Adobe passt Creative-Cloud-Abos für Hobbynutzer an

Ihnen will Adobe mit preislich günstigeren Abomodellen entgegenkommen. Die Kunden sollen außerdem dauerhaften Datenzugriff erhalten. Die Anwender sind noch nicht überzeugt - nach einer News.com-Umfrage lehnen die meisten das Abomodell der Creative Cloud ab.

Adobe will seine Abonnements für Creative Cloud in einiger Hinsicht anpassen, aber keinesfalls den Kritikern nachgeben und neue Versionen seiner Software mit zeitlich unbegrenzter Lizenz anbieten. Mit einem eigenen Abomodell will es Hobbyfotografen entgegenkommen. Außerdem sollen die Kunden auch nach Beendigung des Abonnements weiterhin auf ihre Dateien zugreifen können.

Adobe Creative Cloud

Das erklärte David Wadhwani, als General Manager für Adobes digitales Mediengeschäft verantwortlich, im Gespräch mit News.com. „Wir wissen, dass das eine große Veränderung ist“, sagte er zum geplanten Komplett-Umstieg auf das Abomodell. „Aber wir konzentrieren uns so sehr auf unsere Vision für Creative Cloud, und wir wollen alle kommenden Innovationen darauf ausrichten.“

Auf seiner Konferenz MAX kündigte Adobe Anfang dieses Monats an, die Creative Suite auslaufen zu lassen und komplett auf das Abomodell der Creative Cloud umzusteigen. Sie kostet im Jahres-Abonnement monatlich 61,49 Euro. Für einzelne Anwendungen wie Premiere oder Photoshop setzt der Softwarehersteller 24,59 Euro monatlich an. Die noch verfügbare Creative Suite 6 soll definitiv die letzte Version der zum Kauf angebotenen Produktreihe sein. Wadhwani nannte sie „eine vernünftige Alternative“ für diejenigen, die sich nicht mit Abonnements anfreunden können. „Wir werden sie weiterhin verkaufen und weiterhin pflegen. Und wir hoffen, diese Kunden im Lauf der Zeit durch Innovation und gute Ausführung gewinnen zu können.“

Adobe hofft offenbar, die Kritiker durch Cloud-basierte Features überzeugen zu können. Eine Tablet-Version von Photoshop könne beispielsweise Computing-Leistung von Adobes Servern abrufen, um schwächere Mobilprozessoren zu kompensieren. Die Online-Services sollen zu einem Ort werden, an dem Kreative ihre Arbeit mit Adobes aktiver Unterstützung verkaufen können.

Hobby-Anwendern, insbesondere im Bereich Fotografie, will Adobe mit einem Angebot entgegenkommen, das preislich unterhalb eines Abonnements mit allen Creative-Cloud-Anwendungen liegt. „Wir wollen ihnen die von ihnen gewünschten Möglichkeiten zu einem Preis geben, den Hobby-Anwender attraktiv finden dürften“, sagte Wadhwani.

Alle Kunden sollen außerdem dauerhaften Datenzugriff für Creative Cloud erhalten. Dazu gehört wahrscheinlich, Dateien öffnen, ausdrucken und exportieren zu können – eine weitere Bearbeitung wäre aber ausgeschlossen. „Wir sind ebenfalls der Meinung, dass unsere Kunden imstande sein sollten, ihre Dateien auch nach dem Ende ihres Abonnements zu öffnen“, sagte Wadhwani. „Es ist ihre Arbeit, und sie sollten einen verlässlichen Zugang zu dem haben, was sie geschaffen haben.“

Über diese teilweisen Zugeständnisse hinaus wird Adobe sich noch erheblich anstrengen müssen, wenn es seine Kunden vom ausschließlichen Abomodell überzeugen will. Bei einer von News.com und dem Analysehaus Jefferies durchgeführten Umfrage erklärten die meisten Kunden, sich nicht für die Creative Cloud entscheiden zu wollen. Von 740 Nutzern von CS6-Produkten sagten 76 Prozent klar an, niemals auf die Creative Cloud umzusteigen. Von 612 Befragten, die CS5.5 oder früher einsetzten, planten nur 8 Prozent den Umstieg.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Themenseiten: Adobe, Cloud-Computing, Photoshop, Software

