Apple und Facebook führen Greenpeace-Cloud-Ranking an

Sie erhalten in den Bereichen "Transparenz" und "Bekenntnis zu erneuerbaren Energien" Bestnoten. Apple setzt als einziger Anbieter inzwischen vollständig auf erneuerbare Energien. Amazon hingegen bezieht laut Greenpeace nur 15 Prozent seines Stroms aus sauberen Quellen.

Apple und Facebook haben im jüngsten Greenpeace-Ranking (PDF) für die Umweltverträglichkeit von Rechenzentren die besten Bewertungen erhalten. Beide wurden in den Bereichen „Transparenz“ und „Bekenntnis zu erneuerbaren Energien“ mit der Note A ausgezeichnet, die einer deutschen Schulnote „eins“ entspricht. Eine weitere Bestnote bekam Apple, weil es als einziges der von Greenpeace untersuchten Unternehmen vollständig auf Strom aus Gas-, Kohle- und Atomkraftwerken verzichtet. Facebook hingegen bezieht noch 51 Prozent seines Stroms aus diesen Quellen.

Greenpeace-Logo

Der iPhone-Hersteller ist laut Greenpeace auch das Unternehmen, das seit dem letzten Cloud-Ranking im Jahr 2012 die größten Fortschritte erzielt hat. Facebook habe jetzt ebenfalls angekündigt, künftig nur noch Strom aus sauberen Quellen wie Wind- und Wasserkraft zu nutzen. Lob von den Umweltschützern gab es für die Energieeffizienz von Facebooks Rechenzentren.

Außer Apple und Facebook hätten sich inzwischen auch Box, Google, Rackspace und Salesforce verpflichtet, ihre Rechenzentren in naher Zukunft nur noch mit Ökostrom zu betreiben, so Greenpeace. Sie hätten zudem alle begonnen, ihre Zusagen auch zu erfüllen.

Mit insgesamt drei „F“ und einem „D“ (also drei „Sechsen“ und einer „Vier“) vergab die Umweltorganisation die schlechtesten Noten an Amazon.com. Ihren Schätzungen zufolge nutzen Amazon Web Services nur zu 15 Prozent „sauberen Strom“. „AWS baut seine weltweite Infrastruktur sehr schnell aus, ohne auf Umwelteinflüsse oder den Zugang zu erneuerbaren Energien zu achten“, heißt es in dem Greenpeace-Bericht.

Amazons Geschäftsmodell sei es, den größtmöglichen Marktanteil zu erreichen, selbst wenn das niedrige Margen bedeute, ergänzte David Pomerantz, einer der Autoren des Berichts, im Gespräch mit CNET. In Spitzenzeiten ist Amazon für mehr als 31 Prozent des Internetverkehrs in den USA verantwortlich. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Netflix, Pinterest, Spotify und Vine. Seine günstigen Preise bietet es Greenpeace zufolge auf Kosten der Umwelt an.

Ein Amazon-Sprecher wies die Aussagen des Berichts zurück. Er basiere auf „falschen Annahmen“ und „ungenauen Daten zum Energieverbrauch von AWS“. Details zu Amazons Einsatz erneuerbarer Energien nannte er jedoch nicht.

Cloud-Computing ist Greenpeace zufolge im Vergleich zu einzelnen Staaten der sechstgrößte Stromverbraucher der Welt. Mehr Strom benötigen demnach nur China, die USA, Japan, Indien und Russland. Mit 684 Milliarden Kilowattstunden liegt Cloud-Computing vor Deutschland, Kanada, Brasilien, Frankreich und Großbritannien. Allerdings stammen die Zahlen für den Vergleich aus dem Jahr 2011.

Apple nutzt als einziges Unternehmen im Greenpeace-Ranking ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Bild: Greenpeace).Apple nutzt als einziges Unternehmen im Greenpeace-Ranking ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Bild: Greenpeace).

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

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Themenseiten: Amazon, Apple, Cloud-Computing, Facebook, Green-IT, Greenpeace, Rechenzentrum

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