Bericht: NSA hörte 2009 auch russischen Präsidenten Medwedew ab

Es handelt sich um Kommunikation zwischen dem Präsidenten und seiner Delegation. Anlass war ein Treffen Medwedews mit US-Präsident Barack Obama auf dem G20-Gipfel in London. Offenbar richtet sich das Abhörprogramm der NSA auch gegen ausländische Regierungen.

Der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) hat sein Abhörprogramm angeblich nicht nur zum Kampf gegen Terroristen eingesetzt. Wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, belegen die durchgesickerten NSA-Dokumente, dass die US-Regierung 2099 auch den ehemaligen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew ausspioniert hat.

Dimitri Medmedew (Bild: Kremlin.ru)

Bei einem Treffen der G20 in London sollen die USA geheime Kommunikation zwischen Medwedew und seiner Delegation abgehört haben. Die gesammelten Daten wurden dem Bericht zufolge anschließend auch Regierungsvertretern von Australien, Großbritannien, Kanada und Neuseeland zur Verfügung gestellt.

Laut dem Titel des Dokuments wurden die Daten auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Menwith Hill abgefangen, der auch vom Nachrichtendienst der US Air Force genutzt wird. Die Kommunikation soll nur wenige Stunden nach einem Treffen zwischen Medwedew und US-Präsident Barack Obama aufgezeichnet worden sein, bei dem es unter anderem um die nukleare Abrüstung ging.

Die NSA ist einer der größten Geheimdienste der USA. Dort arbeitete der Whistleblower Edward Snowden, von dem die Details über das umstrittene Abhörprogramm PRISM stammen. Es wurde aber offenbar nicht nur genutzt, um Telefonate abzuhören und auf Nutzerdaten von großen Technologiefirmen wie Apple, Facebook, Google und Microsoft zuzugreifen, sondern auch, um Regierungen auszuspähen. Snowden sagte in der vergangenen Woche, die US-Regierung habe seit Jahren auch China ausspioniert.

Die NSA rechtfertigt ihr Abhörprogramm mit dem Kampf gegen ausländische Terroristen. Einem am Wochenende veröffentlichten Regierungsdokument zufolge konnten durch die Überwachung Terroranschläge in den USA und mehr als 20 weiteren Ländern verhindert werden.

[mit Material von Dara Karr, News.com]

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