Bitcoin-Kurs übersteigt 200 Dollar – Spekulationsblase befürchtet

Im April hatte der Kurs sogar 265 Dollar erreicht, war dann aber auf rund 150 Dollar gestürzt. Die digitale Währung erlebt einen neuen Aufschwung, seit der chinesische Internetkonzern Baidu sie als Zahlungsmittel akzeptiert. Allein in den letzten beiden Wochen legte sie um 70 Dollar je Bitcoin zu.

Der Kurs der digitalen Währung Bitcoin hat erneut 200 Dollar überschritten und löst damit Befürchtungen vor einer eventuellen scharfen Kurskorrektur aus, falls die Entwicklung sich als Spekulationsblase erweisen sollte. Ein Bitcoin (BTC) gewann allein in den letzten beiden Wochen 70 Dollar an Wert und wird derzeit bei der Wechselbörse Mt. Gox mit rund 210 Dollar gehandelt.

bitcoin

Das ruft Erinnerungen an eine frühere Spekulationswelle im April hervor, bei der der Bitcoin-Kurs bei über 265 Dollar ankam. Die Infrastruktur der damals größten Bitcoin-Wechselbörse Mt. Gox kam mit dem erhöhten Handelsvolumen jedoch nicht klar, was Anleger damals als DDoS-Angriffe auf die Börse wahrnahmen. Dem Höhenflug folgte ein Absturz auf rund 150 Dollar je Bitcoin, und der Kurs verharrte seither unter 200 Dollar.

Einen Kursrutsch verursachte Anfang dieses Monats außerdem die Schließung der Drogenhandelsplattform „Silk Road“ durch das FBI, bei der die Ermittler Bitcoins im Wert von mehreren Millionen Dollar beschlagnahmten. Auf diese Nachricht hin fiel der Wert eines Bitcoin um rund 15 Prozent.

Der Kurs sollte sich jedoch schnell wieder erholen, und die Silk-Road-Schließung lieferte vielleicht sogar gute Gründe dafür. „Wenn der Niedergang von Silk Road etwas bewirkt hat, dann war es zugunsten von Bitcoin“, meint jedenfalls Emily Spaven von der Bitcoin-News-Site CoinDesk. „Da die Plattform jetzt nicht mehr existiert, werden die Leute hoffentlich beginnen, Bitcoin in einem positiveren Licht sehen, und seine zahlreichen Vorteile schätzen lernen.“

Entscheidend für den aktuellen Kursanstieg war neben etwas weniger Schwarzmarkt-Image wahrscheinlich die Bereitschaft des chinesischen Internetkonzerns Baidu, Bitcoins als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Baidu genießt in China ein ähnliches Ansehen wie Google und verleiht Bitcoin damit erheblich mehr Legitimität. Die bislang wenig bekannte chinesische Bitcoin-Wechselbörse BTC China verdoppelte auf diese Meldung hin ihre Nutzerzahl.

Heute wickelt BTC China knapp 33 Prozent des Bitcoin-Handelsvolumens ab. Sie liegt damit weit vor Mt. Gox, die als weltgrößte Bitcoin-Wechselbörse galt, aber inzwischen nur noch auf 23 Prozent des Volumens kommt. Mit 25 Prozent ist inzwischen außerdem die slowenische Börse BitStamp an Mt. Gox vorbeigezogen.

Euphorische Äußerungen wurden auch bei einer Bitcoin-Konferenz in Köln laut. Ein Gründungsmitglied des noch jungen Bundesverbandes Bitcoin führte das zunehmende Interesse an Bitcoins darauf zurück, dass etwas „mit unserem Finanzsystem im Argen“ liege. „Wir haben auch schon in anderen Bereichen gesehen, dass die Senkung von Transaktionskosten durch Internet-Technologie Wachstum und Wohlstand befördert hat“, sagte Achim Himmelreich vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). „Bitcoins tun genau das, sie senken Transaktionskosten. Ein bisschen haben sie die Welt dadurch schon verändert.“

Themenseiten: BTC, Business, E-Commerce, Mt. Gox

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9 Kommentare zu Bitcoin-Kurs übersteigt 200 Dollar – Spekulationsblase befürchtet

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  • Am 30. Oktober 2013 um 10:43 von Hans Descher

    Bin bereits vor der vergangenen „Blase“ im April 2013 in Bitcoins eingestiegen, wiederstand dem Herdentrieb und habe nicht verkauft. Ich vertraue in Bitcoins und halte diese langfristig. In 10 Jahren sind sie entweder sehr viel oder gar nichts mehr wert… es macht jedenfalls mehr Spaß als Lotto spielen ;)
    Unter http://bitcoinblogger.de/sofort-mit-bitcoins-loslegen/bitcoins-kaufen gibt es eine empfehlenswerte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erwerb von Bitcoins.

