Bericht: Qualcomm übernimmt WiGig-Chiphersteller Wilocity

WiGig nutzt Frequenzen um 60 GHz für WLAN mit bis zu 7 GBit/s. Nachteilig sind die geringe Reichweite und schlechter Empfang durch Mauern hindurch. Angbelich zahlt Qualcomm 300 Millionen Dollar für das israelische Start-up.

Der US-Chiphersteller Qualcomm steht angeblich kurz vor einem Kauf von Wilocity. Die israelische Finanznachrichtensite The Marker berichtet, dass er für das Unternehmen und seine 60-GHz-WiGig-Technik bis zu 300 Millionen Dollar zahlen würde.

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Wilocity hatte seine ersten Halbleiter Ende 2012 ausgeliefert. Ein erstes Funkmodul für Smartphones stellte es auf dem Mobile World Congress 2014 vor. Seine Chips sind für WiGig oder IEEE 802.11ad bestimmt, einen Funkstandard, der bisher ungenutzte Frequenzen im Bereich 60 GHz für „Wireless Gigabit“ verwendet.

Der Vorteil von WiGig gegenüber heutigen WLAN- oder „Wi-Fi“-Standards wie IEEE 802.11g ist die höhere Bandbreite von bis zu 7 GBit/s. Allerdings verkürzt sich die Reichweite potenziell auf wenige Meter, und durch Mauern hindurch dürfte WiGig eher selten zu empfangen sei. Auf dem MWC war von Wilocity konkret ein Chipsatz und Smartphone-Prototyp namens Sparrow Wil6300 zu sehen.

Das israelische Unternehmen Wilocity nennt als Beispielkunden für seine bisherigen Lösungen Dell. Nach eigenen Angaben hat es über eine Million Chipsätze verkauft. Seine 60 Mann umfassende Belegschaft würde laut The Maker komplett zu Qualcomm wechseln.

Qualcomm ist unter anderem durch SoCs mit integriertem LTE zum derzeit führenden Smartphone- und Tablet-Chipanbieter aufgestiegen. Es bietet auch reine Mobilfunkmodems an. Im April hatte es mit Snapdragon 808 und 810 neue Spitzenmodelle vorgestellt, die 64-Bit-Smartphones mit Advanced LTE und 2K- beziehungsweise 4K-Auflösung ermöglichen. Sie unterstützen auch Wi-Fi nach IEEE 802.11ac.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Themenseiten: Qualcomm, Telekommunikation, WLAN, Wilocity

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