Datenbanken: SkySQL und MariaDB-Entwickler schließen sich zusammen

Die Fusion führt das ursprüngliche Gründungsteam von MySQL in einem gemeinsamen Unternehmen zusammen. Der Entwickler-Community verpflichtet bleibt die MariaDB Foundation. Die Datenbank MariaDB bietet hohe Performance und ist auch zu NoSQL-Datenbanksystemen kompatibel.

Das von Oracle mit der Sun-Übernahme erworbene MySQL bekommt ernsthafte Konkurrenz durch den Zusammenschluss von SkySQL und Monty Program Ab, dem Entwickler der Open-Source-Datenbank MariaDB. Damit finden Ausgründungen der ursprünglichen Gründer sowie führender Mitarbeiter von MySQL wieder zusammen in einem gemeinsamen Unternehmen. Es wird als SkySQL firmieren und will MariaDB zu einer rundum kompatiblen „NewSQL“-Datenbank weiterentwickeln. Die Community soll weiterhin in der MariaDB Foundation beheimatet sein.

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Der einstige MySQL-Chefentwickler Michael „Monty“ Widenius hatte Sun verlassen, noch bevor Oracles Übernahmeabsichten bekannt wurden. Er hegte Befürchtungen hinsichtlich Oracles Umgang mit MySQL und schwor die Entwicklergemeinde auf den MySQL-Entwicklungszweig MariaDB ein, den sein Start-up-Unternehmen Monty Program Ab unterstützte. Andere einflussreiche Programmierer gründeten SkySQL als Unternehmen, das Support für MySQL und MariaDB leisten sollte und durch Wagniskapital finanziert wurde.

Simon Phipps als neuer CEO der MariaDB Foundation begrüßte den Zusammenschluss, da sich in diesem Unternehmen das „Kernteam unserer Codebasis“ wiedervereinige. „MariaDB ist wahrhaftig Open Source und kompatibel zur MySQL-Datenbank, während sie zugleich neue Erweiterungen und Features bietet“, heißt es in einer Erklärung des neuen Unternehmens. „Kunden und Nutzer streben seiner Performance wegen zu MariaDB. Es ist einzigartig verknüpfbar mit NoSQL-Datenbanksystemen wie Cassandra sowie LevelDB und kann durch Anbindung von Storage-Engines auch auf Daten in anderen Formaten zugreifen.“ Der Zusammenschluss führe zudem die Potenziale von Cloud und Big Data zusammen.

SkySQL ist nicht chancenlos im Wettbewerb mit Oracle als milliardenschwerem Goliath der Branche. Einen Trend setzen wichtige Linux-Distributionen wie Fedora und OpenSuse, indem sie sich auf MariaDB verlegen. WikiMedia gab am 22. April die abgeschlossene Migration der englisch- und deutschsprachigen Wikipedia-Sites auf MariaDB bekannt und begründete es mit der höheren Geschwindigkeit der Open-Source-Datenbank.

Patrick Sallner wird die fusionierte Firma als CEO leiten, während Michael Widenius als Chief Technology Officer (CTO) der MariaDB Foundation fungiert. Die Zusammenlegung soll in rund vier Monaten abgeschlossen sein.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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