Debian 7.0 „Wheezy“ veröffentlicht

Eine der zentralen Neuerungen der Linux-Distribution ist die gleichzeitige Unterstützung mehrerer Architekturen. Auch der Installationsprozess wurde verbessert. Neben dem Standard-Desktop Gnome 3.4 stehen auch KDE 4.8.4, LXDE 0.5.5 und Xfce 4.8 zur Verfügung.

Nach 27 Monaten Entwicklungszeit hat das Debian-Projekt die finale Version 7.0 (Codename „Wheezy“) seiner Linux-Distribution freigegeben. Sie liefert unter anderem Werkzeuge zum Einrichten privater Clouds, einen verbesserten Installer, gleichzeitige Unterstützung mehrerer Architekturen (Multiarch) sowie zusätzliche Multimedia-Codecs und Front-Ends. Dadurch seien keine Paketdepots von Drittparteien mehr nötig, wie die Entwickler mitteilen.

debian-wheezy

Die Multiarch-Unterstützung war eines der Hauptziele von Wheezy. Sie erlaubt es Nutzern, Pakete unterschiedlicher Architekturen auf einem System zu installieren, wobei sämtliche Abhängigkeiten automatisch aufgelöst werden.

Dank Sprachsynthese kann Debian neuerdings auch von Sehbehinderten oder Blinden installiert werden, die keine Braille-Zeile nutzen. Ein Sprachsynthesizer liest dabei den gesamten Bildschirminhalt vor und fordert den Anwender zu den nötigen Eingaben auf. Das Installationssystem mit Textmodus oder grafischer Oberfläche unterstützt nun insgesamt 73 Sprachen, die Sprachsynthese über ein Dutzend davon. Außerdem ist erstmals die Installation und der Betrieb auf 64-Bit-PCs (AMD64) mit der BIOS-Alternative UEFI möglich, allerdings noch ohne Secure-Boot-Support.

Generell hat Debian den Anspruch, ein universelles Betriebssystem zu sein, dass sowohl auf Handheld-Systemen wie auf Supercomputern und fast allem dazwischen läuft. Insgesamt werden neun Architekturen unterstützt: i386, AMD64, PowerPC, SPARC, MIPS, MIPSEL, IA64, IBM S/390 und ARM EABI.

Als Standard-Desktopumgebung verwendet Debian 7.0 Gnome 3.4 mit Gnome Shell. Alternativ stehen auch KDE 4.84, LXDE 0.5.5 und Xfce 4.8 zur Verfügung. Statt des aktuellen Linux-Kernels 3.9 kommt noch Version 3.2 zum Einsatz. Auch sonst setzt Wheezy wie bei Debian üblich auf erprobte Software: So ist etwa nicht Samba 4, sondern Samba 3.6.6 enthalten.

Die übrige Software-Ausstattung umfasst Apache 2.2.22, Asterisk 1.8.13.1, GIMP 2.8.2, GCC 4.7.2, LibreOffice 3.5.4, MySQL 5.5.30, Nagios 3.4.1, OpenJDK 6b27 und 7u3, Perl 5.14.2, PHP 5.4.4, Python 2.7.3 und 3.2.3, Tomcat 6.0.35 und 7.0.28, Xen Hypervisor 4.1.4 sowie X.org 7.7. Mit Icedove 10 und Iceweasel 10 gibt es auch abgewandelte Versionen von Mozilla Thunderbird und Firefox. Insgesamt stehen über 36.000 gebrauchsfertige Softwarepakete bereit, die aus knapp 17.500 Quellpaketen erstellt wurden.

Installationsmedien von Debian 7.0 stehen via Bittorent oder HTTP zum Herunterladen bereit. Außer der Standard-DVD mit Gnome 3.4 gibt es auch alternative Medien mit den anderen Desktopumgebungen. Wer Wheezy nur einmal ausprobieren möchte, kann zudem ein Live-Image für CD oder USB-Stick herunterladen, die keine Installation voraussetzt. Wie üblich ist auch ein automatisches Update von der Vorgängerversion Debian 6.0 „Squeeze“ möglich. Weitere Informationen finden sich in den Veröffentlichungshinweisen und der Installationsanleitung für die verschiedenen Architekturen.

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Themenseiten: Betriebssystem, Debian, Linux, Open Source

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Debian 7.0 „Wheezy“ veröffentlicht

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *