Datenschützer untersuchen Vorfall bei Adobe vom Oktober

Zuständig ist der irische Data Protection Commissioner - Adobes dortige Niederlassung gilt als verantwortlich für alle Länder außerhalb Nordamerikas. Die Behörde, die etwa auch für Facebook und LinkedIn zuständig ist, strebt nach eigener Aussage keine "konfrontative Form der Regulierung" an.

Die irische Datenschutzbehörde hat eine Untersuchung eines Sicherheitsvorfalls bei Adobe im vergangenen Jahr eingeleitet, bei der 38 Millionen Nutzerdaten gestohlen worden waren. Das bestätigte das Amt des Data Protection Commissioner (DPC) jetzt gegenüber ZDNet.com. „Es wurde sofort eine Untersuchung des Vorfalls gestartet, die noch läuft“, heißt es in der Erklärung.

Adobe-Logo

Adobe hatte im Oktober zusammen mit seinen Anwendern und den Medien auch die irische Behörde verständigt. Es ging zunächst von 2,9 Millionen Betroffenen aus, musste aber später auf 38 Millionen korrigieren und schließlich einräumen, dass die Zahl noch weit höher liegen könnte – nämlich bei bis zu 100 Millionen. In manchen Fällen wurden Kreditkartennummern abgegriffen, in vielen der Username, die E-Mail-Adresse und das verschlüsselte Passwort.

Adobe ist wie Google, Facebook und viele andere Technikkonzerne in Irland registriert. Die dortige Europazentrale ist sogar für alle Länder weltweit außerhalb Nordamerikas zuständig. Deshalb fällt die Untersuchung in den Bereich der irischen Datenschützer, die berichten, sie hätten eine Reihe Beschwerden von Einzelpersonen in dem Fall erhalten.

Das irische DPC ist etwa auch für Facebook und LinkedIn zuständig. Kürzlich war es wegen seiner zurückhaltenden Ermittlungen im Fall „Europe vs Facebook“ kritisiert worden. Die Wiener Studenteninitiative hatte Anzeigen nach EU-Datenschutzrecht gegen europäische Tochterunternehmen von Apple, Facebook, Microsoft, Skype und Yahoo gestellt. Ihre Beschwerden richten sich gegen deren potenzielle Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst NSA und den Transfer von Nutzerdaten in die USA. DPC-Amtsinhaber Billy Hawkes wies die Kritik mit der Bemerkung zurück, er strebe keine „konfrontative Form der Regulierung“ an.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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