Niederlande legalisieren als erstes Land Carrier-freie SIM-Karten

Durch eine jetzt beschlossene Änderung im Fernmeldegesetz sind die Bürger des Landes nicht mehr per SIM-Card an einen bestimmten Mobilfunkanbieter gebunden. Hersteller könnten eine virtuelle SIM-Karte in ihre Geräte integrieren, die einen schnellen Wechsel zwischen Anbietern erlaubt.

Die Niederlande haben mit einer Gesetzesänderung den Weg zu Carrier-freien SIM-Karten geebnet. Durch die von der Regierung beschlossene Änderung im Fernmeldegesetz sind die Bürger der Niederlande künftig nicht länger aufgrund ihrer SIM-Karte an einen bestimmten Mobilfunkanbieter gebunden. Damit sind die Niederlande das erste Land, das Carrier-unabhängige SIM-Karten legalisiert.

30 SIM-Karten von verschiedenen Carriern (Bild: <a href="http://www.flickr.com/photos/mroach/4685028181/sizes/o/in/photostream/" target="_blank">mroach</a>, <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de" target="_blank">CC BY-SA 2.0</a>)

Die Gesetzesänderung ist auch eine gute Nachricht für Handyhersteller. Sie müssten künftig keine Verträge mehr mit einzelnen Carriern abschließen, um sicherzustellen, dass ihre Geräte Zugang zum Mobilfunknetz erhalten. Stattdessen könnten sie eine SIM-Karte fest in ihre Geräte integrieren und den Kunden wählen lassen, welchen Mobilfunkanbieter er nutzen möchte. Geräte mit fester Providerbindung durch ein SIM-Lock würden damit endgültig der Vergangenheit angehören.

Apple arbeitet in Kooperation mit dem niederländischen Technikunternehmen Gemalto schon seit 2010 an einer Provider-unabhängigen SIM-Karte. Beim US Patent and Trademark Office beantragte es im November 2010 ein Schutzrecht für eine virtuelle SIM-Card. Allerdings blieben Apples Bemühungen in dem Bereich bisher erfolglos, wahrscheinlich aufgrund gesetzlicher Hürden.

Ein Vorteil solch einer fest integrierten, virtuellen SIM-Karte ist, dass Hersteller noch kompaktere Geräte bauen könnten, weil sie keinen Platz für einen SIM-Karteneinschub reservieren müssen. Zum anderem können Nutzer ohne Kartentausch schnell zwischen Diensten verschiedener Provider wechseln. Auf Reisen ins Ausland ließe sich so beispielsweise ein Datenvolumen buchen, ohne eine neue Karte beim örtlichen Anbieter kaufen zu müssen.

Eine Carrier-freie SIM-Karte dürfte sich auch positiv auf die Entwicklung des „Internet der Dinge“ auswirken, also internetfähige Elektronikgeräte jenseits von PCs, Tablets und Telefonen. Dazu zählen etwa Wearables, Autos und Heimelektronik.

Bis zur tatsächlichen Einführung virtueller SIM-Karten sind aber noch einige technische Probleme zu lösen. Außerdem müssten sich zunächst andere Staaten am Beispiel der Niederlande orientieren und von Carriern unabhängige SIM-Karten in ihren Telekommunikationsgesetzen erlauben.

[mit Material von Michelle Starr, CNET Australien]

Themenseiten: Apple, Mobile, Politik, Smartphone, Tablet, Telekommunikation

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14 Kommentare zu Niederlande legalisieren als erstes Land Carrier-freie SIM-Karten

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  • Am 20. März 2014 um 14:12 von punisher

    Wird auch langsam Zeit. Super Apple und super Niederlande!

  • Am 20. März 2014 um 14:47 von Hi, hi...

    …ganz verständlich sind mir hier einige Aussagen nicht!
    „Stattdessen könnten sie eine SIM-Karte fest in ihre Geräte integrieren und den Kunden wählen lassen, welchen Mobilfunkanbieter er nutzen möchte.“
    Soweit, so gut! Der Kunde wählt und die (virtuelle) SIM-Karte bekommt irgendeine Telefonnummer (braucht man ja dummerweise) von irgendeinen Provider. (Die Vertragsbedingungen gehen möglicherweise von 1 Monat Kündigungsfrist bis 2 Jahre oder als PrePaid, bis das Geld alle ist! Oder wie soll das funktionieren?)
    „Zum anderem können Nutzer ohne Kartentausch schnell zwischen Diensten verschiedener Provider wechseln.“
    Und da sollen die Provider mitspielen? Mal eben den Provider wechseln und die Nummer mitnehmen und nächste Woche das Spiel von vorn?
    Oder bekommt die (virtuelle) SIM bereits ab Werk eine Nummer? Aber wie soll das dann abrechnungstechnisch gehen?
    Ich hätte mir gern die Gesetzesänderung durchgelesen, aber leider ist mein holländisch unterirdisch schlecht!

