Neue Klage: Hollywoodstudios fordern Schadensersatz von MegaUpload

Der Dienst wurde 2012 vom FBI geschlossen. Die MPAA-Klage wendet sich gegen vermeintliche Verantwortliche - darunter Administratoren. "MegaUpload war überhaupt kein Cloud-Speicherdienst, es war ein gesetzeswidriger Umschlagplatz für die Massenverteilung."

Die in der MPAA organisierten sechs großen Hollywoodstudios haben eine Klage gegen den nicht mehr existierenden Firlesharingdienst MegaUpload eingereicht. Demnach verstieß eine Reihe von Administratoren des Diensts wissend gegen das Urheberrecht für Filme sowie Fernsehsendungen und ermutigte auch andere, dies zu tun. Die Unterlagen (PDF) liegen nun dem Bundesbezirksgericht für den Osten von Virginia vor.

Kim Dotcom bei 3News (Screenshot: News.com)Kim Dotcom bei 3News (Screenshot: News.com)

Kläger sind Twentieth Century Fox Film, Disney Enterprises, Paramount Pictures, Universal City Studios Productions, Columbia Pictures Industries und Warner Bros. Entertainment. Sie haben nach eigenen Angaben mindestens 175 Millionen Dollar Schaden durch MegaUpload erlitten. Die Klageschrift spezifiziert keinen angestrebten Schadenersatz, denkbar sind aber bis zu 150.000 Dollar pro Verstoß plus alle Gewinne von MegaUpload.

Als Beklagte werden MegaUpload Ltd., der angebliche frühere Mehrheitsaktionär von Megaupload namens Vester Ltd., Kim Dotcom (geborener Schmitz) und eine Reihe Administratoren wie Mathias Ortmann und Bram van der Kolk genannt. „MegaUpload basierte auf einem Prämiensystem, das Nutzer belohnte, die die beliebtesten Inhalte hochluden, was fast immer gestohlene Filme waren“, kommentiert Steven Fabrizio von der MPAA gegenüber News.com. „MegaUpload war überhaupt kein Cloud-Speicherdienst, es war ein gesetzeswidriger Umschlagplatz für die Massenverteilung.“

MegaUpload-Gründer Kim „Dotcom“ Schmitz reagierte auf Twitter auf die Beschuldigungen. Sie seien „einfach nicht wahr“. Mit Bezug auf das parallele Strafverfahren in den USA tweetete er: „Wie der Strafprozess des DOJ gegen #MegaUpload ist der Fall der @MPAA eine Menge Unsinn und wird nach einer Prüfung der Fakten nicht erfolgreich sein.“

MegaUpload galt seinerzeit mit bis zu 50 Millionen Usern täglich als einer der beliebtesten Anbieter von Videos im Web. Im Januar 2012 wurde er von US-Bundesbehörden geschlossen. Dem in Neuseeland ansässigen Kim Dotcom wurden unter anderem organisierte Kriminalität, Urheberrechtsverstöße und Geldwäsche zur Last gelegt. Er soll sich in Millionenhöhe persönlich bereichert und die Filmindustrie um bis zu 500 Millionen Dollar geschädigt haben.

Die von den USA geforderte Auslieferung verweigert Neuseeland, sodass Schmitz derzeit auf freiem Fuß lebt. Er hat eine politische Partei gegründet und betreibt mit Mega auch einen neuen Cloudspeicherdienst.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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Themenseiten: Gerichtsurteil, MPAA, Mega, Storage, Tauschbörse, Urheberrecht

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