Microsoft-CFO: Wir machen Geräte aller Größen

Einmal geschriebene Apps sollen auf verschiedensten Gerätetypen lauffähig sein. Laut Finanzchef Peter Klein kommt das Ziel von "write once, run anywhere" täglich näher. Microsoft will alles tun, um seinen Erfolg mit PCs auf Tablets und Smartphones auszuweiten.

Microsoft hat erneut angedeutet, dass es seine Windows-Plattform für Geräte aller Größen anpassen will. Einmal geschriebene Anwendungen sollen dadurch überall lauffähig sein. Finanzchef Peter Klein glaubt, dass das erklärte Ziel bereits in Reichweite ist.

Microsoft Surface RT

„Wir haben eine Menge harte Arbeit in die Entwicklungsplattform gesteckt“, sagte Microsofts Chief Financial Officer während der Goldman Sachs Technology and Internet Conference. Sein Unternehmen sei gut darauf vorbereitet, mit verschieden großen Formfaktoren auf die Nachfrage zu reagieren. Klein antwortete damit auf die Frage, ob Microsoft den Markt von Tablets und Smartphones mit Formfaktoren von vier bis 13 Zoll und darüber hinaus angehen wolle.

Gegenüber ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley hatte auch Tami Reller, Finanzchefin der Windows-Sparte, vor Kurzem ähnlich reagiert. Reller zufolge wurde Windows 8 von Anfang an konzipiert, um auf kleineren und größeren Displays mit verschiedenen Auflösungen zu arbeiten. Als wesentliche Voraussetzung dafür nannte sie die darunterliegende App-Plattform und das App-Modell. Noch vor einem Jahr hatten Microsoft-Manager die Vorteile kleiner Displaygrößen für Windows-Geräte heruntergespielt, die sich auch für produktive Arbeit eignen sollten.

Microsoft-CFO Peter Klein merkte weiter an, dass es letztlich nicht auf Betriebssysteme ankomme, sondern auf identische Erfahrungen. Wirklich wichtig für die Verbraucher seien Apps und Dienste wie Xbox Live, Skype oder SmartGlass. Ihm zufolge sollen darunterliegende Programmierschnittstellen die Entwickler dem Ziel plattformübergreifender Apps und Dienste näherbringen. „Wir kommen dem Ziel von ‚write once, run anywhere‘ jeden Tag ein Stück näher“, versicherte er.

Im Oktober hatte Bill Gates postuliert, die PC/Tablet-Version und die Smartphone-Variante von Windows würden im Lauf der Zeit verschmelzen. „Wir nutzen sicher viel gemeinsam bei Windows 8 und Windows Phone 8“, sagte er. „Wir verwenden dieselbe Benutzeroberfläche und teilweise die gleichen Entwicklerwerkzeuge. Im Laufe der Zeit werden wir dazu kommen, das mehr und mehr zu tun. Es entwickelt sich buchstäblich hin zu einer einzigen Plattform.“

Eine kürzlich gepostete Stellenausschreibung belegt, dass der Softwarekonzern dieses Ziel tatsächlich aktiv verfolgt. „Sind Sie leidenschaftlich daran interessiert, die bestmögliche Erfahrung für die Entwickler-Community zu schaffen?“, heißt es darin. „Wollen Sie Code für Windows-Store-Apps schreiben, die ebenso auf Windows Phone laufen können? Wenn ja, dann kann das Ihre Aufgabe sein.“

CFO Peter Klein wurde bei der Goldman-Sachs-Konferenz auch auf die nicht besonders überzeugenden Verkaufszahlen des Microsoft-Tablets Surface RT angesprochen. Das Unternehmen habe verstanden, erklärte er dazu, dass die Nutzer das Tablet ausprobieren, es sehen und berühren müssen. „Wir konzentrieren uns sehr darauf, unseren Erfolg mit PCs auf Tablets und Smartphones auszuweiten“, sagte er.

Klein verneinte einen alternativen Plan B bei anhaltendem Misserfolg: „Es geht weniger um einen Plan B als darum, wie der gegenwärtige Plan umgesetzt wird. Wir wollen diese Generation von Windows weiterentwickeln, um sicherzustellen, dass wir allen Kunden die richtigen Erfahrungen zum jeweils richtigen Preis bieten.“

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Themenseiten: Betriebssystem, Microsoft, Mobile, Software, Tablet, Windows 8, Windows RT

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3 Kommentare zu Microsoft-CFO: Wir machen Geräte aller Größen

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  • Am 14. Februar 2013 um 18:30 von Boris

    Wer ernsthaft glaubt, Microsoft würde bald NICHT die PC/Tablet Welt dominieren, ist naiv. MS hat einen langen Atem, kann jahrelang die Geraete pflegen, seine Windowsversionen verbessern (win 9 oder wie es auch heissen mag…) und dann werden irgendwann alle darauf umsteigen. Denn der Mac ist schlicht keine Option fuer 95% der User und Android ist ein System, was nicht fuer die Produktivitaet gemacht wurde (wie auch IOS). Insofern sind die immer wiederkehrenden Artikel hier, wie schlecht sich alles verkauft, wie niedrig doch die Marktanteile sind nur ein letztes Aufbaeumen der Apple- und Googlepresse um zumindest auf den letzten Metern noch einen kleinen Teil der mdialen Hoheit und damit ein paar mehr verkaufte Tablest zu behalten.

    • Am 15. Februar 2013 um 1:15 von Silvio Siefke

      Sind Sie einer der wenigen. Windows Mobile muss erst einmal nennenswert zulegen, wird es aber nicht und von meiner eigener Klientel weiß ich das viele nach einheitlichen Geräten verlangen. Tablet, Smartphone und Notebook am besten das gleiche System.

      Mir soll das egal sein, den ich nutze weder Windows, weder Android oder Apple. Mir kommt erst dann ein Smartphone ins Haus wenn ein offenes System dafür lieferbar ist. Ich empfinde Android nicht als offen und von den anderen brauchen wir nicht reden. Tablets empfinde ich als völlig überzogen den Hype kann/will ich nicht verstehen.

    • Am 15. Februar 2013 um 8:20 von Mac-Harry.de

      Mir würde es schon reichen, wenn Microsoft nur ein einziges gerät auf den Markt bringt, unabhängig davon, was es kann oder nicht. Ich finde es sehr lustig, dass Microsoft den Markt fluten will und bisher hat Microsfts Atem noch nicht mal gereicht, um nur ein einziges gerät auf den Markt zu bringen, obwohl Apple dieses Jahr schon bei Version Fünf ankommt.

      Ich lese und kommentiere ZDNet täglich, weil ich die Artikel sehr sachlich und nüchtern finde. Ich darf als Blogger ja über die Strenge schlagen, was ich gerade in Bezug zu Microsoft gerne zu tun pflege, aber hier finde ich wirklich nichts „in Grund und Boden“ geschrieben. Das ist doch alles sehr solide und basiert auf richtig guter Recherche.

      Ich bin dankbar für so eine hervorragende Arbeit und nutze diese zuverlässige Quelle sehr gerne. Den Kommentar, dass Microsoft hier schlecht gemacht wird, kann ich nicht nachvollziehen.

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