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4 Kommentare zu Adobe passt Creative-Cloud-Abos für Hobbynutzer an

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  • Am 30. Mai 2013 um 8:58 von Diemei

    Wenn das Schule macht, auch für Gerätehertseller, wird es keine geräte mehr zu kaufen geben. Früher und auch noch heute nennt man das Leasing.
    Schlimm genug wenn sich heute ein Gerät kauft, dass es morgen schon veraltet ist, um auf den neuesten Stand zu kommen muß man erst einmal ein Firmware – Update machen.
    Software die neu auf den Markt kommt ist meist fehlerhaft und dafür solen kunden eine monatliche Gebühr zahlen.
    Ich lehen Software Cloud ab.

  • Am 31. Mai 2013 um 16:34 von raischub

    Tata! Und hier ist sie, die überwältigende, neue, tolle Lösung von MS: Windoofies creative Klaut!
    Nichts hat sich geändert – alles bleibt beim alten, aber Ihr bekommt ein ganzes GB Web-Storage und ein paar andere nutzlose Gimmicks dazu (halt grad so viel, dass wir das Kind „cloud“ nennen können und das unseren Share-Holdern erzählen könnnen)
    All das und den vollen Zugriff auf unser bahnbrechendes, brandneues altes Betriebsystem für eine lächerliche monatliche Rate von 65 Euro!!!!
    Jetzt habt Ihr keine großen Hürden mehr vor Euch, wenn Ihr unsere großartige Software und euren PC nutzen wollt! Nur ein viertel des Preises unserer Box-Version (im Monat und natürlich nur solange die Kundenfang-Phase nicht vorbei ist)
    Ihr bekommt automatisch immer die neusten Updates wie Windoofies Pissta oder Windoofies 8 (ob Ihr wollt oder nicht und ohne Chance sich dagegen zu wehren. Wenn wirXP nicht mehr wollen, schmeissen wirs raus. fertig)
    Es ist einzigartig! Es ist großartig! Entwerft Eure eigene Welt!
    Nehmt teil an unserem Hochglanz BS.

    Und nun das Kleingedruckte:

