Adware-Anbieter erwägen Klagen gegen Sicherheitsspezialisten Lookout

LeadBolt sieht seinen Ruf geschädigt. "Lookout geht es nur darum, Angst zu verbreiten." Und das Anzeigennetzwerk RevMob weist auf die Google-Play-Regeln hin, die es einhalte. "Manche Antivirenfirmen wollen eben ihre eigenen Standards durchdrücken."

Den Mobile-Security-Spezialisten Lookout droht Ärger, weil er vor Adware gewarnt hat. Zwei in einem letzte Woche veröffentlichten Report erwähnte Anzeigennetze überlegen noch, ob sie rechtliche Schritte einleiten. Insbesondere sagt Michael Kadoury von LeadBolt: „Wir überlegen uns wirklich, ob es sich um Rufschädigung handelt, auf dieser Liste zu stehen. Wenn wir unnötigerweise negative Auswirkungen zu spüren bekommen, werden wir das auf dem Rechtsweg verfolgen müssen.“

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LeadBolt vertritt nämlich gegenüber TechWeekEurope die Meinung, sein Vorgehen sei legitim, während andere von Lookout erwähnte Firmen wirklich schwarze Schafe seien. So beschränke man sich auf eine Push-Werbenachricht pro Tag, während andere stündlich eine absetzten, aber von Lookout nicht namentlich genannt würden. Auch müsse jeder Publisher eindeutig in das Modell einwilligen, der das LeadBolt-Anzeigennetz nutze. „Deshalb zweifle ich an der Allgemeingültigkeit des Reports.“

Kadoury legt nach: „Was mich daneben auch noch stört, ist die Frage, ob Lookout wirklich neutral ist. Sie wollen ihre Produkte verkaufen, und da geht es ihnen darum, Angst zu verbreiten.“ LeadBolt arbeite mit dem Institut für Kommunikationsrecht an der Universität Sydney zusammen und bewege sich definitiv innerhalb des australischen Rechts.

Auch RevMob wehrt sich gegen Lookouts Anschuldigungen, zitiert jedoch eine ganz andere Autorität, nämlich Google: „Seien Sie versichert, dass wir allen Google-Play-Richtlinien entsprechen, aber manche Antivirenfirmen wollen eben ihre eigenen Standards durchdrücken“, sagt Unternehmenssprecher Jan Christian. „Wir haben mit Lookout gesprochen, aber wir können unser Produkt nicht ändern, nur weil jemand Richtlinien aufstellt, die sich von denen Googles unterscheiden.“

Auch Lookout hat die Vorgänge kommentiert: Es sei „im Gespräch mit einigen Anzeigennetzwerken, die erwägen, ihre Praktiken an unsere Standards anzupassen. Es ist nicht unsere Absicht diese Firmen namentlich zu nennen und zu diskreditieren.“ Vielmehr wolle man einfach die Nutzer informieren und App-Entwicklern Hilfestellungen geben.

Im Blog von Lookout Mobile Security war Adware vergangene Woche als Plage beschrieben worden. Der Anbieter legte dazu eine eigene Definition von Adware vor. Lookouts Android-Sicherheitslösung blockiere daher Apps, die beispielsweise ohne zusätzliche Genehmigung „ungewöhnliche persönliche Daten sammeln“. Dies will Lookout nicht als normales App-Verhalten akzeptieren. Es nannte etwa die Namen LeadBolt, Moolah Media, RevMob, SellARing und SendDroid.

[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]

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Themenseiten: Android, LeadBolt, Lookout, Marketing, RevMob, Software

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