CeBIT: Telekom unterstützt jetzt SMS-Nachfolger Joyn

Zum Start gibt es allerdings nur eine Beta-Version für Android. Eine iOS-App soll "wenig später" folgen. Bis Ende August ist der Messaging-Dienst für Prepaid- und Vertragskunden uneingeschränkt kostenlos nutzbar.

Nach Vodafone stellt nun auch die Deutsche Telekom ihren Kunden den Messaging-Dienst Joyn zur Verfügung. Zum Start gibt es allerdings nur eine Beta-Version für Android 2.3 und höher. Eine iOS-Variante soll „wenig später“ folgen. In Kürze wird Joyn auch auf neuen Smartphones von HTC, LG, Nokia, Samsung und Sony vorinstalliert sein, wie der Bonner Konzern auf der CeBIT in Hannover ankündigte.

Die Joyn-App der Telekom gibt es bisher nur für Android (Bild: Telekom).Die Joyn-App der Telekom gibt es bisher nur für Android (Bild: Telekom).

Joyn alias RCS-e (Rich Communication Suite-enhanced) ist ein gemeinsamer technischer Standard der GSM-Mobilfunkanbieter. Er soll den auf 160 Zeichen begrenzten Short Message Service (SMS) ersetzen. Der neue Kommunikationsdienst, der von Aufbau und Funktionsumfang an Messenger-Anwendungen wie Whatsapp oder Samsungs ChatON erinnert, ermöglicht nicht nur Textchat, sondern auch Übertragung von Fotos, Video und Audio. Videotelefonie ist ebenfalls möglich.

Die Funktionen Chat und Dateiversand sind für Telekom-Kunden mit einem Tarif inklusive Daten- oder netzübergreifender SMS-Flat ohne zusätzliche Kosten nutzbar. Versendete Daten werden nicht auf das Inklusivvolumen angerechnet. Einzelne Dateien dürfen bis zu 15 MByte groß sein. Im Rahmen von Sprach-Flatrates oder -Minutenpaketen fallen auch keine Zusatzkosten für Live-Videoübertragung an.

Die Telekom betont, dass das Adressbuch im Gegensatz zu anderen Messengern lokal auf dem Smartphone gespeichert bleibt und nicht als Kopie auf Server hochgeladen wird. Gleichzeitig räumt sie ein, dass zum Start von Joyn Nachrichteninhalte beim Zugang über ein öffentliches WLAN-Netz noch unverschlüsselt übertragen werden. Diese Einschränkung werde man bis Sommer beheben. Bis dahin sollten Kunden den Service nur über das Mobilfunknetz oder ein verschlüsseltes WLAN-Netz nutzen.

Bis 31. August 2013 steht Joyn allen Telekom-Kunden mit Prepaid- oder Laufzeittarif uneingeschränkt gratis zur Verfügung. In Tarifen mit Sprach-, Daten- oder SMS-Allnet-Flats sind die entsprechenden Funktionen von Joyn auch anschließend ohne Zusatzkosten nutzbar. Der Empfang von Chatnachrichten sowie die Funktionen „Datei senden“ und „Kamera zuschalten“ sind immer kostenfrei – auch ohne Datenflat.

„Joyn ist besonders einfach zu nutzen. Perspektivisch werden sich Kunden keine Gedanken machen müssen, welcher ihrer Kontakte welchen Dienst nutzt und wer wie am besten zu erreichen ist. Die Dienste funktionieren auch über Netzbetreibergrenzen und Betriebssysteme hinweg“, erklärte Niek Jan van Damme, Telekom-Vorstand für das Deutschland-Geschäft.

Mit Joyn wollen die Mobilfunkanbieter eine neue Einnahmequelle erschließen und die rückläufigen Umsätze mit SMS kompensieren. Denn die Kurznachricht wird auf Smartphones immer mehr von Instant-Messaging-Apps verdrängt, weil diese deutlich komfortabler und günstiger sind. So verlangt Whatsapp beispielsweise nach den ersten zwölf Monaten eine Jahresgebühr von 2 Euro für den unbegrenzten Versand von Nachrichten und Daten. Zum selben Preis können Nutzer im günstigsten Fall gerade einmal 25 SMS verschicken.

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2 Kommentare zu CeBIT: Telekom unterstützt jetzt SMS-Nachfolger Joyn

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  • Am 5. März 2013 um 12:56 von ZenWater

    Joyn,whatsuuup? skype ? braucht man eigentlich alles nicht, gibt es schon lange alles in der Form von Multi-Messengern oder reinen XMPP/Jabber Messengern. Jeder kann es nutzen egal welches OS ob Tablet Smartphone oder PC. XMPP ist einer freier offener Standard und bewährt sich schon seit vielen Jahren. Fast jeder hat bereits einen XMPP Account automatisch mit einer GMX,web.de oder auch google Mail Adresse. Wofür zu den überflüssigen und nur zu sich selbst kompatiblen whatsuup? und skype jetzt auch noch Joyn? Leute nutzt reines XMPP damit uns Joyn,whatsup und skype erspart bleiben und sich der Dschungel lichtet.

  • Am 6. März 2013 um 11:07 von Timo

    „So verlangt Whatsapp beispielsweise nach den ersten zwölf Monaten eine Jahresgebühr von 2 Euro […]“. Stimmt nicht. Zwischen 0,73-0,80 cent (GoogleWallet/Paypal).

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