Facebook erklärt App-Blockaden

Einem Blogbeitrag zufolge ist nur eine kleine Anzahl Apps betroffen. Anwendungen müssen erstens Facebook Mehrwert bieten und zweitens keine Facebook-Funktionen nachbauen. Nur dann können sie auf APIs zugreifen. Was Facebook an Twitters Vine beanstandet, bleibt trotzdem unklar.

Facebook hat in einem Blogeintrag zu erklären versucht, warum es den Zugriff mancher Apps auf seine Programmierschnittstellen (APIs) verhindert. Eine App, die Facebook keinen Mehrwert schaffe, könne es nicht verwenden, um Freunde eines Users zu finden, heißt es beispielsweise. Die Debatte war anlässlich des neuen Videodiensts Vine aus dem Hause Twitter neu hochgekocht.

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Nicht einmal einen Tag nach dem Start von Vine hatte Facebook den Dienst ausgesperrt. Nutzer können die in die App integrierte Funktion „Freunde finden“ seither nicht mehr dazu verwenden, um Facebook-Kontakte zu importieren. Stattdessen erhalten sie eine Fehlermeldung: „Vine ist nicht autorisiert, diese Facebook-Anfrage zu stellen.“ Ähnlich war Twitter selbst im vergangenen Jahr gegen LinkedIn, Tumblr und Facebooks Instagram vorgegangen.

Justin Osofsky, Facebooks Direktor für Plattform-Partnerschaften, schreibt jetzt, man habe in den letzten Tagen zahlreiche Fragen dazu erhalten und müsse jetzt wohl seine Entwickler-Richtlinien klarstellen. „Der großen Mehrheit an Entwicklern von Social Apps und Games kann ich sagen, macht weiter wie bisher. Unser Ziel ist es, eine Plattform bereitzustellen, über die sich die Leute einfach für Apps anmelden können, aber auch personalisierte Erfahrungen schaffen und ihre Aktivitäten problemlos über Facebook kommunizieren können. Für eine weit kleinere Zahl von Apps, die Facebooks Funktionen entweder nachbauen oder in einer Weise zu wachsen versuchen, die Facebook wenig Wert bringt, gelten bestimmte Richtlinien, die wir jetzt deutlicher machen.“

Facebook scheint also zu fordern, dass eine App ihren Nutzern ermöglichen muss, ihre Videos über Facebook zu „teilen“ – sonst kann sie nicht auf seine Daten zugreifen. Gerade diese Haltung hatte Twitter auch gegenüber Instagram eingenommen, dessen Bilder im Dezember plötzlich nicht mehr auf Twitter erschienen.

Kurios ist nur, dass Vine den Anwendern durchaus erlaubt, ihre sechs Sekunden langen Videosequenzen auf Facebook zu posten. Im Fall von Vine kann also nur die zweite angeführte Klausel greifen, dass fremde Apps nicht native Facebook-Funktionen replizieren dürfen.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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