Statistik: Trend zu Mobile stärkt Linux-Entwicklung

Zwischen März 2012 und Juni 2013 haben 1100 Entwickler und 225 Firmen Beiträge geleistet. Vor allem Samsung, Texas Instruments und Linaro steigerten sich gegenüber dem Vorjahr. Täglich gibt es 174 Änderungen am Kernel.

Die Linux-Entwicklung profitiert immens von der technischen Entwicklung hin zu Mobile Computing. Das ist einer der Befunde der jüngsten Ausgabe der jährlich veröffentlichten Statistik „Who writes Linux?“ der Linux Foundation. Sie sieht aber auch noch andere Schwerpunkte: Beispielsweise laufen 8 von 10 Finanztransaktionen über Linux.

Der Report listet auf, welche Unternehmen und Personen zu der Entwicklung des Kernels beitragen. Ihm zufolge haben etwa Samsung, Texas Instruments und Linaro im vergangenen Jahr 11 Prozent aller Beiträge geleistet. Alle drei sind stark bei Mobile Computing engagiert. Im Jahr zuvor hatten sie zusammen noch etwa 4,4 Prozent des neuen Codes geliefert. Auch das ohnehin schon stark engagierte Google hat seine Beiträge noch einmal signifikant gesteigert. Sowohl Android als auch Chrome OS setzt auf dem Linux-Kernel auf.

Insgesamt haben 225 Unternehmen und 1100 Entwickler in der Zeit vom März 2012 bis Juni 2013 Beiträge geleistet. Währenddessen entstanden die Kernel-Releases 3.3 bis 3.10. Insbesondere für 3.10 wurden mehr Beiträge als je zuvor eingereicht, erklärt Jim Zemlin, Executive Director der Linux-Foundation.

Red Hat, Intel, Texas Instruments, Linaro, Suse, IBM, Samsung, Google, Vision Engraving Systems Consultants und Wolfson Microelectronics sind – in dieser Reihenfolge – die wichtigsten zehn Unternehmen für den Linux-Kernel, was die Zahl der Beiträge betrifft. Im Vorjahr war auch Microsoft auf dieser Liste gestanden. Damals brachte es die Virtualisierungslösung Hyper-V auf Linux. Im aktuellen Report taucht Microsoft offenbar überhaupt nicht mehr auf.

Zemlin führt aus, dass neben mobilen Herstellern auch Unternehmen aus dem Bereich M2M für einen guten Teil des Wachstums von Linux verantwortlich sind. Wer Sensoren oder andere eingebettete Systeme herstellt, nutzt nicht selten Linux und schreibt dann die eigenen Anpassungen zurück, um nicht eine eigene Version des Betriebssystems pflegen zu müssen.

Der Linux Foundation zufolge entwickelt sich kein anderes Betriebssystem so schnell weiter. Und das Wachstum scheint anzuhalten: Jede Stunde werden durchschnittlich 7,14 Änderungen vorgenommen, also 171 Änderungen täglich. Nach wie vor wacht übrigens Linus Torvalds über den Kernel und gibt die Richtung der Entwicklung vor – wenn nicht gerade seine SSD abgestürzt ist.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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