Entwickler: Blackberry World nimmt demnächst Android-Apps auf

Eine neue Firmware-Version für das Q5, Q10, Z10 und Z30 stellt demnächst Kompatibilität her. Eine Portierung mit Blackberrys Android-Player ist dann angeblich nicht mehr erforderlich. Eine Integration von Google Play ist dagegen nicht zu erwarten.

Die Blackberry World wird angeblich in Kürze auch Android-Apps anbieten. Der Blog Good e-Reader berichtet, Blackberry habe auf der CES in Las Vegas vergangene Woche mehrere große Spiele- und App-Entwicklerstudios dazu zu bewegen versucht, ihre Android-Anwendungen auch in einen neuen Bereich seines App-Stores einzustellen.

WhatsApp auf Blackberry Z10

Bisher war eine – durch ein Blackberry-Tool erleichterte – Portierung von nativen Android-Apps nötig, um sie auf Geräten mit BB10 oder Playbook OS auszuführen. Blackberrys Android-Player stellte dabei auch Ersatzgesten für Androids Systemfunktionen wie „Zurück“ bereit. Diese Strategie war allerdings nicht allzu erfolgreich. Der für die Entwicklercommunity zuständige Blackberry-Manager Alec Saunders sagte im Mai 2013, dass per Android-Player portierte Android-Apps wenig beliebt bei Blackberry-Nutzern seien. „Wenn man es einmal kommerziell sieht – die Anwender hassen sie. Unsere Partner, die ihre Apps portiert haben, erhalten schlechte Kritiken.“

Demnächst aber unterstützt Blackberry 10 angeblich durch ein Firmware-Update direkt das Application-Package-Format (APK) von Android; vorhandene Software lässt sich also unverändert einstellen. Der Entwickler muss lediglich ein Profil anlegen und Icons, Screenshots sowie Beschreibungen liefern, die er aber ebenfalls aus Google Play übernehmen kann.

Eine kleine Einschränkung gibt es dem Bericht zufolge doch: Die Programme müssen für Smartphones mit einem 4 bis 6 Zoll großen Display ausgelegt sein. Die neue Firmware-Version soll für das Q5, Q10, Z10 und Z30 erscheinen.

Google-Play-Support wird es aber wohl nicht geben. Das hatte Blackberry schon im November angekündigt. Mit Unterstützung von Google Play wäre Blackberry 10 beispielsweise Amazons Android-Implementierung einen Schritt voraus gewesen. Dort laufen zwar sämtliche Android-Apps, aber die Entwickler müssen sie dazu in Amazons Marktplatz einstellen und die Anwender auch dort kaufen – nicht etwa über Google Play. Das bedeutet auch, dass Android-Nutzer einen Umstieg auf Amazons Geräte scheuen müssen, da sie früher gekaufte Apps neu erwerben müssten. Bei Blackberry dürfte es genauso sein.

Falls der Bericht über native Android-Apps auf Blackberry-Smartphones stimmen sollte, zeigt der neue Blackberry-CEO John Chen damit einmal mehr, dass im Mittelpunkt seiner Strategie Software steht. Auch bei der Mobilgeräteverwaltung BES ist ihm zufolge eine weitere Öffnung denkbar: Sie könnte mit einer der nächsten Versionen Microsofts Betriebssystem Windows Phone unterstützen. Zu Android und iOS ist sie ohnehin schon kompatibel. Chen sagte dazu auf der CES: „Sie können iPhone-Kunde und gleichzeitig Blackberry-Kunde sein. Sie können Android-Kunde und gleichzeitig Blackberry-Kunde sein. Das schließt sich nicht aus.“

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

Tipp: Was wissen Sie über Blackberry? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Android, Betriebssystem, BlackBerry, Software

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