Telefónica gelingt Verbindungsübergabe von LTE zu UMTS

Telefongespräche, die als Voice over LTE beginnen, werden beim Verlassen des LTE-Netzes vom Nutzer unbemerkt als herkömmlicher Anruf weitergeführt. Der Netzbetreiber spricht von einem technischen Durchbruch.

Telefónica ist in Deutschland nach eigenen Angaben ein Durchbruch bei der Weiterentwicklung des Mobilfunks gelungen: Der Netzbetreiber hat als erster eine Technik demonstriert, die Telefongespräche ohne Unterbrechung aus dem LTE-Netz in das UMTS-Mobilfunknetz übergibt. Dafür setzte er Komponenten unterschiedlicher Lieferanten ein.

Der sogenannte „Handover“ von LTE zu UMTS ist seit einigen Tagen im Labor unter den Realbedingungen eines echten Mobilfunknetzes möglich. Sprachanrufe, die als Voice over LTE (VoLTE) beginnen, werden dadurch vom Nutzer unbemerkt beim Verlassen des LTE-Netzes als herkömmlicher Anruf weitergeführt.

Sieht wenig spektakulär aus, ist aber ein technologischer Durchbruch: Der Handover von LTE-Telefongesprächen zu UMTS (Bild: Telefónica Deutschland).Sieht wenig spektakulär aus, ist aber ein technologischer Durchbruch: Der Handover von LTE-Telefongesprächen zu UMTS (Bild: Telefónica Deutschland).

Bisher müssen nahezu alle LTE-Smartphones für Telefongespräche auf ältere Standards wie GSM oder UMTS umschalten. VoLTE, das theoretisch für einen schnelleren Rufaufbau und längere Akkulaufzeiten sorgt, ist in der Praxis nur sehr selten nutzbar.

Wichtig ist die nahtlose Übergabe von einer Funktechnologie zur anderen besonders für die Nutzung im Auto: Ohne Handover reißen über LTE begonnene Telefonate ab, wenn das Fahrzeug den LTE-Funkbereich verlässt.

Für die Verbindungsübergabe aus dem LTE-Netz in eine benachbarte UMTS-Funkzelle setzen die Telefónica-Techniker auf den Standard SRVCC (Single Radio Voice Call Continuity). Telefónica Deutschland nimmt für sich in Anspruch, weltweit der erste Netzbetreiber zu sein, der SRVCC mit Komponenten von mehreren Lieferanten demonstriert, wie es den Bedingungen in heutigen Mobilfunknetzen entspricht. Bei der Demo kommen Endgeräte und Netzbauteile des gerade erst von Oracle übernommenen Ausrüsters Acme Packet sowie von Ericsson, Huawei, Nokia Siemens Networks, Qualcomm und Sony Mobile zum Einsatz.

„Die O2-Kunden werden durch VoLTE mit Handover zu GSM und UMTS die höchstmögliche Tonqualität und Zuverlässigkeit für ihre Telefonate mit LTE-Smartphones bekommen“, verspricht René Schuster, CEO von Telefónica Deutschland. Einen Zeitpunkt, ab wann das möglich sein wird, nannte er jedoch nicht. Möglicherweise gibt Telefónica den Termin auf dem Mobile World Congress bekannt, der Ende des Monats in Barcelona stattfindet. Dort will der Netzbetreiber die Umsetzung von Sprachdiensten in LTE-Netzen vorstellen und seine künftige Mobilfunkstrategie erläutern.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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