Ex-Microsoft-Manager Sinofsky steigt bei Wagniskapitalgeber ein

Er wird Andreessen Horowitz in der Führung von ihm geförderter Start-ups vertreten. Ins Tagesgeschäft will sich Sinofsky aber nicht einspannen lassen. Er lehrt weiter in Harvard und bleibt für "Chancen im Bereich Produkt- und Geschäftsentwicklung" offen.

Der frühere Leiter von Microsofts Windows-Sparte, Steven Sinofsky, ist dem Wagniskapital-Unternehmen Andreesen Horowitz als Mitglied des Aufsichtsrats beigetreten. Wie er selbst erklärt, wird er Andreessen Horowitz in Portfoliogesellschaften vertreten, aber nicht in Vollzeit fürs Tagesgeschäft verfügbar sein.

Steven Sinofsky im Einsatz als Windows-Chef (Bild: Microsoft)

In einem Blogbeitrag gesteht Sinofsky freimütig ein, Wagniskapital sei für ihn überwiegend unbekanntes Terrain. Er müsse hier noch viel lernen. Warum er sich das antut, erklärt er ebenfalls: „Andreessen Horowitz ist eine Wagniskapitalfirma, die wirklich daran glaubt, Gründern helfen zu können und die Produkt- wie auch die Geschäftslandschaft zu verändern.“ Beim Kennenlernen sei er begeistert gewesen über „das Engagement für Innovation, neue Produktkonzepte und die Arbeit mit produktfokussierten Gründern“.

Der neue Job lasse ihm aber auch noch freiräume, erklärte der Ex-Microsoft-Manager. Er werde parallel weiter an der Harvard Business School lehren und „Chancen im Bereich Produkt- und Geschäftsentwicklung verfolgen, die sich auftun“.

Sechs Jahre lang hatte Sinofsky die Windows-Abteilung von Microsoft geleitet. Er wurde für seine Zuverlässigkeit und Effizienz gelobt, galt aber auch als eigenbrötlerisch und wenig kommunikativ. Kritiker innerhalb Microsoft warfen ihm vor, nicht oder nur schlecht mit anderen Abteilungen im Haus zusammenzuarbeiten. Der Windows-Chef sei immer wieder in Streit mit anderen hochrangigen Managern geraten; einige wichtige Köpfe hätten wegen der Unstimmigkeiten den Konzern verlassen. Am Ende wollte CEO Steve Ballmer diese Spannungen offenbar nicht mehr tolerieren, trotz der unbestrittenen Verdienste des Windows-Chefs.

Als Präsident von Microsofts Windows Division hatte sich Sinofsky größten Respekt verschafft, indem er für die rechtzeitige Veröffentlichung ausgereifter Produkte sorgte. Er straffte die Managementstrukturen der umfangreichen Geschäftssparte und schaffte es, sowohl Windows 7 als auch Windows 8 trotz enger Terminvorgaben in einer Qualität zu entwickeln, die viele Kritiker überzeugte. Gerufen worden war er, nachdem sich Windows Vista extrem lange verzögert hatte und weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Die namensgebenden Gründer von Adreessen Horowitz sind übrigens Netscape-Pionier Marc Andreessen und sein Weggefährte Ben Horowitz, der sich zwischenzeitlich auch als CEO von Opsware profilieren konnte.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Themenseiten: Andreessen Horowitz, IT-Jobs, Microsoft, Windows

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