Microsoft einigt sich mit Ex-Windows-Chef Steven Sinofsky über Abfindung

Das vereinbarte Konkurrenzverbot endet zum 31. Dezember. Ab dann darf Sinofsky auch für Microsoft-Konkurrenten arbeiten. Redmond zahlt zudem den Gegenwert von bisher noch nicht erworbenen Aktienoptionen aus, was schätzungsweise 14 Millionen Dollar entspricht.

Microsoft und der frühere Windows-Chef Steven Sinofsky haben sich im Nachhinein über die finanziellen Konsequenzen von Sinofskys Rücktritt geeinigt. Das geht aus einer Pflichtmeldung vom 25. Juni hervor, die die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) gestern veröffentlicht hat. Sie enthält unter anderem Details zur Abfindung, die Sinofsky erhält.

Steven Sinofsky (Bild: Microsoft)Steven Sinofsky (Bild: Microsoft)

Der Softwarekonzern zahlt Sinofsky unter anderem den Wert seiner bisher noch nicht endgültig erworbenen Aktienoptionen aus der Zeit vor Microsofts Fiskaljahr 2013 (bis 30. Juni) aus. Darüber hinaus erhält er 50 Prozent des Werts der Aktien, die ihm für das Geschäftsjahr 2013 zustehen. Insgesamt handelt es sich um 418.631 Anteilsscheine.

Die Zahlung erfolgt schrittweise bis zum August 2016. Der eigentliche Wert der Aktien wird anhand des Marktpreises zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausschüttung festgelegt. Auf Grundlage gestrigen Schlusskurses von 34,01 Dollar haben die Aktien einen Wert von rund 14,2 Millionen Dollar.

Darüber hinaus hebt Microsoft das bestehende Konkurrenzverbot für Sinofsky zum 31. Dezember 2012 auf. Danach kann der Manager auch für einen Konkurrenten von Microsoft arbeiten. Bis dahin hat sich Sinofsky verpflichtet, nicht schlecht über seinen ehemaligen Arbeitgeber zu reden, dessen Kunden nicht zu einem Wechsel zur Konkurrenz zu raten oder Microsoft-Mitarbeiter abzuwerben.

Der Pflichtmeldung zufolge verzichtet Sinofsky auch auf „alle rechtlichen Ansprüche gegen Microsoft und mit dem Unternehmen verbundene Parteien“. Microsoft wiederum stellt Sinofsky von allen Ansprüchen frei, die sich aus seiner Arbeit bei dem Softwarekonzern ergeben könnten. Bei beiden Formulierungen handelt es sich offenbar nur um Formalitäten. Eine Klage Sinofskys gegen Microsoft ist beispielsweise nicht bekannt.

Nach Angaben eines Microsoft-Sprechers soll Sinofsky durch die Abfindung den Gegenwert der Aktienoptionen erhalten, die er sich in 23 Jahren bei Microsoft verdient habe. In der Zeit habe er die Teams geleitet, die sechs Office- und zwei Windows-Versionen herausgebracht hätten. Abfindungen zahle Microsoft auch Mitarbeitern, die mindestens 15 Jahre für das Unternehmen gearbeitet hätten oder mit mindestens 55 Jahren in Rente gingen.

Im November 2012 – kurz nach dem Marktstart von Windows 8 – hatte Sinofsky überraschend seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Nach Unternehmensangaben erfolgte die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen. Die Leitung der Windows-Sparte wurde daraufhin zwischen Sinofskys langjähriger Assistentin Julie Larson-Green sowie Tamie Reller, Chief Financial Officer und Chief Marketing Officer der Windows Group, aufgeteilt. Gerüchten zufolge soll Larson-Green im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung noch diesen Monat die Verantwortung für die Hardware-Entwicklung übernehmen.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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1 Kommentar zu Microsoft einigt sich mit Ex-Windows-Chef Steven Sinofsky über Abfindung

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  • Am 4. Juli 2013 um 20:27 von unbekannter

    > Darüber hinaus hebt Microsoft das bestehende Konkurrenzverbot für
    > Sinofsky zum 31. Dezember 2012 auf.

    eventuell ist doch ein noch kommendes Datum gemeint?

    2013..
    2014…

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