    • Am 20. März 2014 um 15:04 von Björn Greif

      Wie erwähnt sind bis zur Umsetzung noch einige technische Hürden zu nehmen. Und letztlich müssen natürlich auch die Provider – freiwillig oder angesichts politischen Drucks – mitspielen. Eine Entwicklung in diese Richtung war in den vergangenen Jahren ja schon zu beobachten: Schließlich waren früher viele Smartphones (etwa das iPhone) zunächst nur mit SIM-Lock bei einem bestimmten Carrier erhältlich.

      • Am 20. März 2014 um 15:17 von Hi, hi...

        …einige technische Hürden is‘ gut.
        Welchen Vorteil haben die Geräte, abgesehen von der Platzersparnis? Hilft mir das, weil mir die aktuellen Bildschirme ohnehin zu groß sind? Werden die billiger oder sind sie dann im Prinzip genauso teuer, wie die freien Geräte jetzt schon? (Ich z.B. kaufe meine Telefone immer als freie Geräte. Und da mal eben im In- oder Ausland eine PrePaid-Karte kaufen und einstöpseln, ist nicht wirklich eine (technische) Hürde.)
        Dass sich das bei den Providern schmerzfrei durchsetzen lässt, sehe ich in zehn kalten Wintern noch nicht.

  • Am 20. März 2014 um 16:51 von Judas Ischias

    Ich habe gerade mal in ein Xperia Neo, Xperia Arc s und ein Huawei g525 geschaut. Ich kann als Laie nur erkennen, die Platzersparnis geht darauf hinaus, dass man sich zum Frühstück seine Brötchen mit schneiden kann, weil man die Geräte dann noch dünner machen kann.
    Ausserdem schätze ich mal, neue Technik, höherer Preis, zumindest bis sich die Sache auf dem Markt durchgesetzt hat. Sofern dies überhaupt eines Tages mal passieren wird. Vielleicht gibt’s wieder mal eine der wenigen, vernünftigen Regelungen von der EU, wie mit den Preissenkungen im Mobilfunk?
    Ansonsten sehe ich für Deutschland wenig Chancen, wer weiß was den Providern alles einfällt um dies zu verhindern?

  • Am 21. März 2014 um 1:27 von Thomas Schearz

    Für einen Verbraucher / Kunden bringt eine virtuelle Simkarte nur wenige Vorteile . Wenn man heutzutage mal eben die Simkarte wechseln möchte , dann macht man das mal eben . Und dank ausreichender auswahl an passenden Werkzeugen kann man problemlos eine Standard SIM in eine micro oder nano SIM verwandeln oder mittels Sim Adapter in eine grössere SIM verwandeln . Manche Smartphones unterstützen 2 SIMkarten . Ob auf der Handy / Smartphoneplatine der Simschacht nun fehlt oder nicht spielt bautechnisch ( von der Dicke des Gehäuses ) keine nennenswerte Rolle , denn andere Bauteile wie SD Kartenslot oder Micro USB Buchse sind etwa genau so dick . Um ein Smartphone also noch dünner zu machen als es aktuell ist ( 5,88 mm ) , sind weitere maßnahmen notwendig wie zb. wegfall von SDkartenslot , dünnerer und schwächerer Akku , andere Schnittstelle zum Akku aufladen bzw mit dem pc zu verbinden .Und ALLES zu Lasten des Verbrauchers ! Ich nutze lieber eine SD Karte statt einer Qloud meine Daten anzuvertrauen und dafür mit meinen Daten zu bezahlen .Ich hab lieber einen leistungsfähigen Akku als einen schwachen und fest verbauten . Und eine standart micro USB Buchse ist mir persönlich auch lieber als eine neu entwickelte miniatur buchse oder kabelloses Aufladen .

    • Am 21. März 2014 um 15:18 von Judas Ischias

      Mir fällt im Moment nur ein großer Vorteil von virtuellen SIM-Karten ein.
      Im Standardgerät A geht der Akku zur Neige. Ersatz-
      gerät B, Akku ist voll, der Abend im Biergarten ist gesichert.
      Da es leider Geräte gibt, die sich sehr schwer öffnen lassen, kostet manchmal noch den ein oder anderen Fin-
      gernagel, statt die SIM von A nach B zu bringen, wäre eine virtuelle SIM von Vorteil.