    • Am 28. Januar 2018 um 18:04 von Klaus der Anti-Bitcoiner

      Viel oder gar nichts? Gehen Sie in die Spielbank und setzen Sie (falls Sie 2x gewinnen sollten) 3x alles auf rot oder Schwarz.

      Dann haben Sie ‚viel‘ oder gar nichts – und das innerhalb von Minuten.

      Dass Bitcoin eine Spekulationsblase ist, ist sehr wahrscheinlich.

      Mich stören aber zwei Dinge mehr: dass a. Enorme Mengen an Energie für das „Schürfen) von Bitcoins verschwendet werden – eine enorme Umweltsauerei; und b. Dass Bitcoins hauptsächlich für zwei Gruppen sehr hilfreich sind: für Steuerhinterzieher (z.B. in China, deswegen hat China das auch behindert, auch wegen der Energievergeudung) und für Kriminelle – nicht umsonst soll die Bezahlung bei Erpressungs-Malware in Bitcoins erfolgen, weil Bitcoins anonym sind.

      Beide Nutznießer sind mir wenig sympathisch.

      • Am 29. Januar 2018 um 11:54 von Bitcoin rules

        Außer „Bild-Niveau“ Schlagzeilen hast du überhaupt keine Ahnung vom Kryptomarkt, von der Bitcoin-Blockchain, vom Proof of Work, von der Scheinanonymität des BTC. Bitcoins sind nicht anonym. Nur weil hinter einer Transaktion in der Blockchain nur eine Kontoadresse steckt ist sie lange nicht anonym. Jeder BTC ist von seiner Entstehung an Verfolgbar, für Jeden. Und wenn man ihn 500mal hin und her schubst, die Trace bleibt. Das ist ja die Crux am BTC zur Zeit. Kein Dieb, Erpresser oder Steuerhinterzieher kann sich ein Auto oder ein Haus kaufen. Dazu braucht er FIAT, und der Tausch in FIAT ist eben nicht anonym. Was die Käufer und Verkäufer bei Silk Road spätestens gemerkt hatten als die Polizei auftaucht. Zudem ist ist Bargeld die Einzig nicht verfolgbare Sache. Weil beim Ausgeben keine Seriennummern registriert werden. Anonymität ist das Thema vieler anderer Coins, aber der BTC ist nicht anonym.

        Die Energiemenge die es für Transaktionen der BTC-Blockchain braucht, sind hoch. Die Energiemenge die eine Banktransaktion braucht sind aber auch hoch, hier macht sich nur Niemand die Mühe Jedes Watt zu zählen (und dabei nicht die Sicherheitssystem, Kontrollsysteme, Auswertungssysteme etc vergessen…). Bei der Blockchain ist dies einfach (Wegen des Proof of Work) zu kalkulieren. Im Gegensatz zu einer Banküberweisung ist die eingebrachte Energie aber nicht einfach verbraucht, sie schafft Werte.
        Jeder kann ein Fullnode werden und die gesamte Information der Blockchain sehen und Teil des Konsensprozess werden. Konsens erstellen ist die Aufgabe eines Nodes. Die Entlohnung dafür, dass man die Blockchain überwacht ist ein bestimmter Anteil an den Coins die bei Jedem Block entstehen. Das Sympathische daran ist, dass egal wie sehr sich die gigantischen Miningfarmen anstrengen, dass sie Niemals gegen die Masse der Rechner ein ausnutzbares Übergewicht bekommen können.

        Unsympathisch sind Menschen die sich zu Themen äußern von denen sie keine Ahnung haben.

