Sicherheitsrisiko iPhone: Apple weist Vorwürfe aus China zurück

Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht die Sammlung von Standortdaten. Chinesischen Medien zufolge können sie unter Umständen "Staatsgeheimnisse" verraten. Apple betont, dass die Daten nicht auf seine Server übertragen werden und das iPhone auch keine Hintertür hat.

Apple hat Vorwürfe des staatlichen chinesischen Fernsehsenders CCTV zurückgewiesen, wonach das iPhone durch die Sammlung von Standortdaten ein mögliches Risiko für die nationale Sicherheit darstellt. Die Daten würden nur auf dem jeweiligen Gerät gespeichert und nicht an Apple übertragen, so das Unternehmen aus Cupertino in seiner Stellungnahme. Man habe zudem nie mit einer „Regierungsbehörde zusammengearbeitet“, um „eine Hintertür“ in die eigenen Produkte einzubauen.

iOS 7 auf dem iPhone (Bild: Jason Cipriani/CNET)

Am Freitag hatte laut Agentur Reuters ein Forscher in einem Interview mit CCTV gesagt, die von Apps wie Wetter und Karten gespeicherten Daten könnten den Zustand der gesamten chinesischen Wirtschaft und sogar „Staatsgeheimnisse“ verraten. Die Funktion ist ab Werk unter iOS 7 aktiviert und lässt sich über die Datenschutzeinstellungen abschalten, was Apple auch in seiner Stellungnahme betonte.

„Unsere Kunden wollen und erwarten, dass ihre mobilen Geräte für spezielle Aktivitäten wie Einkaufen, Reisen oder Routenberechnungen schnell und zuverlässig ihren aktuellen Standort ermitteln“, teilte Apple mit. „Wir machen das auf Geräteebene. Apple verfolgt die Standorte seiner Nutzer nicht – das hat Apple nie getan und wird es auch nie tun.“

Die von den Ortungsdiensten erfassten Daten würden zudem nicht über iTunes oder iCloud gesichert und seien außerdem verschlüsselt, so Apple weiter. Man habe auch niemals Dritten Zugriff auf die eigenen Server gewährt. „Und wir werden das auch niemals tun. Es liegt uns sehr viel daran.“

China ist ein sehr wichtiger Markt für Apple. Im zweiten Fiskalquartal 2014 hatte das Unternehmen aus Cupertino in China, Hongkong und Taiwan 9,3 Milliarden Dollar eingenommen, was 20 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. China ist damit hinter Nord- und Südamerika sowie Europa der drittgrößte Markt des iPhone-Herstellers.

Die Sammlung von Standortdaten ist auch bei Datenschützern umstritten, da sie die Erstellung von Bewegungsprofilen ermöglichen. China hat solche Features schon früher als Beleg dafür angesehen, dass amerikanische Unternehmen mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um das Land zu überwachen.

Möglicherweise ist der Bericht von CCTV auch eine Vergeltungsmaßnahme für Anschuldigungen von US-Regierungsvertretern. Sie hatten am vergangenen Donnerstag behauptet, chinesische Hacker seien in US-Computernetzwerke eingebrochen, in denen persönliche Daten von Mitarbeitern von Bundesbehörden gespeichert seien. China hatte schon früher auf solche Berichte mit Anschuldigungen gegen US-Firmen reagiert. Davon waren unter anderem Apple, Cisco, Google, IBM und Microsoft betroffen.

[mit Material von News.com]

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6 Kommentare zu Sicherheitsrisiko iPhone: Apple weist Vorwürfe aus China zurück

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  • Am 14. Juli 2014 um 10:55 von So, so...

    Das sagt doch eigentlich schon alles: http://www.giga.de/downloads/ios-7/news/nsa-kann-ohne-weiteres-schnueffel-malware-auf-iphone-und-ipad-installieren/ Apple lügt sobald sie irgend etwas von sich geben.

  • Am 14. Juli 2014 um 12:04 von Judas Ischias

    Zur Not macht die NSA es so wie bei Cisco. Wenn die „Sachbearbeiter“ nicht schon direkt vor Ort sitzen, dann gibt es eben einfach einen Zwischenstopp, bevor die Geräte in den Handel kommen.
    Zumindest im letzten Fall braucht Apple tatsächlich nichts davon zu wissen. Im ersten Fall ist die Sache schon sehr viel schwieriger sich ahnungslos zu stellen.

    • Am 14. Juli 2014 um 13:28 von GGF

      Ahnungslos stellen die sich doch immer. Was meinst du warum die so ein gutes Ansehen bei ihren „Älter“ ( das Wort mit .ünger sollen wir ja nicht mehr verwenden, sonst weint die Apple-Gemeinde wieder) haben. O-Ton Apple: So was machen wir nicht, wir verwenden nur die besten Ausgangsprodukte, wir entwickeln alles selbst, wir klauen nicht, wir schützen unsere Kunden, wir sind die Ehrlichsten von allen, nein wir beschäftigen keine Kinder, wir zahlen Spitzenlöhne ( zumindestens den ganzen Cheff`s), wir zahlen überall unsere Steuern, wir horten keine Geld sondern geben es nur nicht aus, wir schreiben auf unsere Webpages immer die Wahrheit: OSX ist ein UNIX ( dabei ist es BSD und das war nie Unix) usw.

      • Am 14. Juli 2014 um 13:42 von Hi, hi...

        …hmmm, wenn BSD niemals ein Unix war, warum beruht es dann auf AT&Ts sechster und siebter Unix-Edition?

  • Am 14. Juli 2014 um 19:42 von Silvio

    Apple und die Wahrheit? Sie haben recht, es darf sich sich UNIX nennen. Das heißt nichts anderrs, als das die Lizenzen bezahlen. Alle anderen sind keine Unix Systeme? Ich würde mal sagen, wenn Apple das kopieren und weinen wie ein Baby wenn es andere machen nicht perfektioniert hätte, dann würden die wahrscheinlich Windows, Linux oder Minix als Apples geistiges Eigentum patentieren. Diese Apple Sekte, voller Arroganz.

    Mfg

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