Britisches Parlament kämpft mit IT-Ausfällen

Eine laufende Umstellung auf Microsoft Office 365 wurde deshalb verschoben. Das Cloud-Büro ist aber nicht schuld an den seit Januar anhaltenden Engpässen. Vielmehr hat ein Dienstleister angeblich einen Fehler in eine Software eingebaut.

Das britische Parlament hatte in den letzten Monaten mit einer Serie von IT-Problemen zu kämpfen. Das zeigt eine der Website Exaro zugespielte E-Mail. Die IT-Chefin der Houses of Parliament, Joan Miller, bestätigt darin wiederkehrende Ausfälle, betont aber auch, es liege nicht an einer gerade laufenden Umstellung auf Microsoft Office 365, die viele Parlamentarier im Verdacht hätten.

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Vielmehr schrieb Miller, der Fehler liege bei einem externen Dienstleister, der für eine Erweiterung angeheuert wurde. Parlamentsmitglieder hatten sich vorab über langsamen Internetzugang, verzögert ausgelieferte Mails und immer wieder einfrierende PC-Systeme beschwert. Ein Abgeordneter äußerte sogar wenig politisch, die anhaltenden Probleme trieben ihn „in den Wahnsinn“.

„Mir ist gut bekannt, dass viele Menschen aus dem Umfeld des Parlaments in den letzten Wochen Probleme mit der IT und dem Internetzugang hatten“, steht in Millers Mail. „Ich weiß, dass das für die Betroffenen frustrierend und unbequem war. Ich möchte mich deshalb bei Ihnen für die anhaltenden Probleme und alle entstandenen Schwierigkeiten entschuldigen und Sie informieren, welche Schritte wir eingeleitet haben.“

Microsoft Office 365 sei zwar betroffen, da es eine Internetverbindung erfordere, aber nicht der Grund für die Probleme, führte sie aus. Vielmehr sei der Bandbreitenbedarf im Netzwerk über Monate massiv gestiegen, da Parlamentsmitglieder und Angestellte immer mehr Daten mit immer mehr Geräten anforderten. Deshalb habe man eine Aufrüstung der Infrastruktur geplant. Einer der Dienstleister habe im Januar aber einen Fehler in eine genutzte Software eingebaut, der offenbar zu den Ausfällen führte.

„Der beabsichtigte Effekt kehrte sich also um, und die Zugangskapazität nahm ab statt zu“, schrieb Miller. In den nächsten Monaten werde man die Entwicklung genau verfolgen. Die Migration auf Office 365 sei erst einmal verschoben, bis das Netzwerkproblem vollständig gelöst sei.

[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope.com]

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