IBM-Forschung entwickelt dem Gehirn ähnelnden Prozessor

Er soll es hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Funktionalität und auch Volumen imitieren. So rücken mobile Systeme für Cognitive Computing in Reichweite. Diese könnten Big Data sichten, wie es das menschliche Auge mit täglich über einem Terabyte an Informationen vormacht.

Aufbau eines Cognitive-Computing-Prozessors (Bild: IBM)

IBM Research hat ein neues Projekt für Cognitive Computing vorgestellt, das es als „Durchbruch“ bezeichnet. In seinem Zentrum steht ein Silziumchip, der von Leistungsfähigkeit, Funktionen und dem „kompakten Volumen“ des menschlichen Gehirns inspiriert wurde. Das teilte IBM auf der International Joint Conference on Neural Networks in Dallas mit.

Demnach handelt es sich um einen Bruch mit sequenziellen Operationen und der Von-Neumann-Architektur, die eine Trennung von CPU und Speicher vorsieht. Auch läuft weder traditionelle Software auf dem System, noch können heute verbreitete Programmiersprachen wie Java oder C++ dafür genutzt werden. Vielmehr ist der Prozessor für neuartige Cognitive-Computing-Architekturen maßgeschneidert. Zu ihren Merkmalen zählen umfangreiche verteilte Ressourcen, zahlreiche Querverbindungen sowie asynchrone, parallele Verarbeitung.

Als langfristiges Ziel gibt IBM aus, eine Chipplattform mit 10 Milliarden Neuronen und 100 Billionen Synapsen zu entwickeln, die aber mit etwa einem Kilowatt Leistung auskommt und nicht mehr als zwei Liter Volumen einnimmt. Sie soll für Anwendungen Verwendung finden, die ähnliche Techniken und Muster nutzen wie Wahrnehmung, Handlungen und Denkvorgänge eines Menschen. Darunter fällt auch die Auswertung und Analyse von Big Data.

IBM-Logo

Die IBM-Mitarbeiter nennen als Vergleichsbeispiel das menschliche Auge, das täglich mehr als ein Terabyte Daten aufnehme und in Verbindung mit dem Gehirn „sichte“. Könnte man das Sehzentrum des Menschen nachbauen, ließen sich mit einem solchen System Sehhilfen mit geringem Stromverbrauch konstruieren.

Allgemein könne man so die Analyse von Daten aller Art näher an die Sammelpunkte und Sensoren heranbringen, heißt es. Die Technik würde sich in zahlreichen technischen Geräten einsetzen lassen – von Smartphones bis hin zu Autos – und dort verfügbare Informationen in Echtzeit sammeln, beurteilen und bearbeiten.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Themenseiten: Forschung, IBM, Prozessoren

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu IBM-Forschung entwickelt dem Gehirn ähnelnden Prozessor

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *