Operation Payback: USA klagen 13 mutmaßliche Anonymous-Mitglieder an

Sie sollen DDoS-Angriffe auf zahlreiche Websites orchestriert haben. Diese erfolgten ab September 2010 aus Protest gegen die Schließung von Pirate Bay sowie die Finanzblockade gegen Wikileaks. Laut Anklage entstand dabei für Mastercard ein "erheblicher Schaden" von mindestens 5000 Dollar.

13 angebliche Mitglieder des Hackerkollektivs Anonymous müssen sich einer Anklage wegen DDoS-Angriffen auf Websites stellen. Diese erfolgten unter dem Motto „Operation Payback“ ab September 2010 aus Protest gegen die Schließung von Pirate Bay und die Spendenblockade gegen Wikileaks. Eine Federal Grand Jury im US-Bundesstaat Virginia traf jetzt die Entscheidung (PDF), die Anklage zuzulassen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, „geschützte Computer“ beschädigt und sich an einer Verschwörung beteiligt zu haben.

Anonymous-Logo

Die Angriffe galten Websites von Finanzinstitutionen, Branchenverbänden und Regierungsbehörden. Betroffen waren unter anderem die Motion Picture Association of America, die Recording Industry Association of America und das U.S. Copyright Office. Später kamen die Bank of America und Kreditkartenfirmen wie Visa und Mastercard hinzu, nachdem sie die Weiterleitung von Spenden an die Whistleblower-Organisation Wikileaks verweigerten.

Die Anklage wirft den Beschuldigten im Alter zwischen 21 und 65 Jahren vor, eine koordinierte Serie von Cyberattacken gegen Websites durchgeführt zu haben, indem sie „diese Websites mit einem großen Volumen von irrelevantem Traffic überfluteten – mit der Absicht, die Ressourcen dieser Websites für Kunden und Nutzer unerreichbar zu machen.“ Daraus habe sich ein „erheblicher Schaden“ für die Opfer ergeben. Mastercard beispielsweise sei dadurch im Zeitraum eines Jahres ein Schaden von mindestens 5000 Dollar entstanden.

Durchgeführt wurden die Angriffe mit der Software Low Orbit Ion Canon (LOIC), die auch von weniger versierten Unterstützern zu nutzen ist. Die Ziele wählten die Beschuldigten laut Anklageschrift aus, weil sie ihrer „Philosphie entgegenstanden, alle Informationen frei zugänglich zu machen einschließlich Daten, die durch Urheberrechtsgesetze oder Belange der nationalen Sicherheit geschützt sind“.

In Großbritannien wurden bereits Teilnehmer der Operation Payback angeklagt und verurteilt. Die britischen Ankläger rechneten dabei einen wesentlich höheren Schaden von über 4 Millionen Euro für die betroffenen Firmen hoch. Diese Summe soll sich durch mehr Personalbedarf, zusätzlich erforderliche Software und entgangene Umsätze ergeben haben.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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