    Windoofies wird zunächst Euer Bank-Konto aufrufen. Wenn dort genug Knete ist, wird Windoofies starten. Wenn nicht – nicht.
    Ja, stimmt schon, wir haben vollen Zugriff auf alle Kundendaten und können aufgrund der Lizenzbestimmungen nahezu alles machen, wozu wir Lust haben. Ausserdem können wir jederzeit und ohne Grund den Zugang sperren. Aber das werden wir wahrscheinlich nicht. Oder vielleicht? Ach was. Habt Vertrauen in uns. Wie Ihr es immer gehabt habt (har har). Wir Habens halt einfach mal so hingeschrieben.
    Nein, Ihr werdet niemals den VOLLEN, editier-Zugriff auf Eure Dateien verlieren (solange Ihr zahlt und zahlt und zahlt)
    Ach ja, zugegeben, wirklich viele Programme, die unsere Dateien lesen und VOLL editieren können gibt’s nicht. Für die meisten Apps gar keine. Aber das wollten wir Euch eigentlich gar nicht sagen. Tut uns leid, dass wir das in unseren netten Hochglanz-Broschüren nicht besser klargemacht haben. Aber schön anzusehen sind die doch, oder?
    Was Upgrades angeht werden wir in Zukunft (waren wir ja eigentlich schon immer) nicht mehr so motiviert sein. Ihr zahl ja eh. Und jetzt müssen wir uns auch nicht mehr jedes Jahr so bemühen, damit Ihr upgradet.
    Nö, unser altes Betriebssystem werden wir nicht länger upgraden. Wir sind ein wenig cloud-fixiert. Auch nicht, wenn wir Euch das vor ein paar Monaten indirekt versprochen haben. Als wir behaupteten, das dieses OS, das letzte sein wird, das voll upradefähig ist (und wir Euch damit vielleicht ein wenig dazu gedrängt haben, Eure alten Fassungen zu aktualisieren). Nochmals Entschuldigung – aber das ist halt Teil unserer neuen Philosophie.
    Na klar. Ihr müsst natürlich Eure Hardware anpassen, wenn wir das für nötig halten. Wäre ja auch noch schöner. Aber Ihr könnt natürlich in dem Fall natürlich auch von älteren Versionen Gebrauch machen, die wir Euch Schäfchen zur Verfügung stellen (unseren alten Langezeit Nutzern aber verwehren, die sollen mal schön in unsere tolle cloud kommen…). Aber bezahlen müsst Ihr trotzdem für die neueste Version, wie alle anderen Nutzer auch. Tut uns leid. Ist halt mal so. Und vielleicht zahlt uns ja der eine oder andere Hersteller ein paar Groschen, wenn…
    Äh, und ja, irgendwie könnte man Euch in Zukunft auch als, ehem, so eine Art Beta-Tester bezeichnen. Äh, viel Glück.
    (Aber: Wenn wir jetzt noch jemals Upgrades machen, und die Euren Workflow ein wenig durcheinander bringen (wie soft in der Vergangenheit), dann könnt Ihr Euch jetzt ganz sicher sein: DAS trifft dann ALLE User – nicht nur die, die unvorsichtigerweise sofort aktualisiert haben. Ist doch viel gerechter, oder?)
    Ne, IHR könnt nicht darüber entscheiden, ob das gut oder schlecht für Euch ist. Deshalb ist das auch nicht länger eine Option. Mehr ein Muss, dass man lieben muss. Warum auch immer. Eine richtige Begründung für Euch ist uns (noch) nicht eingefallen…
    Ja, stimmt schon, wir haben auch den Mitwettbewerber mit der angebissenen Frucht gekauft und sind nun so ein schrecklicher Monopolist. Aber Ihr habt ja noch genug Entscheidungsfreiheit, nirgendwohin zu gehen. Also nehmts oder nicht. Aber bitte sagt nicht, wir zwingen Euch irgendwas auf.
    Nein, wir hören prinzipiell nicht auf Kritik und Vorschläge. Schon gar nicht auf Bitten. Ganz besonders wenn Ihr Loser seid. Tschuldigung noch mal – User war gemeint.
    Und überhaupt juckt Ihr uns nicht besonders.

  • Am 1. Juni 2013 um 1:48 von Alexander Sibert

    Ich finde die Abo Lösung von Adobe nicht schlecht, aber die Konditionen für Wenig-Nutzer wie mich, die Photoshop mal hier und da benötigen, aber nicht missen wollen, sind nicht gerade reizend. Außerdem schlecht sind die Bezahlarten, dass man nur per Kreditkarte zahlen kann. Ich arbeite nur mit PayPal, Moneybookers und Bankkonto. Gerade in Deutschland gibt es soviele Zahlungsarten wie GiroPay, sofortüberweisung.de, PayPal, Moneybookers, Lastschrift usw. Der Punkt Kreditkarte hält mich schon vom Abo ab. Ich werde mir Photoshop CS6 gebraucht bei eBay kaufen.

    • Am 4. Juni 2013 um 2:32 von xylol

      Bei jeder neuen Upradeversion hatte man erst einmal einige Monate abgewartet, um sicherer zugehen, keinen Unfug auf seinen Rechner zu installieren – Die Kunden sind ja die braven Versuchskaninchen …. – So und wenn man beruflich gerade an einem Projekt schafft und es gibt ein (unfreiwilliges) Upgrade in der Cloud, dann viel Vergnügen mit Abbruch der Arbeit, neu lernen und viel fluchen!

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