Opera verklagt ehemaligen Mitarbeiter wegen Geheimnisverrats an Mozilla

Es fordert umgerechnet 2,6 Millionen Euro Schadenersatz. Trond Werner Hansen war als Design Lead unter anderem für die Entwicklung von Browsertabs verantwortlich. Die Anschuldigungen seines früheren Arbeitgebers weist er zurück.

Opera hat bei einem Gericht in Oslo Klage gegen seinen ehemaligen Mitarbeiter Trond Werner Hansen eingereicht. Er soll Geschäftsgeheimnisse an den Konkurrenten Mozilla weitergegeben haben. Einem Bericht der Tageszeitung Dagens Naeringsliv zufolge fordert Opera 20 Millionen Kronen (2,6 Millionen Euro) Schadenersatz.

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„Opera ist der Ansicht, dass der frühere Mitarbeiter gegen seine vertraglichen und anderen rechtlichen Pflichten gegenüber Opera verstoßen hat“, sagte Operas Anwalt Ole E. Tokvam von der Kanzlei Bing Hodneland Advokatselskap. Unter anderem soll er gesetzlich vorgeschriebene Verschwiegenheitspflichten verletzt haben.

Wie The Next Web berichtet, war Hansen von 1999 bis 2006 bei Opera beschäftigt und von 2009 bis 2010 auf Wunsch des Unternehmens als Berater tätig. 2012 habe er wiederum für Mozilla gearbeitet. Bei Opera war Hansen nach eigenen Angaben als Design Lead die treibende Kraft hinter der Entwicklung von Browsertabs – einer Funktion, die erst durch den norwegischen Browser populär wurde.

In einem gestern veröffentlichten Blogeintrag bestreitet Hansen die Vorwürfe. „Ich glaube, ich werde zu Unrecht beschuldigt, und dass ich meine Position beweisen kann“, schreibt Hansen. Opera stütze sich auf ein im Juni 2012 veröffentlichtes Video, das ihn bei der Präsentation eines touchbasierten Mozilla-Browsers zeige, der aber nichts mit Operas Klage zu tun habe.

In dem Video demonstriere ein Mozilla-Mitarbeiter jedoch eine „Search Tabs“ genannte Funktion, so Hansen weiter. „Opera behauptet, das sei der Beweis, dass ich Geschäftsgeheimnisse an Mozilla verraten haben muss, was ihnen einen Schaden von 20 Millionen Kronen verursacht hat.“

Hansen ist nach eigenen Angaben derzeit nicht als Browser-Entwickler, sondern in den USA als Künstler und Musiker tätig. Die Klage habe ihn gezwungen, nach Norwegen zurückzukehren. Die Aufnahmen an einem Album und andere Projekte, die er derzeit in New York verfolge, habe er einstellen müssen.

Operas Anwalt wollte keine Details zu der Klage nennen. Mozilla wiederum betonte, es sei nicht in den Rechtsstreit verwickelt und Hansen habe keine Beziehung mehr zu Mozilla. Eine erste Anhörung findet Ende August in Oslo statt.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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