Fast 7 Millionen iOS-Jailbreaks mit evasi0n

evasi0n fand schnellere Verbreitung als jedes andere Jailbreak-Tool. Fast 7 Millionen Downloads erfolgten in nur vier Tagen. Apple warnt erneut vor eventuellen Problemen für gehackte iOS-Geräte und will den Kundendienst für sie verweigern.

Innerhalb von vier Tagen ist evasi0n fast 7 Millionen Mal genutzt worden und damit das bislang mit Abstand beliebteste Jailbreak-Tool. Jay Freeman, der den App Store Cydia für entsperrte iOS-Geräte betreibt, konnte Besuche von 5,15 Millionen iPhones, 1,35 Millionen iPads sowie 400.000 iPod Touch vermelden. Laut Freeman wurde das Entsperr-Tool für iPhone 5 und iOS 6.1 schneller als jede andere Jailbreak-Software von den Nutzern angenommen.

(Bild: Jason Cipriani / CNET.com)(Bild: Jason Cipriani / CNET.com)

Die vielfach höhere Nachfrage ist teilweise durch die größere Marktdurchdringung des iPhones zu erklären. Im Jahr 2012 verkaufte Apple nach einem Marktbericht von Canalys 136 Millionen iPhones. Apple berichtete im letzten Monat von insgesamt über 500 Millionen verkauften iPhones, von denen wiederum 300 Millionen bereits mit seinem aktuellen Mobilbetriebssystem iOS 6 laufen sollen.

Dazu kam laut Feeman das lange Warten auf den Untethered Jailbreak, das zu einem großen Ansturm führte. Die große Beliebtheit von evasi0n geht aber auch darauf zurück, argumentiert er, dass die Geräte für viele Nutzer noch immer zu streng abgeriegelt sind oder sie ihr Mobiltelefon in einer Weise anpassen wollen, die Apple nicht erlaubt. „Smartphones sind immer beliebter geworden, aber sie bieten noch immer eine verschlossene Erfahrung, die es den Anwendern erschwert, wirklich das zu bekommen, was sie wollen“, erklärte er gegenüber Forbes. „Um diese Lücke zu füllen, mussten sie zum Jailbreak greifen.“

Tim Berners Lee, Begründer des World Wide Web, warnte unlängst vor Mobilgeräten ohne Root-Zugriff. „Das Recht auf Root-Zugriff auf Ihr System“ – also volle Administrationsrechte auch auf einem Smartphone – sei zu einer entscheidenden Frage geworden. Es bedeute das Recht, „Dinge zu speichern, die in Ihrem Sinne funktionieren“. Ein Gerät, das dem Anwender dieses Recht nicht einräume und nur über proprietäre Apps verfüge, diene fremden Herren.

Apple hingegen aktualisierte zur Veröffentlichung von evasi0n seine Warnung vor Jailbreaks. Sie könnten verschiedenste Probleme für die gehackten iOS-Geräte verursachen, darunter Instabilität, Sicherheitsprobleme, Gesprächsabbrüche, unzuverlässige Datenverbindungen und verschlechterte Akkulaufzeiten. Der iPhone-Hersteller vertritt außerdem die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millenium Copyright Act verstößt. Er behält sich vor, „Kundendienstleistungen für Geräte zu verweigern, auf denen ungenehmigte Software installiert ist“.

Das Jailbreak-Tool evasi0n ermöglicht die Aufhebung der werksseitigen Beschränkungen und installiert den alternativen App Store Cydia auf den Geräten. Die Nutzer erhalten dadurch Zugriff auf Programme, die Apple in seinem App Store nicht anbietet. Neben Must-Have-Tools wie SBSettings sind vor allem Programme für den Schutz der Privatsphäre beliebt. Mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy lässt sich die Datensammelleidenschaft, die fast jede offizielle App aus dem App Store an den Tag legt, stark einschränken.

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[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

Themenseiten: Apple, Jailbreak, Mobile, Smartphone, iOS 6, iPhone 5

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Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Fast 7 Millionen iOS-Jailbreaks mit evasi0n

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  • Am 10. Februar 2013 um 8:55 von Mac-Harry.de

    Wow – Das sind schon über 2,3 Prozent der installierten Basis an iOS 6.x Geräten. Doch 97,6 Prozent vertrauen lieber auf den Standard ohne Jailbreak. Nicht ohne Grund, weil ein Jailbreak viele Nachteile in Bezug auf Sicherheit mit sich bringt und Nutzer hohe Risiken eingehen.

    • Am 10. Februar 2013 um 19:48 von Jailbreaker

      Mann kann es auch anders ausdrücken. Nur 3 Prozent haben einen Hochschulabschluss. 97 Prozent verzichten auf höhere Bildung.

