Microsoft-CEO: Vestberg raus – Nadella neuer Favorit

Vestberg soll dem Aufsichtsrat von Ericsson mitgeteilt haben, er plane zu bleiben. Microsoft will den Nachfolger von Steve Ballmer angeblich in den nächsten Tagen vorstellen. Namentlich bekannte Kandidaten sind nur noch Stephen Elop, Tony Bates sowie der favorisierte Satya Nadella.

CEO Hans Vestberg hat den Aufsichtsrat von Ericsson AB informiert, dass er nicht plant, zurückzutreten und an die Spitze von Microsoft zu wechseln. Das berichtet Bloomberg. Vestberg war in den letzten Wochen als einer der verbleibenden Kandidaten für die Nachfolge von Steve Ballmer genannt worden.

Hans Vestberg (Bild: Ericsson)Hans Vestberg (Bild: Ericsson)

Diesen Monat hatte auch schon Ford-CEO Alan Mulally seine Entscheidung öffentlich gemacht, bei dem Autobauer zu bleiben und nicht für die Position bei Microsoft zu kandidieren. Er wolle die Spekulationen über einen Wechsel zu Microsoft beenden, sagte er, und habe sich daher entschieden, sich eindeutig zu den Gerüchten zu äußern, er sei ein möglicher Nachfolger für den scheidenden Microsoft-CEO Steve Ballmer. Ob er überhaupt Gespräche mit Vertretern des Softwarekonzerns über den Chefposten geführt hat, ließ er offen.

Vor zehn Tagen hieß es dann aus Insiderkreisen, die Entscheidung sei gefallen, Microsoft habe die Ankündigung aber verschoben, da Chairman Bill Gates vergangene Woche noch das Weltwirtschaftsforum in Davos besuchte. In Frage kommen mutmaßlich nur noch drei interne Kandidaten: der frühere Nokia-CEO Stephen Elop, Executive Vice President und Ex-Skype-CEO Tony Bates sowie der Chef der Cloud- und Unternehmenssparte Satya Nadella. Möglicherweise hat Microsoft aber auch eine Lösung gefunden, mit der es alle Beobachter überrascht.

Im August 2013 hatte Steve Ballmer nach 13 Jahren als Chief Executive Officer von Microsoft angekündigt, sich innerhalb der kommenden zwölf Monate aus der Unternehmensführung zurückzuziehen. Ein Spezialkomitee ist seitdem auf der Suche nach einem Nachfolger. Eine Liste von anfänglich 40 internen und externen Kandidaten schrumpfte nach Treffen mit Anlegern auf zunächst zehn, dann fünf.

Spekulationen gibt es um die künftige Rolle von Firmengründer Bill Gates. Gates verfügt aktuell über 4,5 Prozent der Anteile von Microsoft. Recode zufolge wünscht man sich intern, dass Gates diese verkauft und sich wie Ballmer zurückzieht. Allerdings soll er genau das Gegenteil vorhaben. Bereits seit Ballmers Ankündigung sei er wieder präsenter im Unternehmen, heißt es. Der neue CEO könnte daher Schwierigkeiten haben, seine Vorstellungen gegen Gates durchzusetzen.

Neben Gates behält auch Ballmer als Großaktionär einigen Einfluss bei Microsoft. Zudem hat Ballmer erst noch im vergangenen Jahr eine strategische Neuausrichtung unter dem Motto „One Microsoft“ durchgeführt, die sich wohl kaum rückgängig machen lässt.

Update 17.00 Uhr: Kara Swisher berichtet auf Recode, Microsoft werde den neuen CEO kommende Woche vorstellen. Die Journalistin hat zudem Umfragen bei Beobachtern wie bei Microsoft-Mitarbeitern durchgeführt. Beide Gruppen gehen demnach mehrheitlich davon aus, dass Satya Nadella das Rennen machen wird. Unter anderem heißt es, nur ein interner Nachrücker könne ein so komplexes Unternehmen wie Microsoft führen. Nadella habe die nötigen technischen Kompetenzen und sei der „am wenigsten kontroverse“ Kandidat.

[mit Material von Charles Cooper, News.com]

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2 Kommentare zu Microsoft-CEO: Vestberg raus – Nadella neuer Favorit

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  • Am 30. Januar 2014 um 11:23 von deadbeatcat

    Hat wirklich jemand damit gerechnet, dass ein externer Kandidat das Rennen macht? Ich nicht. Das dürfte wohl am geringsten im Interesse von v.a. Mr Gates sein.

  • Am 30. Januar 2014 um 16:20 von Judas Ischias

    Ich habe ehrlicherweise auch nicht mit gerechnet, aber es hat schon manchmal seine Vorteile, dass nicht ein externer Kandidat an die teilweise verkrusteten Strukturen gebunden ist und auch keine Rücksicht auf interne Seilschaften nehmen müsste. Ob ein interner Kandidat besser wäre, weil er schon viel vom Unternehmen kennt und auch weiß wie bestimmte Mitarbeiter ticken, kann man vielleicht erst nach 6-12 Monaten beurteilen.

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