        • Am 29. Januar 2018 um 15:30 von Klaus der Skeptische

          Das mit der Trace war mir neu, da mache ich mich mal schlau. Das habe ich anders in Erinnerung. Wenn es denn keine Möglichkeit gäbe Bitcoins anonym zu Bargeld (oder für den Kauf von wertgegenständen) zu verwenden, so wundern mich gleich mehrere Dinge: warum lassen sich Kriminelle (Erpressungsmalware) bevorzugt in Bitcoin ausbezahlen. Und warum ist der Bitcoin in dem Moment massiv eingebrochen, als China Maßnahmen gegen den Bitcoin angekündigt hat? Weil sie den unkontrollierten Abfluss von Steuergeldern und die Wirtschaftskriminalität bekämpfen möchte?

          Die für das Schürfen eines einzelnen Bitcoins benötigte Energie ist exorbitant hoch. Und sie wird mit jedem weiteren Bitcoin höher. Würde man Bitcoin nicht (bisher) in China halbwegs kostengünstig generieren können, würden die Kosten dafür deutlich steigen. Tatsächlich verweigert sich China seit kurzer Zeit eben davor, nämlich die ‚günstige‘ Energie dafür verwenden zu lassen.

          China setzt beide Maßnahmen um – plötzlich kriselt der Bitcoin? Der kann doch woanders geschürft werden? Oder ist den ‚Informierten‘ klar geworden, dass kaum noch Luft nach oben ist?

          Das mit einer ‚Banktransaktion‘ vergleichen zu wollen, das wäre, dass man (sorry, Autovergleich) den Energieverbrauch eines Autos nur an dessen Verbrauch je Kilometer festmacht – und nicht Well-to-Wheel. Denn ein Auto „benötigt“ die meiste Energie während seiner Produktion.

          Ich denke auch niht, dass Sie damit „Werte“ schaffen, es sei denn, dass Sie CO2 Abgase und die Klimakatastrophe als Wert ansehen.

          Eine Banktransaktion kann man mit einer Bitcoin Transaktion durchaus vergleichen. Die sind sicherlich vergleichbar. Aber dass das Schürfen von Bitcoins eine Umweltsauerei ohnegleichen darstellt, davon bin ich überzeugt.

          „Unsympathisch sind Menschen die andere gleich mit dem Holzhammer angreifen, anstatt ernsthaft zu diskutieren, die partiell ebenfalls „keine Ahnung haben“.

          Ach, und nein, ich lese keine Springer Presse.

          PS: Als jemanden, der darüber informiert ist, sollte es Sie nachdenklich machen, wie eine Währung funktionieren soll, deren Zahl nach oben begrenzt ist. Das führt mittelfristig zu eben solchen Verwerfungen wir den Tulpen Crash vor einigen Jahrhunderten, oder, plastisch gesprochen, zu einer „Reise nach Jerusalem, wo in jeder Runde ein Stuhl weggenommen wird, die Zahl der Mitspieler aber konstant hoch bleibt.

          Am Ende werden sich viele um einige Bitcoins prügeln. Aber ein solider Wert wird dadurch kaum gedchaffen.

        • Am 30. Januar 2018 um 11:49 von Klaus der Skeptische

          PS: demzufolge sollte es eigentlich ja ein Leichtes sein diese Gangster zu ermitteln?

          https://is.gd/uGO02v
          https://is.gd/smOsdz

          Trotz Trace … wurden die Kriminellen ermittelt? Sollte ja dann ein Leichtes sein?

          „Die Betreiber der Website, die im August bei einem Hoster in Panama angemeldet wurde, der die Anonymität seiner Kunden schützt, sammelten offenbar über Monate Seeds von zahlreicher Iota-Besitzern. Dann sahen sie erst einmal seelenruhig zu, wie deren Guthaben an Wert zulegten.

          Mitte Januar nutzten die Betrüger schließlich ihre Schlüssel-Kopien und leerten die Geldbörsen von Neumann und anderen Nutzern der Website, angeblich flankiert von einem Überlastungsangriff. Zum Wegüberweisen des Kryptogeldes nutzten die Kriminellen insgesamt mehrere Dutzend unterschiedliche Iota-Konten.“ quelle: der Spiegel Online Link

          Und die Kryptowährungen wären dann ja nichts wert, weil man sie nicht nutzen kann?

