Microsoft senkte erst kürzlich Preise für weiteren Windows-XP-Support

Gartner zufolge hat Redmond die Preisobergrenze für den verlängerten Support reduziert. Nach Informationen von ZDNet.com sanken die Kosten bei einem Kunden von 85 auf 3 Millionen Dollar. Computerworld spricht sogar von einer Obergrenze von 250.000 Dollar.

Microsoft hat erst kurz vor dem 8. April die Preise für die Verlängerung des Supports für Windows XP gesenkt. Das berichteten Analysten von Gartner und auch Quellen von ZDNet USA und Computerworld. Ein Sprecher des Softwarekonzerns hat die Reduzierung bestätigt, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen.

Windows XP

„Wir arbeiten zusammen mit Kunden und Partnern an der Migration von Windows XP, seit wir im September 2007 angekündigt haben, dass der Support für Windows XP am 8. April 2014 enden wird“, sagte ein Microsoft-Sprecher. „Im Rahmen dieser Bemühungen haben wir den verlängerten Support für Windows XP erschwinglicher gemacht, damit große Firmen vorübergehend Unterstützung erhalten können, während sie auf ein moderneres und sicheres Betriebssystem umstellen.“

In einem am 8. April veröffentlichten Papier von Gartner heißt es, einige seiner Kunden hätten berichtet, dass Microsoft die Preisobergrenze für den Support reduziert habe. Die Marktforscher empfahlen ihren Kunden zu dem Zeitpunkt, ihre Supportverträge auf mögliche Preisreduzierungen zu überprüfen.

Demnach soll Microsoft 2012 noch bis zu 5 Millionen Dollar für den erweiterten Support für Windows XP verlangt haben. 2013 seien die Kosten bis auf ein Maximum von etwa 2 Millionen Dollar gefallen.

Quellen der ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley gaben an, sie hätten von einem Microsoft-Kunden gehört, dass Microsoft den Preis für ein Supportabkommen für Windows XP von ursprünglich 85 Millionen Dollar auf 3 Millionen Dollar gesenkt habe. Den Informationen von Computerworld zufolge liegt die neue Obergrenze für einen Vertrag sogar bei nur 250.000 Dollar sowie bei 250 Dollar pro Gerät.

Gartner schätzt, dass Windows XP noch auf etwa 20 bis 25 Prozent der Enterprise-Systeme läuft, und dass ein Drittel der Unternehmen noch mehr als zehn Prozent ihrer Systeme mit Windows XP betreibt. Oftmals setzten Enterprise-Kunden das mehr als zwölf Jahre alte Betriebssystem noch ein, weil sie auf spezielle Anwendungen oder Peripheriegeräte angewiesen seien, die einen Umstieg auf ein neueres OS erschwerten.

Ähnlich äußerte sich kürzlich auf dem Dell-Forum auch ein Vertreter einer Bank gegenüber ZDNet. Ihm zufolge sollen noch 10 bis 15 Prozent der Anwendungen seines Instituts unter Windows XP laufen, weil es nicht möglich sei, sie zu migrieren. Bei anderen Banken sei die Situation nicht anders.

Trotz der Preisreduzierung ist die Support-Verlängerung für Windows XP nur für Großkonzerne und Behörden gedacht und nicht für kleinere Unternehmen oder gar Verbraucher. Darüber hinaus sind die Vereinbarungen zeitlich begrenzt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, den Microsoft aber nicht nennt, erhalten auch Enterprise-Kunden keine Updates mehr für Windows XP – auch nicht gegen Bezahlung. Um überhaupt längeren Support erhalten zu können, müssen Unternehmen bereits erste Erfolge beim Umstieg auf ein neues Betriebssystem nachweisen können und auch ein konkretes Datum für den Abschluss des Umzugs nennen.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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