AMD verklagt ehemalige Manager wegen Geheimnisverrats

Sie arbeiten jetzt bei Nvidia. Vor ihrem Weggang sollen sie mehr als 100.000 Schriftstücke auf externe Speichermedien kopiert haben. Darunter sind Pläne für kommende Produkte und Verträge mit wichtigen Kunden.

AMD hat bei einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Massachusetts vier ehemalige Mitarbeiter verklagt. Der frühere Vizepräsident Robert Feldstein soll zusammen mit den Managern Manoo Desai, Nicolas Kociuk und Richard Hagen mehr als 100.000 vertrauliche Dokumente sowie Geschäftsgeheimnisse entwendet haben. Alle vier arbeiten heute für Nvidia.

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Die Dateien enthalten der Klage zufolge Informationen über künftige Produkte von AMD sowie über Verträge mit Groß- und Enterprise-Kunden. AMD fordert die Herausgabe aller Unterlagen. Zu dem Zweck ordnete das Gericht an, dass die vier Beklagten alle Kopien von Dokumenten, die sich in ihrem Besitz befinden, aufbewahren müssen. Zudem wurde ihnen jegliche Weitergabe oder Nutzung der Informationen untersagt.

Feldstein hatte Medienberichten zufolge AMD im Juli 2012 verlassen. Zuvor fädelte er mehrere wichtige Verträge ein, unter anderem für den Einsatz von AMDs Technologien in den kommenden Generationen von Xbox, PlayStation und Wii U.

Dem Chiphersteller liegen nach eigenen Angaben Beweise dafür vor, dass die vier Manager vor ihrem Wechsel zu Nvidia Dateien mit Geschäftsgeheimnissen und Informationen auf „externe Speichergeräte übertragen haben“. In der Klageschrift erwähnt AMD speziell drei besonders vertrauliche Dateien, die Lizenzverträge mit wichtigen Kunden und Pläne für strategische Lizenzvereinbarungen enthalten. Zudem wurde eine interne Datenbank namens „Perforce“ entwendet. Sie umfasst rund 200 als vertraulich markierte Dateien mit Informationen über AMDs Technologien und die Entwicklung von Fertigungsprozessen und Produkten. Nvidia erhalte einen unfairen Vorteil gegenüber AMD, falls es die Daten nutze oder veröffentliche, heißt es in der Klageschrift.

Die Beklagten sollen im Internet nach Anleitungen zum Kopieren und Löschen großer Datenmengen gesucht haben. AMD wirft ihnen außerdem Vertragsbruch und Verstöße gegen Wettbewerbsgesetze und das US-Gesetz Computer Fraud and Abuse Act vor. „Wir haben in unseren Schriftsätzen die Fakten klar dargelegt, die von forensischen Beweisen gestützt werden“, schreibt AMD in einer Stellungnahme. Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter müssten sich an die vereinbarten Abwerbeverbote und Vertraulichkeitserklärungen halten. Darüber hinaus wollte AMD das laufende Verfahren nicht kommentieren.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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