Youtube und Nielsen verlängern Werbe-Partnerschaft

Die Reichweitenforscher können weiter Online Campaign Ratings für Werbung auf Googles Videoportal erstellen. Das OCR-System wurde im November in Doubleclick integriert. Einige amerikanische TV-Werber verlassen sich seit Jahrzehnten auf Nielsen.

Google hat sein Abkommen mit dem Reichweitenforscher Nielsen ausgeweitet. Die zunächst als Testlauf deklarierte Partnerschaft vom November 2013 gibt den Marktforschern die Möglichkeit, die Reichweite von Anzeigen auf Youtube mit dem System Online Campaign Ratings, kurz OCR, zu messen.

YouTube

Google hatte Nielsen ursprünglich auf Distanz zu Youtube gehalten, dadurch aber Umsatzmöglichkeiten eingebüßt, da viele US-Firmen seit Jahrzehnten Nielsen-Ratings nutzen, wenn sie Videowerbung schalten. Letztlich hilft die Nielsen-Bewertung Google, den Erfolg von Werbung auf Youtube mit dem von Fernsehwerbung vergleichbar zu machen – und somit Kampagnen zu gewinnen, die sonst im TV gelaufen wären.

Im Rahmen der Partnerschaft wurde Nielsens OCR-System in Doubleclick integriert, Googles 2007 übernommene Anzeigenplattform. Die Nielsen-Bewertungen stellt Google zudem im Rahmen bestimmter Programme seinen Werbekunden zur Verfügung.

Übrigens hat auch Nielsens Konkurrent Comscore AdWeek wissen lassen, es arbeite seit längerem mit Google zusammen. Seines Wissens nutzten dreimal so viele Anzeigenkampagnen Validated Campaign Essentials (VCE) von Comscore wie Nielsens OCR. Diese Zahlen schließen Displaywerbung mit ein. Zusätzlich setzen laut Comscore 22 von 25 weltweiten Werbefirmen in irgendeiner Form VCE ein.

Youtube-Chefin Susan Wojcicki (Bild: Google)Youtube-Chefin Susan Wojcicki (Bild: Google)

Die Führung von Youtube hat im Februar Susan Wojcicki übernommen, die Forbes 2013 zur „einflussreichsten Frau der Werbebranche“ ausrief. Sie war die 16. Angestellte des Internetkonzerns und seit 1998 als Senior Vice President für das Anzeigengeschäft verantwortlich. Dies gilt als Zeichen, dass es bei Youtube künftig stärker um Monetarisierung und weniger als früher um neue Technik geht. Bisher stand Salar Kamangar, Senior Vice President für Youtube und Video, Googles Videoportal vor. Er wird voraussichtlich auch weiterhin dem Youtube-Team angehören und andere nicht näher genannte Projekte leiten.

Eine Konkurrenz zu Youtube plant offenbar die ehemalige Google-Managerin Marissa Mayer, die inzwischen zum Yahoo-CEO aufgestiegen ist. Eine geplante Übernahme des Videoportals Dailymotion von France Telecom scheiterte im April 2013 am Veto der französischen Regierung. Dafür gelang im November die Verpflichtung der bekannten US-Nachrichtenmoderatorin Katie Couric als „globale Frontfrau“. Und kürzlich berichtete Recode, Yahoo bereite ein Videoportal vor, für das es auch einige besonders beliebte und professionelle Youtube-Anbieter anwerbe.

Videowerbung gilt als der vielversprechendste Online-Werbemarkt. Außer Yahoo versuchen daher auch andere große Player wie Facebook oder Amazon, sich in dem Bereich besser zu positionieren.

[mit Material von Joan E. Solsman, News.com]

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