Bericht: Samsung führt Übernahmeverhandlungen mit Nuance

Laut Wall Street Journal fanden auch Gespräche zwischen Nuance und einer Reihe Beteiligungsgesellschaften statt. Über den aktuellen Stand ist jedoch nichts bekannt. Nuance gilt als wichtiger Partner von Apple, der entscheidend an der Entwicklung des Sprachassistenten Siri beteiligt war.

Nuance Communications, Mitentwickler von Apples Sprachassistent Siri, verhandelt angeblich mit Samsung über einen Verkauf. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf „mit der Sache vertraute Kreise“ berichtet, sprach es aber nicht ausschließlich mit Samsung, sondern auch mit einer Reihe Kapitalbeteiligungsgesellschaften. Über den aktuellen Stand der Verhandlungen ist nichts bekannt.

Samsung verhandelt angeblich mit Nuance über einen Kauf (Bild: Samsung/Nuance).

Das in Burlington im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige Unternehmen ist auf Spracherkennungssoftware und sprachbasierte Technologien spezialisiert, die unter anderem in GPS-Systemen, Smartphones und Fernsehern zum Einsatz kommen. Nuance spielte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Siri. Es lieferte dem gleichnamigen Start-up einige Technologien für den Dienst, ehe Apple die Firma im April 2010 übernahm.

Nuances Lösungen finden aber auch in Samsung-Geräten Verwendung. Im September kündigte es an, dass seine Technik tiefer in Samsungs S-Voice-Software und die Wearable-Geräte der Koreaner integriert werde.

Vergangenes Jahr kursierten Gerüchte, dass Apple Nuance übernehmen wolle. Apple-Mitgründer Steve Wozniak sprach sogar schon vom Abschluss des Geschäfts, korrigierte seine Aussage aber schnell wieder. Es gilt somit als wahrscheinlich, dass Apple mit Nuance über einen möglichen Kauf verhandelte, sich aber nicht mit dem Spracherkennungsspezialisten einigen konnte.

Zu Nuance größten Anteilseignern zählt der umtriebige Großinvestor Carl Icahn. Der Wert des Unternehmens wird auf knapp 6 Milliarden Dollar geschätzt. Vergangenes Jahr versuchte Icahn, die Gerüchte um einen Verkauf an Apple zu zerstreuen, indem er erklärte, dieser Deal „ist etwas, das ich niemals mikromanagen würde“ und er nicht „die Kompetenz und Vermessenheit“ besäße, einen Aufkauf des Unternehmens anzustoßen.

Obwohl Nuances Technik von vielen Partnern wie Apple und Samsung eingesetzt wird, meldete es sechs Quartale in Folge einen Verlust. Die letzten Monat abgegebene Schätzung für den Umsatz im dritten Quartal liegt zwischen 488 und 508 Millionen Dollar und damit unter den Prognosen der Analysten.

Nach Veröffentlichung des WSJ-Berichts stieg der Kurs der Nuance-Aktie im gestrigen Tagesverlauf um 9,7 Prozent. Zum Handelsschluss in New York notierte das Papier mit 18,76 Dollar.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Themenseiten: Apple, Nuance, Nuance Communications, Samsung, Übernahmen

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