Chinesische Arbeiterschützer kritisieren Foxlink, Pegatron und Wintek

SACOM sieht durch Apples Erfolge eine Verschlimmerung der Bedingungen, um Produktionsziele einzuhalten. Weiter gibt es 14-Stunden-Tage und in einem ganzen Quartal nur ein bis zwei freie Tage. Am Montag wurde vor dem Apple Store in Hongkong demonstriert.

Die Arbeiterschützer von SACOM aus Hongkong haben einen neuen Bericht vorgelegt, in dem sie die Arbeitsbedingungen bei den drei Apple-Zulieferern Foxlink, Pegatron und Wintek kritisieren. Diese drei Firmen setzen demnach weiter Schüler ein und kümmern sich nicht ausreichend um die menschlichen Grundbedürfnisse ihrer Angestellten. Teilweise sollen die Bedingungen sich in den letzten ein, zwei Jahren sogar noch verschlechtert haben.

Apple Store in Hongkong (Bild: Apple)Apple Store in Hongkong (Bild: Apple)

Unter anderem heißt es: „Apples Verhaltenskodex zufolge müssen Zulieferer ihren Arbeitern die international akzeptierten Grundrechte einräumen sowie sie mit Würde und Respekt behandeln. Im Kontrast dazu haben unsere Nachforschungen ergeben, dass die Zulieferfabriken ihre Angestellten zunehmend im militärischen Stil behandeln.“ Dies deckt sich mit einer vor zwei Wochen erschienenen Undercover-Ermittlung bei Foxconn.

Durch den Apple-Boom habe sich die Lage zuletzt eher verschlimmert: „Apples Produktabsatz erreicht neue Höhen, jedes Jahr erscheinen neue Modelle und Geräte. Damit ihre Arbeiter die täglichen Produktionsziele erreichen, setzen die Zulieferer unmenschliche Praktiken ein und verweigern etwa Grundbedürfnisse wie Toilettengänge, ausreichende Pausen und Zugang zu vernünftiger Nahrung.“

Wintek-Fabrik (Bild: SACOM)Wintek-Fabrik (Bild: SACOM)

Zugenommen habe auch die Schülerarbeit, heißt es. Als vermeintliche Berufsförderung werde der Mitarbeiterstamm durch Schüler und Studenten ergänzt, was diese SACOM zufolge ihres „Rechts auf eine hochwertige Erziehung“ beraubt. Weiter gebe es 14-Stunden-Tage und in einem ganzen Quartal nur ein bis zwei freie Tage. Dies verletze sowohl das chinesische Arbeiterrecht wie auch Apples Standards. Ein Teil der Überstunden werde zudem nicht bezahlt, weil die Arbeiter bestimmte Quoten erfüllen müssten, was ihnen nicht immer in der Regelarbeitszeit gelinge.

Gefährdet werden die Arbeiter außerdem SACOM zufolge durch exzessiven Lärm, Staub und gefährliche Chemikalien auf dem Fabrikboden. Informationen gebe es dazu keine. Beleidigungen durch Aufseher seien die Regel, und wer nicht dazu schweige, riskiere Strafen. Auf Seiten des Managements gebe es keine Versuche, zunehmende Konflikte zwischen Arbeitern und Aufsehern zu entschärfen.

Am Montag haben die SACOM und Gewerkschaften aus diesen Gründen vor Apples Ladengeschäft in Hongkong demonstriert, wie die South China Morning Post berichtet. Dieser Zeitung sagte ein Sprecher von Apple, man bestehe den Zulieferern gegenüber auf „sicheren Arbeitsbedingungen, respektvoller Behandlung der Mitarbeiter und Produktionsprozessen, die verantwortlich mit der Umwelt umgehen.“

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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