Google bringt Native Client für ARM-basierte Chromebooks

Für Smartphones soll ein Client namens Portable NaCl folgen. Das Dateiformat wird dann einheitlich .pexe heißen. Auch der Chrome Web Store als zentrale Anlaufstelle für Native-Client-Programme ist dann nicht mehr nötig.

Google hat die erste Version von Native Client (NaCl) für ARM-Prozessoren vorgestellt. Sie läuft aktuell auf Chromebooks mit ARM-Prozessoren. Besitzer von ARM-basierten Smartphones (etwa mit Android) müssen noch eine Weile warten.

Logo von Chrome

Das hat Google-Entwickler David Sehr heute angekündigt. Anlass war die Verfügbarkeit der 25. Version des NaCl-SDK, also der Entwicklerkits, mit dem sich in NaCl lauffähige Anwendungen erstellen lassen.

Native Client dient letztlich dazu, in C oder C++ geschriebene Anwendungen wie Web-Apps (oder als Teil derselben) auszuführen. Dies bedeutet höhere Geschwindigkeit als bei interpretierten Programmen, und gegen einen Anstieg des Sicherheitsrisikos richten sich einige spezielle Mechanismen. Die erste und bis heute einzige Version von NaCl war für x86-Prozessoren bestimmt, wie sie vor allem Intel und AMD herstellen.

Anders als übliche Webtechniken läuft NaCl-Code nicht in jedem Browser, sondern ist vom Befehlssatz des Prozessors abhängig – der Code läuft überwiegend „nativ“. Bisher gibt es allerdings erst ein Chromebook mit ARM-Prozessor. Es stammt von Samsung.

Für Mobiltelefone setzt Google auf ein Projekt, das es Portable Native Client (PNaCl) nennt. Es schiebt eine Übersetzungstechnik namens LLVM ein, die den nativen Code an eine Reihe unterschiedlicher Prozessoren anpasst. So werde man „in der Lage sein, nicht nur alle heutigen Architekturen zu unterstützen, sondern auch die von morgen – ohne dass Entwickler ihre App neu kompilieren müssten“, wie es in Sehrs Blogeintrag heißt.

Wenn Portable Native Client einmal fertig ist, werden Programmierer ein einziges Paket für alle Plattformen anbieten können. Die verwendete Dateiendung wird dann .pexe lauten, während heute .nexe für NaCl-Anwendungen steht. Derzeit ist es außerdem nötig, unterschiedliche .nexe-Dateien für ARM- und für x86-Prozessoren zu erstellen.

Außer Googles Browser Chrome gibt es derzeit bisher keinen Browser von Bedeutung, der Native Client integriert. Speziell Mozilla, das bei Webstandards oft an der Seite von Google kämpft, lehnt die Technik ab.

NaCL-Programme sind derzeit auch nicht auf diversen Websites verfügbar, sondern nur im Chrome Web Store. Auch das soll sich nach Googles Vorstellung mit PNaCl ändern. In einer Mitteilung heißt es, auf diese Weise stelle man derzeit noch sicher, dass eine Anwendung zum jeweiligen Prozessor-Befehlssatz kompatibel ist. Durch die universellen .pexe-Dateien werde eine solche Prüfung überflüssig.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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