      Schon mal einen Jailbreak ausprobiert. Schon mal Datenschnüffeldienste ausgeschaltet. Schon mal eine einzelne Nummer oder ganze Nummernblöck geblockt. Schon mal mit 2x Klicks wichtige Funktionen ein- und -ausgeschaltet (wird ja seit iOS 6 häufiger genutzt, weil Apple ja das WLAN so stark verbessert hat)

      Und wer weiß: vielleicht sind es ja in einigen Monaten auch deutlich mehr. Schließlich ist der Jailbreak noch nicht so lange erhältlich.

    • Am 17. Februar 2013 um 13:47 von chiccolo

      ich sag ma so die 97 % wissen aber das es nur fake is und es sich um ein virus handelt

  • Am 10. Februar 2013 um 19:32 von Herbert

    evasIon, evasiOn -> Beide von euch verwendet, und beide falsch.
    Das Teil heißt evasi0n, genau wie ein iPhone nicht Iphone geschrieben wird :).

    • Am 10. Februar 2013 um 19:39 von Kai Schmerer

      Danke für den Hinweis.

      • Am 10. Februar 2013 um 21:00 von wolf

        also ich finde das der Gesetzgeber eher mal ein Recht auf Rooten einräumen sollte, denn z.B. beim iPhone kann ich nur mit Root Rechten Dinge wie:
        Firewall, Gerätepasswort (root Passwort) etc ändern nehmen wir mal an, ich wäre einer von denen, die Ihr Gerät nicht rooten und absichern, dann könnte jeder Zugriff via Exploit auf meinem Gerät erlangen (indem es ein Hacker über z.B. eine Webseite rootet) und könnte so nicht nur meine Daten ausspionieren sondern auch meine Kennwörter oder Kreditkarten Nummern etc.

        Das Dinge wie z.B. SB Settings etc nicht mehr vorhanden wären davon will ich erst gar nicht reden. Ohne einige Apps die es nur via Cydia gibt, würde ich auf mein 2 Gerät (Samsung i9001) zurück greifen und es erst wieder verwenden wenn ein JB zur Verfügung steht.

  • Am 13. Februar 2013 um 8:37 von rb

    erst jetzt, nachdem das iPhone 5 mit einem JB versehen werden kann, kommt es für mich als Ersatz für mein altes iPhone in Frage.
    iPhone ohhne JB? niemals!
    ich unterstelle seitens Apple sogar eine gewisse Akzeptanz des JB, der JB-Schaden ist sicherlich geringer als der Verlust an potentiellen iPhone-Käufern. Ein Indiz dafür ist auch, dass sie die Sicherheitslücken mit 6.1.1 nicht geschlossen haben …

    • Am 13. Februar 2013 um 10:37 von HannesG

      Nach nur einer Woche wird kaum ein Sicherheitsloch geschlossen. Apple wird auch diese Lücke schließen, und das ist auch ok. Schließlich haben sie einen Ruf zu verlieren, wenn tausende von unsicheren iPhones von ’schlauen‘ Nutzern durch unsichere Cydia Apps als Malware Schleudern durch die Medien geistern. Die Marke Apple würde geschädigt, wil die Medien eben ungern zwischen rooted und nicht rooted iPhone differenzieren.

      Ich frage mich ja immer, woher die ‚User‘ von rooted Smartphones die Sicherheit nehmen, dass die via Cydia geladenen Apps nicht Hintertüren beinhalten? Es wäre ein Wunder, würde das nicht der Fall sei.

      Einfache Frage: als Hersteller von Mal- und Spyware … würde ich die App bei Apple einreichen, wo sie überprüft wird, oder bei Cydia, wo sie nicht überprüft wird, und User beim lesen von Preis 0€ sofort ihr Gehirn ausknipsen und auf ‚Installieren‘ drücken?

      Wer bei Cydia geladenen Apps einfach so vertraut, der muss schon ein gewisses Maß an Naivität und Gottvertrauen mitbringen. ;-)

      Jedem das seine, aber User von rooted Smartphones sollten ihre Überheblichkeit gegenüber Anwendern abschalten, die Sicherheit vorziehen und exakt deswegen nicht ihr Gerät rooten wollen.

      Nicht jeder ist ein Nerd, der sich damit beschäftigen will, und nicht jeder weiss, wie er Firewall, Internet Einstellungen, Rooting, Netzwerk etc. konfigurieren muss, um ein sicheres Gerät zu besitzen. Das sogar unter erschwerten Bedingungen, dass jede zusätzlich via CDia installierte App die Einstellungen möglicherweise unbemerkt wieder verstellt.

      Wer diesen Stress braucht, der soll rooten. Aber dann nicht jammern, wenn man abgezockt und geschädigt wird, wenn der Akku nur sechs Stunden hält, oder wenn die eigenen Daten im Internet auftauchen. Ihr habt ja darum gebettelt. ;-)

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