Bitkom: 13.000 offene Stellen für Fachkräfte im IT-Mittelstand

Dem Branchenverband zufolge leiden vor allem kleinere Mittelständler unter Fachkräftemangel. In 40 Prozent der betroffenen KMUs sind mindestens zwei Stellen zu besetzen. Gesucht werden insbesondere Software-Entwickler, Administratoren und Qualitätsmanager.

Bei mittelständischen Unternehmen der Informationstechnologie und Telekommunikation sind derzeit rund 13.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt. Damit entfallen rund 80 Prozent der insgesamt 16.000 offenen IT-Stellen in der ITK-Branche auf diese Firmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und 50 Millionen Euro. Das ist das Ergebnis einer vom Meinungsforschungsinstitut Aris im Auftrag des Bitkom durchgeführten Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der offenen Stellen für IT-Experten um 4000 auf 39.000 gesunken (Grafik: Bitkom).Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der offenen Stellen für IT-Experten um 4000 auf 39.000 gesunken (Grafik: Bitkom).

„Das ist eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich“, kommentiert Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. „Der IT-Mittelstand bietet nach entsprechendem Studium oder Ausbildung hervorragende Chancen für einen Berufsstart. Zugleich ist der Fachkräftemangel eines der drängendsten Probleme gerade kleinerer Unternehmen. Ein Mangel an IT-Spezialisten behindert auch die Gründung und das Wachstum von Start-ups.“

Insgesamt fehlen laut Bitkom in Deutschland 39.000 IT-Experten, davon 16.000 in der ITK-Branche selbst und 23.000 in Unternehmen aller anderen Branchen. Unabhängig von der Firmengröße werden vor allem Software-Entwickler gesucht (71 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Anwendungsbetreuer und Administratoren (31 Prozent) sowie Qualitätsmanager (26 Prozent).

Kleinere Mittelständler mit 10 bis 49 Beschäftigten sind dem Branchenverband zufolge überdurchschnittlich vom Fachkräftemangel betroffen. 61 Prozent der Unternehmen dieser Größe geben an, dass derzeit ein Mangel an IT-Spezialisten herrscht. Das sind mehr als im Durchschnitt aller ITK-Unternehmen (50 Prozent). Besonders sorgenvoll blicken Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten in die Zukunft. Hier erwarten mehr als zwei Drittel (70 Prozent), dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen wird. Das sind deutlich mehr als im Durchschnitt aller ITK-Unternehmen (48 Prozent).

Vier von zehn kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), die IT-Spezialisten suchen, haben aktuell mindestens zwei Vakanzen. Bei den Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten ist der Bedarf besonders groß, hier sind sogar in zwei Dritteln der Fälle zwei oder mehr IT-Stellen zu besetzen.

Für die Untersuchung hat Aris 1500 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen ab drei Mitarbeitern unterschiedlicher Branchen befragt, darunter mehr als 700 aus der ITK-Branche. Als KMU gelten Firmen mit einem Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro im Jahr und bis zu 499 Beschäftigten.

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4 Kommentare zu Bitkom: 13.000 offene Stellen für Fachkräfte im IT-Mittelstand

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  • Am 26. November 2013 um 2:29 von N.Pankoke

    Einfach mal 50.000 € p.a. bei echten 38,5 Stunden/Woche und 30 Urlaubstagen bieten! Dann kommen die Fachkräfte von ganz alleine!

  • Am 26. November 2013 um 8:23 von Karl Straub

    Mir, Informatiker, 20 Jahre Berufserfahrung, hat ein mittelständisches Unternehmen (ca. 800 Mitarbeiter)ein Gehalt von 2000.-€ Brutto geboten. Überstunden inklusive.
    Es besteht wohl eher Mangel auf dem Sklavenmarkt. Wenn unsere überbezahlten Manager ein akzeptables Gehalt bieten würden, dann finden sie sich die gesuchten Fachkräfte!

  • Am 26. November 2013 um 8:41 von GarfieldP

    In einer Marktwirtschaft reguliert sich so etwas doch über den Preis, dachte ich. Wenn man aber nur 1800 brutto pro Monat zahlen will, aber den arbeitszeitflexiblen ITler mit fundierten Kenntnissen in Windows, Linux, SQL, Web, Cisco… erwartet (so gerade letzte Woche wieder in einem Stellenangebot gesehen), scheint der sogenannte Arbeitskräftemangel noch nicht hoch genug zu sein. Bezahlt vernünftig, schult eure Mitarbeiter vernünftig (ja, auch das kostet Geld) und sorgt dafür, dass sie nicht nach 10 Jahren mit Burn out ausfallen.

  • Am 23. April 2014 um 14:11 von Andreas Kronthaler

    Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Da wundert man sich dann nicht, dass dadurch IT-Outsourcing immer attraktiver wird. Ich persönlich denke da an eine friedliche Koexistenz. Es ist zumindest unumgänglich um den Fachkräftemangel Herr zu werden. Das IT-Start-up pliXos hat einen kostenlosen B2B Marktplatz ( http://www.plixos.com/market ) für das Outsourcing von Softwareentwicklung konzipiert und entwickelt, welcher auf die Bedürfnisse des Mittelstandes abgestimmt ist. Kann man mal ausprobieren…

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