  • Am 21. März 2014 um 17:01 von Thomas Schearz

    “ Mir fällt im Moment nur ein großer Vorteil von virtuellen SIM-Karten ein. Im Standardgerät A geht der Akku zur Neige. Ersatz-gerät B, Akku ist voll, der Abend im Biergarten ist gesichert. Da es leider Geräte gibt, die sich sehr schwer öffnen lassen, kostet manchmal noch den ein oder anderen Fin-gernagel, statt die SIM von A nach B zu bringen, wäre eine virtuelle SIM von Vorteil.“

    Wenn man ein gescheites Handy hat und der Akku fast leer ist und es später mitnehmen möchte , dann :
    – wechsel Ich einfach den Akku
    – lade Ich es unterwegs via Powerbank oder via Ladekabel auf
    – oder hänge das Handy ans Stromnetz zum aufladen und richte eine Rufumleitung ein

  • Am 21. März 2014 um 18:45 von Thomas Schearz

    Solch eine virtuelle SIM dient ausschliesslich der Gewinnmaximierung seitens der Hersteller und der Kundenbindung seitens der Carrier ! Hersteller und Carrier machen gemeinsame Sache .

    Provider in DE sind zb. :
    – D1 = Telecom
    – D2 = Vodaphone
    – Eplus
    – O2

    An Carrier die alle Provider vertreten kenne Ich :

    – Mobilcom
    – Debitel

    Vorteile einer virtual SIM :

    – spezial werkzeug zum SIM wechsel oder abgebrochene Fingernägel gehöhren der Vergangenheit an
    – durch den wegfall der SIM könnte man dünnere Gehäuse bauen

    Nachteile :

    – neue Technik = höhrer Anschaffungspreis
    – sollte ein Hersteller dünnere Gehäuse planen , wird Der SDkartenslot und der MicroUSB anschluss verschwinden müssen mit der folge :
    #cloud anstatt SDkartenslot = Man bezahlt mit seinen eigenen Daten auf US Servern
    # neuer anschluss=entwicklungskosten welche wir als kunden teuer bezahlen müssen
    -die virtuelle Sim wird eine rufnummer bereits beinhalten , die portirung einer anderen lässt man sich teuer bezahlen . Aktuell kostet das mitnehmen einer Rufnummer 25 EUR , bei einer virtuellen SIM müsste man die virtuelle SIM neu flashen lassen mit der folge „mehr aufwand = höhere portirungskosten“
    – geht solch ein Handy abhanden und lässt man es später sperren ( die sim.) und holt sich ein neues , dann bezahlt man für jede Portierung Der Rufnummer .
    – leute die zb keinerlei google dienste auf dem smartphone nutzen sind gezwungen alle kontakte per hand einzugeben . Bei einen realen Simwechsel klicke Ich vorher auf „kontakte auf das handy kopieren“ , wechsel die SIM und fertig .
    – bei dem ausfall Der virtual SIM kann man nicht mal eben die sim wechseln wie es jetzt gerade möglich ist
    bei einen späteren Verkauf des Handys muss Der neue besitzer die portierungskosten bezahlen damit dessen Rufnummer aktiv wird

    Kein Schlussfazit :

    – es kostet deutlich mehr ein solches handy zu kaufen
    – es kostet bei einen widerverkauf dem käufer zusätzliches geld zur Portierung
    – durch den wegfall von komponenten wie SDkartenslot usw ist Der Käufer gezwungen teueren cloudspeicher zu nutzen
    -die planung von dünneren smartphones durch wegfall von Simschacht ist zwar gut , aber dünnerer gehäuse fordern dünnere akkus und das hat bei immer stärker werdenen CPU’s die folge das die akkus schneller leer sind

    • Am 22. März 2014 um 1:53 von Judas Ischias

      Mit dünneren Handys kann man aber schön seine Brötchen schneiden.:-)
      Möchte ICH gar nicht haben, da man die Geräte noch schlechter halten kann und wehe es fällt mal Geld runter und das Gerät ist in der Hosentasche. Das gibt bestimmt eine Spiderapp.

  • Am 22. März 2014 um 1:46 von Judas Ischias

    Man kann nicht einfach den Akku wechseln, wenn man keinen Ersatzakku, da zu selten gebraucht, besitzt.;)
    Wenn der Biergarten praktisch um die Ecke liegt, kann ich schlecht das Ladekabel in meine Schuhe stecken, da ich zu Fuß gehe und in den Schuhen keine Stromversorgung besteht.;)
    Und wenn ich ab einer bestimmten Zeit einen wichtigen Anruf machen muss, oder noch angerufen werde, weil ich z.B. auf Ergebnisse eines Arztes oder Labors warte, dann nützt weder das Handy am Stromnetz, bzw. die Rufumleitung etwas.:-)
    Also gibt es doch den ein oder anderen wichtigen Grund, bei einem „Reservegerät“ mal schnell die SIM zu wechseln.

