IHS: Notebook-Markt im historischen Tief

Im zweiten Quartal wurden 6,9 Prozent weniger mobile PCs als im ersten Quartal ausgeliefert. Die übliche Erholung gegenüber dem schwachen Jahresanfang blieb aus. Das Jahr 2013 ist "wahrscheinlich schon abzuschreiben", so ein Marktanalyst.

Der mobile PC-Markt hat im zweiten Quartal den prozentual größten Rückgang seit elf Jahren hinnehmen müssen. Nach Zahlen von IHS wurden weltweit 6,9 Prozent weniger mobile PCs im Vergleich zum ersten Quartal ausgeliefert. Es ist der erste Rückgang im Vergleich zum Vorquartal seit dem zweiten Quartal des Jahres 2002, als die Stückzahlen um 3,7 Prozent schrumpften.

Die Notebook-Verkäufe sind im zweiten Quartal um 6,9 Prozent zurückgegangen (Bild: Sarah Tew / CNET).

Als „mobile PCs“ fassen die Marktanalysten herkömmliche Notebooks und die neuen ultradünnen Modelle beziehungsweise Ultrabooks zusammen. Sie weisen darauf hin, dass sich dieser Markt in den zehn Jahren zwischen den beiden Tiefpunkten im zweiten Quartal stets von dem gewöhnlich schwächeren Start in das neue Jahr erholte. Von 2002 und diesem Jahr abgesehen, erfolgte im zweiten Quartal jeweils ein Wachstum von mindestens 0,5 bis zu 6,5 Prozent. Selbst im zweiten Quartal des letzten Jahres konnte das Segment um 3,9 Prozent zulegen.

„Die Mobil-PC-Branche kämpft insgesamt um Wachstumsimpulse, während der Markt im Umbruch ist“, erklärte Craig Stice, leitender Analyst für Computing-Plattformen bei IHS. „Insbesondere beweglichere Geräte wie Medientablets kamen bei den Verbrauchern besser an durch ihre einfache Nutzung und den einzigartigen Formfaktor. Gleichzeitig stagnierte die Innovation bei den PCS, und die kürzliche Flut von niedrigpreisigen Tablets hat den bereits eingeschränkten mobilen PC-Markt weiter bedrängt. Bei so verheerenden Zahlen fragen sich viele, ob es noch steiler abwärts geht mit den mobilen PCs oder ob die Branche bereits den Tiefpunkt erreicht hat.“

Einen Hoffnungsschimmer sieht IHS in Ersatzkäufen, wenn veraltete PCs zu erneuern sind. „Obwohl die Medientablets attraktiv sind, werden sie PCs nicht völlig ersetzen können, und die Verbraucher werden weiterhin die Rechenleistung von PCs benötigen“, führte Stice aus. „Wenn ein neues kostengünstiges PC-Angebot mit starker Performance auf dem Markt verfügbar wird und den Erwartungen der Verbraucher genügt, dann steht mehr Wachstum für PCs an – nicht so wie in den Glanzzeiten der 2000er Jahre – aber immerhin Wachstum.“

2013 ist jedoch „an diesem Punkt wahrscheinlich schon abzuschreiben“, meint der Analyst. „Es ist zu spät, da angesichts der deprimierenden Ergebnisse des ersten Halbjahrs weder im mobilen PC-Segment noch im gesamten PC-Markt mit einer insgesamt positiven Entwicklung zu rechnen ist.“

Zuwächse und Rückgänge im Notebook-Markt (zweites Quartal im Vergleich zum ersten Quartal, Bild: IHS)Zuwächse und Rückgänge im Notebook-Markt (zweites Quartal im Vergleich zum ersten Quartal, Bild: IHS)

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

Themenseiten: IHS, Marktforschung, Notebook

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu IHS: Notebook-Markt im historischen Tief

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  • Am 11. Juli 2013 um 15:19 von Gianni

    Kein Wunder, das langweilige Notebookangebot ist ja zum abgewöhnen. Suche vergeblich 18,4 Zoll non-glare 1920x…, i7 Notebook mit SSD und HDD zum bezshlbaren Preis unter 1.750 Euro, keine Chance.

  • Am 12. Juli 2013 um 12:55 von Gabi

    Tablets nehmen den Notebooks Marktanteile weg und ein Übriges tut dieser Windows-8-Zwang. Ich war bereit, für ein Notebook mit bestimmter Hardware aber ausdrücklich ohne Windows8 1.500,00€ auszugeben, konnte aber ein entsprechendes Gerät im Einzelhandel nicht bekommen …. Windows8 wohin das Auge reicht :(.

    Ich bin dann im Netz bei Schenker fündig geworden und habe mich gefragt, wieviele Leute wohl vorher aufgeben und dann das Geld anderweitig verbraten.

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