Pebble-CEO: Die anderen Smartwatch-Hersteller wollen einfach zu viel

Pebble hat wenige Funktionen - implementiert die aber gründlich. Sie kostet mit 150 Dollar weniger als die Konkurrenz. Für wichtig halten die Erfinder auch lange Akkulaufzeit und Resistenz gegen Nässe wie auch Stöße.

Pebble-CEO Eric Migicovsky  (Bild: Techcrunch-Video)Pebble-CEO Eric Migicovsky (Bild: Techcrunch-Video)

Der CEO des Smartwatch-Herstellers Pebble, Eric Migicovsky, hat sich unerschrocken zur Konkurrenzsituation in diesem neuen Marktsegment geäußert. „Wir sind in der besten Position, um schnell zu agieren, Dinge zu probieren und herauszufinden, was funktioniert.“ Die Konkurrenz versuche dagegen, zu viel Funktionen in ihre Uhren zu packen.

Pebble hatte für seine gleichnamige Smartwatch auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter 10 Millionen Dollar Finanzierung eingesammelt. Inzwischen ist sie auch in der großen US-Kette Best Buy erhältlich. Mitte Juli lagen über 275.000 Bestellungen vor, und die Zahl der App-Downloads hat bereits eine Million überstiegen.

Die Pebble kostet 150 Dollar, während für eine Sony Smart Watch 2 200 Dollar und für Samsungs Galaxy Gear 300 Dollar fällig werden. Und wenn Samsungs Uhr mit einer Akkuladung 24 Stunden durchhalten soll, kann die Pebble eine Woche ohne Laden durchhalten. Migicovsky glaubt deshalb, dass die Konkurrenz das Erfolgsgeheimnis von Pebble noch nicht verstanden hat.

Pebble und iPhone im Größenvergleich (Bild: News.com)Pebble und iPhone im Größenvergleich (Bild: News.com)

„Das sind überzüchtete Geräte. Niemand hat sich Gedanken gemacht, wie das ins Leben der Anwender passt“, sagte Migicovsky in einem Interview auf der Konferenz Techcrunch Disrupt. Pebble sei relativ erfolgreich, weil es sich auf wenige Dinge konzentriere, die aber gut mache: SMS-Nachrichten, Musiksteuerung und einfache Veränderungen am Aussehen der Uhr. Auch sollte sich der Anwender keine großen Gedanken über Akkulaufzeit oder Umwelteinflüsse wie Nässe oder Stöße machen müssen.

Migicovsky sieht die Smartwatch als eine Art „Thin Client“. Wie solche Geräte auf den Server, so greife die Uhr aufs Smartphone zu. „Sie zwingt Sie nicht, Ihr Leben zu verändern, sie fügt sich ein.“ Als Beispiel nannte er die Lauf-App RunKeeper, die die Oberfläche von Pebble „symbiotisch“ umgestalte. „Das ist die Erfahrung, die wir gerne sehen.“

Den Smartwatch-Markt sieht Migicovsky als reif an. „Das Handgelenk ist einfach schon eine Stelle des Körpers, wo die Leute daran gewöhnt sind, ein technisches Gerät zu tragen.“ Pebble werde nun seine Technik und App-Plattform weiterentwickeln. „Das wirklich Tolle daran ist, seit tragbare Technik in die Aufmerksamkeit gerückt ist, stehen wir als diejenigen da, die schon seit fünf Jahren daran arbeiten, die wissen, was cool ist und wie Entwickler eine Plattform nutzen sollten.“

[mit Material von Dan Farber, News.com]

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3 Kommentare zu Pebble-CEO: Die anderen Smartwatch-Hersteller wollen einfach zu viel

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  • Am 12. September 2013 um 19:32 von Timothy Dorell

    Dafür kümmern sich die anderen Hersteller darum, dass alle Käufer Ihre Uhren erhalten. Seit Anfang des Jahres wird vom Zoll in Deutschland jede Pebble beschlagnahmt weil der Hersteller keine Mühen mehr investieren will, alle Auflagen zur Einfuhr zu erfüllen.

    • Am 13. September 2013 um 13:21 von kk

      Das stimmt so nicht. Es gibt extra eine Seite welche dieses Problem abfragt. Inzwischen scheint hier auch etwas passiert zu sein, nachdem die erste Uhr vom Zoll zurück ging, habe ich jetzt meine Pebble erhalten. Es hat länger gedauert, aber definitiv hat sich die Firma um das Problem gekümmert.

  • Am 12. September 2013 um 20:57 von Peter Bootner

    Also ich hatte keinerlei Probleme mit dem Zoll, allerdings dem österreichischen. Nach nur zwei Wochen nach Bezahlung war meine Pebble aus Singapur bei mir.

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