  • Am 22. März 2014 um 15:20 von Thomas Schearz

    “ Ein Vorteil solch einer fest integrierten, virtuellen SIM-Karte ist, dass Hersteller noch kompaktere Geräte bauen könnten, weil sie keinen Platz für einen SIM-Karteneinschub reservieren müssen. Zum anderem können Nutzer ohne Kartentausch schnell zwischen Diensten verschiedener Provider wechseln. Auf Reisen ins Ausland ließe sich so beispielsweise ein Datenvolumen buchen, ohne eine neue Karte beim örtlichen Anbieter kaufen zu müssen. “

    Wenn man also mittels einens deutschen ansässigen Carriers sich für Provider A entscheidet um seine Telefongespräche und Internet sowie Sms in DE zu tätigen , Warum sollte ich dann im ausland ausgerechnet dann zb Datenvolumen zu überteuerten deutschen Tarifen zuzüglich absurder Teurer Rouminggebühren bezahlen ???

    Aktuell nutze ich eine blau.de Prepaidkarte welche für unter 10 EUR massig Inclusive Einheiten für Telefongespräche , Sms und eine Internetflat beinhaltet für DE . Im Ausland würde ich das WLAN des Hotels benutzen ,sofern vorhanden oder halt eine günstige Prepaid Karte mit Internetflat . Dann nutze ich die VoIP Daten nehmen und darüber telefonieren was bereits hier in DE wunderbar klappt . Statt teuerer Sms nutzt man einen messenger oder schreibt eine Mail . Also ich halte von einer virtuellen SIM gar nix , ein dünneres Handy will ich auch nicht sowie irgentwelche Rouminggebühren im Ausland .

    Das Apple sich seid 2010 mit der Materie beschäftigt und damit weiter befasst ist schon klar …. die wollen die virtuelle Sim incl. die neue Gehäusedicke als Innovation verkaufen und wie üblich als Patent anmelden . Dann sollen / werden andere Hersteller nachziehen ,müssen reichlich Lizensgebühren an Apple berappen .Zeitgleich wird der SDKARTENSLOT entfernt und Daten in Der Cloud gespeichert ……Apple wird sich sicherlich die Cloudanbieter vornehmen und denen verklickern welche Vorteile der wegfall der Sim und des SDkartenslot bringen wird . Die werden dann fleissig Werbegelder flüssig machen um die Werbetrommel für die Apple Innovationen und die Cloud zu rühren .

    Deshalb :

    – nein zu fest verbauten Akkus
    – nein zu virtuellen Simkarten
    – nein zu Cloudspeicher

  • Am 22. März 2014 um 16:44 von Judas Ischias

    Ich bin auch für:
    Nicht verbaute Akkus
    Keine Clouds
    Keine virtuellen SIM-Karten, lieber breche ich mir noch den ein oder anderen Nagel ab und geht bestimmt schneller;)
    Und erst recht NEIN, dass Apple noch ein überflüssiges Patent anmeldet
    Und nochmal ein ganz großes NEIN, dass Apple wegen dem überflüssigen Patent noch mehr Kohle scheffelt!!!

  • Am 23. März 2014 um 11:54 von Thomas Schearz

    Da stimm ich voll und ganz zu .

    Wenn man täglich die ganzen Deppen mit ihren Apfelgeräten sieht oder hört das sich jemand der Apfelsekte anschliesst , muss ich immer schmunzeln wie verblödet die alle doch sind .

    Damals als der hype beim i(dioten) phone ausgebrochen ist hat doch schon gezeigt wie verblödet die leute die sich sowas kaufen doch sind . Die Industrie hat es ebenfalls mitbekommen das Käufer für weniger Anschlüsse , Funktionen usw mehr blechen . Ebenfalls haben Sie gelernt das Fesselungen seitens Apple wie Netlock , du kannst keinen Akku wechseln , du kannst ohne iTunes nichts aufs iPhone kopieren ect., uvm gerne in kauf genommen werden .

    Andere Hersteller haben nachgelegt und bei anderen Produkten wie zb. Auto , Set-topbox usw. ähnliche Dreistigkeiten eingebaut .

    – Autobatterie nicht imMotorraum sondern mitten unter dem Kfz versteckt verbaut
    – Autos die unten mit zig plastikmatten verkleidet sind
    – unitymedia kabelreceiver wo ich als zahlender kunde keine sender vernüftig sortieren oder löschen kann
    Und und usw

    Und daher ist es kein wunder das produkte noch eingeschränkter werden und trotzdem der volle preis dafür verlangt wird . Ja so kann man ja weniger leistung zum vollen preis verkloppen und monat später die ein oder andere sperre aufheben und als innovation für noch mehr geld verkaufen .

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