CyanogenMod 10.2 unterstützt knapp 50 Geräte

Die alternative Android-Firmware CyanogenMod 10.2 steht als Final zur Verfügung. Sie basiert auf Android 4.3.1 und kann auf zahlreichen Geräten von Google, HTC, LG, Samsung und Sony installiert werden. Ab sofort beginnen die Entwickler mit der Portierung von Android 4.4. KitKat.

Die Entwickler der Custom Firmware CyanogenMod haben Version 10.2 auf Basis von Android 4.3.1 für knapp 50 Geräte veröffentlicht. Darunter befinden sich Modelle von Asus, Google, HTC, LG, Samsung und Sony. Wie die Entwickler in einem Blogbeitrag mitgeteilt haben, beginnt nun die Portierung von Android 4.4 KitKat. In wenigen Tagen sollten erste Nightly-Builds von CyanogenMod 11 auf Basis der neusten Android-Version erscheinen.

Während Android 4.4 nur für die Nexus-Geräte der neuesten Generation zur Verfügung steht, arbeiten Smartphones und Tablets anderer Hersteller größtenteils noch mit Android 4.2 oder älter. Nur wenige Modelle haben bisher ein Update auf Android 4.3.1 erhalten.

CyanogenMod bietet im Vergleich zur Standardversion von Android zusätzliche Features, die den Umgang mit dem Gerät vereinfachen und die Funktionalität erweitern. Die wichtigsten hat ZDNet in der Galerie Jelly-Bean-Alternative CyanogenMod im Einsatz zusammengefasst. Außerdem ist es möglich, Apps den Zugriff auf persönliche Daten zu verwehren.

CyanogenMod 10.2 bietet auch Unterstützung von AirPlay Mirroring in Verbindung mit der Streaming-Box Apple TV. Dadurch können Inhalte vom Android-Gerät auf den Fernseher übertragen werden, sofern die Modelle die kabellose Übertragung auf Basis des Miracast-Standards beherrschen. Allerdings befindet sich diese Funktion noch in der Testphase und unterstützt derzeit nur die Bild-, nicht aber die Soundausgabe.

Für die Installation von CyanogenMod muss der Bootloader des Geräts entsperrt werden. Zahlreiche Firmen wie Sony oder HTC bieten dafür Anleitungen. Unter Windows existieren zahlreiche Tools, die die Installation von CyanogenMod oder einer anderen Custom Rom erleichtern. Ohne diese Tools blieb bisher nur eine manuelle Installation über die Kommandozeile und die Android Debug Bridge (ADB).

Kürzlich ist eine weitere Möglichkeit hinzugekommen. Die CyanogenMod-Entwickler haben für eine besonders einfache Installation zwei Programme veröffentlicht: den CyanogenMod Installer, der auf dem Gerät ausgeführt wird sowie ein entsprechendes Windows-Pendant. Während das Android-Tool das Gerät mit der Aktivierung von USB-Debugmodus und dem Einstellen der USB-Verbindung auf Kamera (PTP) in eine Art „Bereitschaftsmodus“ versetzt, führt das Windows-Programm die Installation von Custom Recovery und CyanogenMod auf Basis von Android 4.3.1 durch. Im Test mit dem Nexus 7 2012 Wi-Fi installiert es derzeit allerdings noch eine Nightly-Version – vermutlich deshalb, weil für dieses Modell noch keine finale Fassung von CyanogenMod 10.2 vorliegt.

Das Android-Tool stand kurze Zeit auch im Google Play Store zur Verfügung, musste aber auf Drängen von Google gelöscht werden. Angeblich verstoße das Programm gegen die Nutzungsbedingungen des Play Store. Laut CyanogenMod stuft Google die Anwendung selbst als harmlos ein. Sie ermutige Nutzer allerdings, gegen die Garantiebedingungen ihrer Geräte zu verstoßen. Deswegen könne sie nicht im Play Store bleiben.

Mit über 9,5 Millionen Anwendern ist CyanogenMod die beliebteste Community-basierte Android-Distribution. Derzeit kommen täglich 14.000 Installationen hinzu. Ende Juni lag die Nutzerzahl noch bei 5,6 Millionen. Hauptgrund für die Popularität dürfte sein, dass Hersteller wie Samsung oder HTC oft Monate brauchen, um eine neue Android-Version an ihre Geräte anzupassen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein mit CyanogenMod ausgestattetes Gerät keinerlei unerwünschte Software enthält, wie sie so mancher Hersteller gerne installiert. Da man die vom Hersteller aufgespielten Programm nicht löschen kann, empfinden dies viele Anwender als großes Ärgernis.

Last but not least bietet CyanogenMod den Vollzugriff auf das Gerät. Ein Recht, das auch WWW-Erfinder Tim Berners-Lee fordert: „Das Recht auf Root-Zugriff auf Ihr System“ – also volle Administratorrechte auch auf einem Smartphone – „ist ein zentrales Problem“, sagte er bei einer Linuxnutzer-Konferenz in Canberra, Australien. Ein Gerät, das dem Anwender dieses Recht nicht einräume, diene einem fremden Herrn. „Das Recht auf Root ist das Recht, Dinge zu speichern, die so laufen, wie Sie es wollen.“ Mit CyanogenMod erhält der Anwender dieses Recht.

HIGHLIGHT

Maßanzug für Android-Geräte: CyanogenMod im Überblick

Für die Android-Alternative spricht vieles: mehr Funktionen, mehr Datenschutz, bessere Anpassbarkeit, keine Crapware. Zudem versorgen die Entwickler um Gründer Steve Kondik Smartphones und Tablets mit Betriebssystem-Aktualisierungen, die von den Herstellern längst keine Updates mehr erhalten.

 

Themenseiten: Android, CyanogenMod, Google

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