Microsoft-CEO Steve Ballmer: Mein größter Fehler war Windows Vista

Stolz ist er hingegen auf seinen Beitrag zur Verbreitung von Computing-Technologien in den Achtzigern und Neunzigern. Offiziell entschloss sich Ballmer erst vergangenen Mittwoch zu seinem Rücktritt. Davor hat er aber schon über seine Pensionierung nachgedacht.

Steve Ballmer hat in einem Interview mit ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley Windows Vista als den größten Fehler in seiner Zeit als CEO von Microsoft bezeichnet. Grundsätzlich habe er viele Möglichkeiten gehabt, Fehler zu machen. Das Hin und Her bei der Entwicklung von Longhorn (erster Codename des Windows-XP-Nachfolgers) zu Vista bedauere er jedoch am meisten.

Steve Ballmer (Bild: James Martin / News.com)Steve Ballmer (Bild: James Martin / News.com)

Stolz ist Ballmer nach eigenen Angaben auf seinen Beitrag zur Verbreitung von Computing-Technologien. „Wir haben das im Lauf der Achtziger und Neunziger praktisch auf die Welt gebracht, und das hatte einen unglaublichen Einfluss auf das Leben der Menschen.“ Inzwischen habe mehr als eine Milliarde Menschen Zugang zu Computern und noch mehr hätten Mobiltelefone. „Ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben.“

Offiziell habe er sich erst zwei Tage vor der Ankündigung zu seinem Rücktritt entschlossen und den Verwaltungsrat informiert, sagte Ballmer. Er habe aber schon lange davor über seine Pensionierung nachgedacht. „Ich würde sagen, meine Überlegungen haben sich in den vergangenen zwei bis zweieinhalb Monaten intensiviert.“ Chairman Bill Gates respektiere seinen Entschluss. „Letztendlich muss man diese Dinge selbst entscheiden.“

Über einen möglichen Nachfolger wollte Ballmer nicht spekulieren. Der gesetzte Zeitrahmen von einem Jahr sei ausreichend, um einen neuen CEO zu finden. „Und wenn es schneller geht, dann bedeutet das nur, dass wir alles sehr geplant und geregelt abwickeln können“, ergänzte der Microsoft-Chef.

Zu seinem Zukunftsplänen gefragt, antwortete er: „Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.“ Er habe im Moment gar nicht die Zeit, darüber nachzudenken, was als nächstes kommen könnte. Zuerst einmal müsse ein Nachfolger gefunden werden.

An der Börse hatte Ballmers Ankündigung am Freitag zu durchweg positiven Reaktionen geführt. Der Kurs der Microsoft-Aktie legte im Lauf des Handelstags um 2,36 Dollar oder 7,19 Prozent zu. Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs erneut um 0,01 Dollar auf 34,76 Dollar.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

Themenseiten: Betriebssysteme, Microsoft, Steve Ballmer, Windows Vista

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4 Kommentare zu Microsoft-CEO Steve Ballmer: Mein größter Fehler war Windows Vista

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  • Am 26. August 2013 um 12:33 von Jack Riordan

    Der zweitgrößte war windows 8! Wir wollen ein vernüftiges Startmenü!!!!!!!!!!

    • Am 26. August 2013 um 16:00 von Papp Nase

      Microsoft ist der grösste Fehler

  • Am 27. August 2013 um 5:57 von punisher

    Ohne MS wären wir noch in der Steinzeit Papp Nase…vista war/ist echt einfach nur schlecht. Und was alle mit dem Startmenü haben, frage ich mich auch. Die Umstellung ist in nur ein paar Mausklicks fertig. Viele haben selbst nie richtig getestet und schreiben einfach blind nach, was Medien und andere schreiben. Aber wer nicht selbst ein wenig versucht mit dem neuen System klar zu kommen,dem reicht auch win 98 ;)

    • Am 27. August 2013 um 21:12 von Juppeck

      Mann Junge, DU hast ja überhaupt kein Radar für dass, was man in der Business-Welt nutzen möchte, denn genau um die geht es, denn sie haben als einziges Klientel überhaupt das Geld um einen Konzern wie MS überhaupt so groß werden zu lassen.
      Es geht dabei um Produktivität und die ist primär davon Abhängig, wie gut man ein OS „ZENTRAL“ verwalten kann und wie schnell und übersichtlich sich die Bedienung des Computers für einen Verkäufer, Versicherungskaufmann, Arzt in seiner Praxis oder Klinik, Industriekunden und viele mehr. Der Privatkunde ist dabei ein nettes Nebenbeigeschäft, Fokus der Entscheidungen ist er aber nicht. Die Lizenzkosten für eine Server-Umgebung mit nur einem File-, Print-, SQL, 2 Domänencontroller und einem Exchange-Server liegt im im Bereich von gut €80000. Kommt dann noch ein wenig Office für 120 Workstationen dazu, wird es nochmal bei €60000 teurer – und dass noch ohne Workstation-Betriebssystem und Hardware. Da sind die €12000 Lizenzkosten für das Betriebssystem der Workstationen ehr Kleingeld. Das ist nur ein Beispiel eines typischen Industriemittelständlers. Bei großen Unternehmen sind die Kosten und damit der Gewinn für MS um Dekaden höher. Jetzt kann sich jeder die Frage selber beantworten, welche Stimme ein privater User bei MS hat.
      MS lernt gerade dazu – was auch sehr selten ist, aber sie tun es. Mit Windows 8 war ein OS erstmalig in fortgeschrittenen Entwicklungsstufen vorab als Beta für „Jeden“ verfügbar. Man kann erkennen, dass MS durchaus einlenken zeigt, aber typisch für ein amerikanisches Unternehmen darauf reagiert – erstmal gar nicht und dann halbherzig.
      Zu erkennen an der Wiedereinführung des Start-Knopfs in W8.1. Der aber ist kein Startmenü, wie man erwarten würde, sondern Login/Shutdown/Logoff. Na ja, sie lernen halt noch. Der Nachfolger von Steve Balmer wird zeigen müssen, wo es lang geht. Das Metro-Menü jedenfalls ist alles andere als „produktiv und übersichtlich“ wenn man mehr als 10 Programme installiert und dass war ja die Messlatte, die MS dazu bewegt haben „soll“, den Startbutton zu entfernen und gegen ein unbrauchbares Menü das konzeptionell für ein Tablet und Cellphone entwickelt wurde, ersetzte. Ich sage voraus, dass MS in der nächten Generation des Workstation-OS das Metro-Menü für den Desktop wieder abschaffen wird oder eine potentere Alternative dazu anbieten wird denn sie lernen – was man von den Linux-Leuten und Apple nicht behaupten kann.

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