          Ich denke, dass da ein Denkfehler zugrunde liegt. Denn eines ist klar: Gangster klauen nicht Millionenbeträge, um dann erwischt zu werden – und auch nicht, um wertloses Zeug zu stehlen, weil sie das nicht in Bargeld umtauschen können:

          https://is.gd/xXMZLr

          Ich habe noch nirgends gelesen, dass einer dieser Verbrecher gefasst wurde. Das mit der Trace scheint eher eine Illusion zu sein.

          • Am 30. Januar 2018 um 15:02 von Bitcoin rules

            erster Link ist IOTA – völlig andere Technologie (Tangle – falls es Dich interessiert) hat nichts mit der BTC Blockchain oder überhaupt mit einer „normalen“ Blockchain zu tun. Völlig anderer Konsens, Snapshot als Sicherung etc. eben eine ganz andere Kiste.
            zweiter Link – Börse wurde bestohlen, Jeder kann sehen auf welchem Konto die gestohlenen BTC liegen. Solange sie kein FIAT tauschen… passiert schon mal gar nichts. Dennoch müssen alle Nachfolgenden Transaktionen getrackt werden und ausgewertet werden. Ob das wer macht, weiß ich nicht, k.A. wer die Resourcen bereitstellen will und kann.
            Dann habe ich nicht gesagt, dass es einfach ist. Die Anonymität in der BTC Blockchain ist – und das ist nunmal kein Geheimnis – eine Scheinanonymität. Natürlich bedarf es einem erheblichem Aufwand die Tranksaktionen zu verfolgen und die Zusammenhänge zu behalten. Es ist aber möglich, daher ist es eine Scheinanonymität.

            Das FBI hatte nach dem man Silk Road geschlossen hatte und die BTC Konten der Käufer und Verkäufer auf dem Laptop des Betreibers sichern konnte, viele Verhaftungen. Warum aber sollte sich das FBI oder sonst eine Behörde mit derartigen Resourcen um ein paar geklaute Coins und Token kümmern? Es ist ja nicht mal rechtlich geklärt, was ein „Diebstahl“ an einem Token ist. Also schön auf dem Teppich bleiben, mach Dich kundig über Technologien. Ein paar Artikel helfen Dir da nicht weiter.

          • Am 30. Januar 2018 um 16:53 von Klaus der Resignierte

            Die Verhaftungen bezüglich Silk Road erfolgten nicht deswegen, weil irgend jemand Bitcoins getrackt hätte. Nur aufgrund von Bitcoin hätte man die Betreiber nicht ermitteln können.

            „Dann habe ich nicht gesagt, dass es einfach ist.“

            Ja, eben – das FBI wird bestimmt wegen einem Malware Erpresser und 1.000 Dollar Schaden riesige Aufwände betreiben. Die Polizei um die Ecke wird aber beides kaum nachvollziehen können, weder die Bitcoins über internationale Systeme hinweg tracken, noch mühsame Analysen aus den Bitcoin Log- und Transaktionsdateien durchführen können.

            Ja, Bitcoins sind nicht 100% anonym. Das sehe ich ein. Aber wenn das Risiko gering ist, weil der Ermittlungsaufwand enorm ist, ist das dennoch eine für Kriminelle und Steuerhinterzieher brauchbare ‚Währung‘.

            Ach ja: IOTA mag eine andere Technologie sein, aber das grundsätzliche Problem ist das selbe.

  • Am 4. Januar 2014 um 2:55 von Reini

    Hat sich ja bewahrheitet, das mit der Blase :( Allerdings geht der Kurs inzwischen wieder bergauf und ich habe mir auch mal einen Bitcoin gegönnt.

    Falls jemand ähnlich denkt: So einfach geht das leider nicht. Auf dem größten Marktplatz in Deutschland Bitcoin.de gibt’s diverse „Hürden“:
    – Telefonverifikation
    – Kontenverifikation
    – Post-Ident-Verfahren (kostet 7 Euro)
    … kann man übrigens schön unter http://www.bitcoins-kaufen.org/ sehen, da ist das mit Screenshots dokumentiert.

    Das schreckt erstmal ab. Aber wenn es einfach wär, würde es wohl jeder machen.

  • Am 28. Januar 2018 um 11:32 von Tim

    Wie damals wird auch jetzt bei einem Kurs von zirka 9000 Euro von einer Blase gesprochen :D

    Mfg Tim von bitcoin-ratgeber.com

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