China schließt angeblich größte Site für Raubkopien

Bis zu 1,4 Millionen registrierte Mitglieder sollen monatlich 6,20 Euro gezahlt haben. Dafür bekamen sie Zugriff auf zehntausende Filme und Serien in HD. Die symbolische Schließung zum World Intellectual Property Day könnte aber auch nur vorübergehend sein.

Die chinesischen Behörden haben Siluhd.com geschlossen – eine der nach ihren Angaben größten Websites für Raubkopien. Die Aktion fand pünktlich zum 13. World Intellectual Property Day am Freitag letzter Woche statt. Der CEO und 30 Mitarbeiter des Angebots befinden sich seither in Untersuchungshaft.

China

Einem Bericht von Sina News zufolge war Siluhd.com über zehn Jahre lang im Betrieb. Es soll dort über 1,4 Millionen registrierte Mitglieder gegeben haben. Selbst bezeichnete es sich als Chinas größte Unterhaltungsplattform. Schließlich standen dort Hunderttausende Blu-ray-Filme, Fernsehserien, Musikstücke und Spiele zum Download bereit.

Die Abokunden zahlten monatlich 50 Yuan (6,20 Euro), um Zugriff auf sämtliche Dienste und Inhalte zu haben. Dem Bericht zufolge veranlassten die Erfolge den Gründer der Site, der nur als Herr Zhou bezeichnet wird, auch Ladengeschäfte für Blu-ray-Player und kopierte Filme zu eröffnen.

Insgesamt soll Siluhd über 139 Mitarbeiter verfügen. Etwa 30 weiteren droht laut Sina News eine Verhaftung, weil sie Inhalte ins Netz gestellt haben, die mehr als 50.000-mal heruntergeladen wurden. Ergänzend heißt es bei Caijing.com.cn, die Polizei habe in Zhous Haus 190 Festplatten mit je einem Terabyte Kapazität gefunden, die allein insgesamt mehr als 10.000 Filme und Fernsehserien enthielten.

Die Schließung am World Intellectual Property Day, der jedes Jahr am 26. April stattfindet, ist offenbar symbolisch zu verstehen. Einem zweiten Bericht von Sina News zufolge waren auch andere Raubkopien-Sites betroffen, einige aber schon am Tag darauf wieder verfügbar – beispielsweise yyets.com. Immerhin habe sich die Urheberrechtssituation in China etwas verbessert, seit große Websites wie Youku Tudou und Sohu TV viel Geld für Lizenzrechte an ausländischen Filmen erwerben. Somit gibt es Firmen im Land, die sich gegen Raubkopien engagieren.

[mit Material von Cyrus Lee, ZDNet.com.]

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