Microsoft setzt Virtualisierung Drawbridge auf Windows Azure auf

Das Library OS gilt jetzt als "innovatives neues Hosting-Modell". Es kann bei wenig anspruchsvollen Cloud-Applikationen "die Kosten pro Sandbox substanziell reduzieren". Microsoft sucht in einer Stellenanzeige einen Entwickler dafür.

Microsoft sucht in einer Stellenanzeige nach einem Software-Entwickler für „Version 1 einer neuen Virtualisierungtechnik für Windows Azure“. Die von Ma-Config.com entdeckte Annonce nennt diese Technik Drawbridge – wohl nicht zufällig genau wie ein von Microsoft Research konzipiertes Betriebssystem.

Microsoft baut ein Cloud OS

Die Stellenanzeige beschreibt Drawbridge als „innovatives neues Hosting-Modell“. Bisher hatte Microsoft von einer „Form der Virtualisierung, die ohne virtuelle Maschine auskommt, um Software auf unterschiedlichen Plattformen auszuführen“, gesprochen – einem so genannten Library OS.

Schon 2011 hatte es in einem Whitepaper über Azure (PDF) geheißen, eine Cloudplattform wie Amazon EC2 oder eben Windows Azure „könnte das Konzept des Library OS nutzen, um die Kosten pro Sandbox substanziell zu reduzieren“. Die Autoren schrieben damals, auch wenn „VMMs [Virtual Machine Manager] die Vorteile eines vollständigen Betriebssystems bieten und deshalb wohl immer einen Platz bei Server-Konsolidierung haben werden, braucht ein Library OS doch weit weniger Ressourcen und ist daher mit weniger Kosten verbunden, speziell bei Cloud-Anwendungen mit geringer CPU-Last.“

Derzeit bietet Microsoft Windows-Azure-Kunden Testversionen persistenter virtueller Maschinen für Windows Azure an, in denen sie Linux- oder Windows-Server samt deren Anwendungen betreiben können. Letzte Woche hat Microsoft darüber hinaus VM Depot angekündigt, eine Sammlung quelloffener VM-Images für Windows Azure. Damit lassen sich komplette Open-Source-Stacks für Azure aufbauen und auch anderen zur Verfügung stellen.

Wann eine Testversion von Drawbridge für Azure bereitstehen könnte, deutet die Stellenanzeige nicht an. Am morgigen Dienstag steht zwar ein Cloud-OS-Briefing bei Microsoft für Journalisten an, aber dort wird es vermutlich hauptsächlich um System Center 2012 Service Pack 1 gehen. Zusammen mit dem ebenfalls auf Azure gehosteten Management-Dienst Intune 4 ist dieses eine zentrale Komponente für die übergreifende Verwaltung von Geräten mit Windows 8, Windows RT, Windows Phone 8, aber auch iOS und Android.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Themenseiten: Betriebssystem, Cloud-Computing, Microsoft, Windows Azure

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