Reuters porträtiert Apple-CEO Tim Cook

Das Porträt gibt Einsichten in Cooks Managementstil. Er praktiziert kein Mikromanagement wie Steve Jobs, sondern delegiert Verantwortung. Er ist ein methodischer und zugleich fordernder Apple-Chef - und kann Mitarbeiter "mit einem Satz niedermachen".

Ein Reuters-Porträt gibt neue Einsichten in den Managementstil von Apple-CEO Tim Cook. Er wird als methodisch, aber auch fordernd beschrieben – und kann angeblich auch einen Mitarbeiter mit einem Satz niedermachen.

Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)Apple-CEO Tim Cook (Bild: James Martin / CNET.com)

Schon als Cook im August 2011 Apples neuer Chef wurde, kamen leise Zweifel auf, ob er auch die kreative und visionäre Seite von Steve Jobs abdecken könnte. Im letzten Jahr kritisierte ein ehemaliger Apple-Manager offen Cooks Führungsstil. Vor Kurzem erklärte der mit Steve Jobs eng befreundete Oracle-Chef Larry Ellison, ohne den Apple-Gründer kämen dunkle Zeiten auf Apple zu. Nach einem Bericht von Fox Business Network ist Apples Aufsichtsrat über ausbleibende Innovationen unter der Führung von CEO Tim Cook beunruhigt.

Vor diesem Hintergrund beschreibt Reuters Tim Cook als einen CEO, der anders als sein Vorgänger kein detailliertes Mikromanagement praktiziert, sondern Verantwortung delegiert. Er gehe methodisch und geradlinig vor, wie bei seiner langjährigen Konzentration auf Betriebsabläufe und Logistik zu erwarten.

Cook soll aber auch eine harte Seite haben, wie von einem Mitarbeiter berichtet, der bei Meetings des Apple-CEOs anwesend war. Cook erscheine dabei ruhig und undurchschaubar, höre zunächst einfach nur zu, was dann einer knappen Bemerkung umso mehr Nachdruck verleihe. „Er kann einen mit einem Satz niedermachen“, sagte der Informant. „Er sagt vielleicht etwas in der Art von ‚Ich glaube nicht, dass das gut genug ist‘. Damit ist das Thema erledigt, und man möchte sich in ein Loch verkriechen, um zu sterben.“

Das hört sich nach einem Anflug von Steve Jobs an, aber bei Apple hat sich offenbar doch einiges geändert. „Es ist nicht mehr so verrückt, wie es einmal war“, sagte die Personalberaterin und frühere Apple-Mitarbeiterin. „Es ist nicht mehr so drakonisch.“ Sie erwähnte außerdem, dass ihr bekannte Apple-Mitarbeiter dem Unternehmen die Treue halten wollen. „Sie mögen Tim. Sie neigen dazu, die Dinge weiterhin optimistisch zu sehen.“

Es entsteht der Eindruck, dass Apple am Reuters-Porträt von Cook mitgewirkt hat. Obwohl Mitglieder von Apples Aufsichtsrat sich selten öffentlich über das Unternehmen äußern, wird der im Aufsichtsgremium vertretene Disney-CEO Bob Iger mit „der sehr, sehr schwierigen Rolle“ zitiert, die Cook mit der Nachfolge von Steve Jobs auf sich genommen habe.

„Ich glaube, er macht das sehr geschickt und mit einer guten Einschätzung seiner eigenen Persönlichkeit“, sagte Iger. „Aus dieser Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ergibt sich, dass er tatsächlich der ist, der er ist – und nicht so, wie Steve war oder andere ihn haben wollen. Und mir gefällt das.“

[mit Material von Dan Farber, News.com]

Themenseiten: Apple, Business, IT-Jobs, Steve Jobs

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