Adobe patcht diese Woche kritische Zero-Day-Lücken in Reader und Acrobat

Die beiden Schwachstellen stecken auch in Reader und Acrobat 9.5.3 für Linux. Angreifer könnten Schadcode einschleusen und außerhalb der Sandbox der PDF-Anwendungen ausführen. Die geschützte Ansicht will Adobe künftig schon ab Werk aktivieren.

Adobe wird noch in dieser Woche ein Update für Reader und Acrobat bereitstellen. Es soll zwei als kritisch eingestufte Sicherheitslücken schließen, die bereits aktiv von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. Ein genaues Datum hat das Unternehmen allerdings noch nicht genannt.

PDF-Logo

Darüber hinaus bestätigte der Softwarekonzern, dass sich die Schwachstellen auch unter Linux ausnutzen lassen. Die erste Version des Advisory nannte nur Reader und Acrobat 11.0.1 und früher, 10.1.5 und früher sowie 9.5.3 und früher für Windows und Mac OS X als betroffene Produkte.

Die Zero-Day-Lücken hat das Sicherheitsunternehmen FireEye entdeckt. Demnach sind manipulierte PDF-Dateien im Umlauf, die die Anfälligkeiten missbrauchen können. „Bei einer erfolgreichen Ausnutzung werden zwei DLL-Dateien (Dynamic Link Libraries) abgelegt. Die erste DLL zeigt eine gefälschte Fehlermeldung an und öffnet eine PDF-Datei als Lockvogel, was eine übliche Vorgehensweise bei zielgerichteten Angriffen ist“, teilte FireEye in der vergangenen Woche mit. „Die zweite DLL hinterlässt die Rückruf-Komponente, die mit einer entfernten Domain kommuniziert.“ FireEye rät, keine PDF-Dateien aus unbekannten Quellen zu öffnen, solange kein Patch für die Schwachstelle vorliegt.

Wie Computerworld berichtet, erlauben die Schwachstellen die Ausführung von Schadcode außerhalb der in Reader und Acrobat 10 und 11 integrierten Sandbox. Adobe rät Nutzern, die geschützte Ansicht für „Dateien mit potenziell unsicherem Ursprung“ zu aktivieren. Dadurch wird der Nutzer bei PDF-Dateien, die beispielsweise aus dem Internet heruntergeladen wurden, vor dem Öffnen auf ein mögliches Sicherheitsrisiko hingewiesen.

Die geschützte Ansicht steht Nutzern seit der Einführung von Reader 11 im vergangenen Oktober zur Verfügung. Genauso wie die Sandbox ist die Sicherheitsfunktion allerdings Windows-Nutzern vorbehalten. Zudem ist sie – im Gegensatz zur Sandbox – ab Werk nicht aktiviert. Als Grund dafür nannte Adobe auf Nachfrage von Computerworld Nachteile für die Benutzerfreundlichkeit.

„Wir haben die Risiken und Vorteile für unsere Kunden mit Hinblick auf ihre vorhandenen Arbeitsabläufe abgewägt“, schreibt die Adobe-Sprecherin Heather Edell in einer E-Mail an Computerworld. „Wird die geschützte Ansicht in Adobe Reader eingeschaltet, würde sie die vorhandenen Abläufe durchbrechen, auf die unsere Kunden angewiesen sind, was unerwartete Auswirkungen auf eine große Zahl von Nutzern hat.“ Möglicherweise werde Adobe die geschützte Ansicht aber künftig ab Werk einschalten.

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