bewarben ein Testangebot, sind inzwischen aber wieder verschwunden. Sie versprachen unbegrenzten Zugang zu über 600.000 E-Books und tausenden Hörbüchern. Auffällig nicht vertreten waren dabei aber die Bücher der fünf größten Verlagskonzerne in den USA.

Amazon denkt offenbar daran, in den USA so etwas wie eine E-Book-Flatrate einzuführen. Zum Preis von 9,99 Dollar monatlich soll „Kindle Unlimited“ einen unbegrenzten Zugriff auf über 600.000 E-Books und tausende Hörbücher bieten. Bekannt wurde das durch Webseiten, die das Angebot bewarben. Sie sind zwar inzwischen wieder verschwunden, einzelne Seiten sind aber noch über den Google-Cache einzusehen.

Icon Amazon-App

Entdeckt wurde Amazons Testangebot von Nutzern des unabhängigen Kindle-Leser-Forums Kboards und später von Gigaom näher beleuchtet. Nichts zu sehen war dabei allerdings von den Büchern der fünf größten US-Verlagskonzerne Hachette, Macmillan, Penguin Random House, HarperCollins sowie Simon & Schuster. Es dürfte dem Onlinehändler auch schwerfallen, sie für eine Flatrate zu begeistern. Das gilt erst recht angesichts der bereits jetzt schwierigen Verhandlungen um Preise und Konditionen für E-Books, die zu einer harten Konfrontation zwischen Amazon und den Verlagsgruppen Hachette sowie Bonnier führten.

Als Highlights herausgestellt wurden zumindest einige bekannte Erfolgstitel wie „Lord of the Rings“, „The Hunger Games“ und Harry Potter. Auffallend stark vertreten waren die Bücher von Amazons eigenen Imprint-Verlagen. Das sichtbar gewordene Angebot überlappte sich zudem stark mit der Kindle-Leihbücherei, die zahlenden Prime-Kunden zur Verfügung steht – sie können daraus allerdings nur jeweils einen Titel im Monat entleihen.

Sollte Amazon tatsächlich ein unbegrenztes E-Book-Abo anbieten, träte es in Konkurrenz zu bestehenden Diensten wie Oyster und Scribd. Zum monatlichen Preis zwischen 8,99 Dollar bis 9,95 Dollar bieten sie schon länger E-Books zur Lektüre über Apps für iOS-Geräte, Android-Geräte oder Amazons Kindle-Fire-Tablets an. Sie fielen aber bisher nicht durch eine überragende Auswahl auf und konnten auch keine beeindruckenden Abonnentenzahlen melden.

Auch für Amazon wird alles davon abhängen, ob es wichtige Verlage für eine Zusammenarbeit gewinnen kann. Für eine ernsthafte Planung spricht unter anderem ein bereits produziertes Werbevideo für Kindle Unlimited, das seinen Weg zu Youtube fand.

Update vom 18. Juli, 15.20 Uhr: Inzwischen hat Amazon die E-Book-Flatrate offiziell für die USA angekündigt. Ob und wann sie auch in Deutschland verfügbar sein wird, ist noch offen.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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2 Kommentare zu Kindle Unlimited: Amazon testet E-Book-Flatrate für 10 Dollar im Monat

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  • Am 18. Juli 2014 um 8:08 von Paco

    Eine Flatrate fürs Handy, fürs Telefon, fürs Fernsehen, fürs Internet, fürs Videostreaming, fürs Lesen…. etc.

    Unterm Strich zahlt man 200 € im Monat für den ganzen Kram. Und mit Sicherheit käme man günstiger davon, wenn man nur zahlt, wenn man es benutzt!

    • Am 18. Juli 2014 um 16:16 von Judas Ischias

      Dann muss man aber ein ganz großer Wenignutzer der aufgeführten Produkte sein.
      Gibt bestimmt Leute die so ein Verhalten haben, das wird aber die Minderheit sein, nimm mal nur die Preise von den Providern für das surfen, ohne Flatrate. Da kommt dann bei der Nutzung ohne Flat irgendwann ganz schnell der Gerichtsvollzieher.
      Und brauche ich im Monat „nur“ etwa 3 GB.
      Was müssten dann Leute bezahlen die z. B. Netflix benutzen?

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